Der russische Präsident Wladimir Putin sorgt sich offenbar sehr um seine Sicherheit. Bild: imago images
International
In Russland lebt es sich gefährlich, wenn man sich mit dem Putin-Regime anlegt. Das zeigen zahlreiche Fälle aus der Vergangenheit: Menschen, die aus Fenstern stürzen, auf offener Straße erschossen oder heimlich vergiftet werden.
Ob aus Politik, Wirtschaft oder den Medien – wer dem russischen Präsidenten Wladimir Putin auf die Füße tritt, könnte damit seine Lebenszeit drastisch verkürzen. Seit Jahren werden Kritiker:innen Putins geradezu hingerichtet. Das ist mittlerweile ein offenes Geheimnis.
Auch beim Flugabsturz des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin soll Putin seine Finger im Spiel gehabt haben. Schließlich wagte Prigoschin es, mit seinen Söldnern Richtung Moskau zu marschieren. Nach der Meuterei meinten Expertenstimmen, es sei nur noch eine Frage der Zeit: Prigoschin sitze auf einer tickenden Zeitbombe.
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin lehnte sich gegen Wladimir Putin auf, dann stürzte sein Flugzeug ab. Bild: AP
In einem Interview verriet Putin einmal, dass Verrat etwas sei, dass er nicht vergeben könnte. Doch er als Anführer des Kreml-Clans, wie Expert:innen die russische Regierung mittlerweile immer wieder nennen, weil sie wohl eher wie eine Mafia als eine Regierung agiert, hat mittlerweile viele innere sowie äußere Feinde.
Anscheinend fürchtet er sich davor, dass er womöglich eines Tages von seiner eigenen Medizin kosten könnte. Das zeigen die Einblicke des ehemaligen Mitarbeiters des russischen Sicherheitsdienstes (FSO) Witali Brischatyi in Putins Leben.
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Selbst Putins Sicherheitsleute wissen nicht, wo er sich aufhält
Putins Misstrauen ist wohl so groß, dass er nicht einmal seinen eigenen Wachleuten vertraut. Im Gespräch mit dem unabhängigen russischen Fernsehsender Dozhd erzählt der Ex-Mitarbeiter des FSO, dass Putin seinen Leibwachen oftmals nicht sagt, wo er sich genau befindet.
Als Beispiel nennt der Russe etwa einen Besuch auf der besetzten Halbinsel Krim.
Laut ihm war Putins Ankunft gleichzeitig an zwei Flughäfen angekündigt: Sewastopol und Simferopol, die allerdings mehr als 100 Kilometer voneinander entfernt liegen. Um noch mehr Verwirrung zu stiften, stand Brischatyi zufolge auch im Raum, dass Putin spontan mit dem Schiff anreisen könnte.
"Das zeigt, wie sehr Putin um sein Leben fürchtet", wird Brischatyi im Beitrag zitiert. Die Wachleute könnten laut ihm auch die Botschaft erhalten, dass sich Putin derzeit in seiner Residenz ausruhe. Wenn das gesamte Personal dort schließlich auftauche, um das Gebäude abzusichern, könnte Putin längst an einem ganz anderen Ort sein.
Der Ex-Offizier des FSO war laut eigener Aussage Teil einer Spezialeinheit der Nationalgarde auf der besetzten Krim. Später habe er die Rolle eines Hundeausbilders innerhalb des FSO übernommen. Seine Aufgabe sei etwa gewesen, die Wohnhäuser auf der Krim von Putin, dem stellvertretenden Vorsitzenden des russischen Sicherheitsrates und ehemaligen Präsidenten Dmitri Medwedew sowie vom FSB-Chef Alexander Bortnikow zu bewachen.
Doch dann begann der brutale Angriffskrieg in der Ukraine.
Russland: Ehemaliger FSO-Offizier wurde vor Ausstieg bedroht aus
Brischatyi sei desillusioniert gewesen und wollte aussteigen. Darauf habe der Kreml ihm mit einem Einsatz an der Front in der Ukraine gedroht. Nach acht Monaten gelang es ihm dennoch, aus dem FSO auszutreten. Durch einen ausländischen Pass habe er schließlich eine Aufenthaltserlaubnis in Ecuador erhalten, wo er heute mit seiner Familie lebt.
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