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International
Die Rettung unschuldiger bleibt ein riskanter Job. Für die Migranten auf der "Sea-Watch 3" zeichnet sich zwar eine Lösung ab.
Die deutsche Kapitänin der Rettungsschiffs allerdings muss für ihre Hilfe mit
einem juristischen Nachspiel rechnen.
Die italienische Staatsanwaltschaft hat gegen die
deutsche Kapitänin der Hilfsorganisation Sea-Watch Ermittlungen
eingeleitet.
Carola Rackete würden von der Staatsanwaltschaft im
sizilianischen Agrigent unter anderem Beihilfe zur illegalen
Einwanderung und Verletzung des Seerechts vorgeworfen, sagte die
Sea-Watch-Sprecherin Giorgia Linardi am Freitag.
Die Ermittlungen waren abzusehen
Rackete war Mitte der Woche
mit der "Sea-Watch 3" mit mehr als 40 Migranten an Bord trotz Verbots
der Regierung in Rom in italienische Gewässer gefahren. Das Schiff
lag am Freitag immer noch vor der Insel Lampedusa. Eine Lösung
zeichnete sich allerdings ab. Vier Länder - Deutschland, Portugal,
Frankreich und Luxemburg - hätten sich bereit erklärt, Migranten von
dem Schiff zu übernehmen, so Linardi.
Rackete sagte, die Lage an Bord sei sehr angespannt.
Sie sagte:
"Die Sorge vor Selbstverletzungen ist sehr, sehr groß"
Zwei Männer
wurden als medizinische Notfälle eingestuft und konnten das Schiff
bereits in der Nacht zu Freitag verlassen.
Im Bugwasser der Behörden Italiens
Rackete wurde in der Nähe von Kiel geboren und hat in Niedersachsen
gelebt. Eine offizielle Bestätigung zu Ermittlungen sei ihr noch
nicht überstellt worden, sagte die 31-Jährige. Es sei ihnen aber
gesagt worden, dass eine Lösung für die Migranten bevorstehe.
Italiens Regierungschef Giuseppe Conte hatte angekündigt, dass drei
bis vier Länder bereit zur Aufnahme seien. Deutschland hatte seine
Bereitschaft schon am Donnerstag erklärt.
Der Streit um die Verteilung
Seit Jahren streiten die EU-Länder über einen Mechanismus zur
Verteilung der Bootsflüchtlinge. Italiens rechtspopulistischer
Innenminister Matteo Salvini verlangte nun konkrete "Garantien" der
aufnahmebereiten Länder, bevor die Menschen von Bord des Schiffes
gehen dürften. Daneben sei die Regierung "entschlossen", gegen jeden
vorzugehen, der die Gesetze gebrochen habe.
Ermittlungen gegen Kapitäne ziviler Rettungsschiffe sind schon
mehrmals aufgenommen worden.
(mbi/dpa)
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