
Der Protest dieser Studierenden war letztlich erfolglos: Großbritannien ist auch bei Erasmus künftig raus.Bild: imago images / Christian-Ditsch.de
International
02.01.2021, 14:5002.01.2021, 15:44
Der Leiter des Großbritannien-Zentrums an der
Berliner Humboldt-Universität, Gerhard Dannemann, hat die
Entscheidung Londons kritisiert, künftig nicht mehr am europäischen
Studentenaustauschprogramm Erasmus teilzunehmen. Alle Seiten hätten
von dem Programm zur Förderung von Auslandsaufenthalten an
Universitäten stark profitiert, sagte Dannemann am Samstag im
Deutschlandfunk. Die Zukunftsfähigkeit der Europäischen Union und
Großbritanniens hänge auch von Erasmus ab.
Dannemann monierte, offensichtlich könne man mit Belangen der
Fischerei mehr punkten als mit der Hochschulbildung und dem Austausch
von Studierenden. Er äußerte die Hoffnung, dass das Erasmus-Programm
gegebenenfalls mit Schottland weitergeführt werden könne.
Schottische Regierungschefin spricht von "Kulturvandalismus"
Auch in Großbritannien war der Ausstieg des Landes aus dem
Erasmus-Programm nach dem endgültigen Vollzug des Brexits auf klare
Kritik gestoßen. Die europafreundliche schottische Regierungschefin
Nicola Sturgeon und ihr walisischer Kollege Mark Drakeford warfen der
britischen Regierung deswegen "Kulturvandalismus" vor. Großbritannien
hatte zum Jahreswechsel elf Monate nach dem politischen auch den
wirtschaftlichen Bruch mit der EU vollzogen.
Das Studierenden-Austauschprogramm Erasmus gibt es seit 1987. Unter
dem Namen Erasmus+ wurden 2014 bisherige EU-Programme für
lebenslanges Lernen, Jugend und Sport sowie Kooperationsprogramme im
Hochschulbereich zusammengeführt. Es gilt als eines der beliebtesten
EU-Programme.
(andi/dpa)
Er tut es wieder. Der russische Machthaber Wladimir Putin mischt sich in die innerpolitischen Angelegenheiten von Deutschland ein – mit Methoden der hybriden Kriegsführung.