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Kreml äußert Unverständnis über deutsche "Eile" bei Nawalnys Gift-Diagnose

ARCHIV - 20.07.2019, Russland, Moscow: Alexej Nawalny, Oppositionsf
Alexej Nawalny gilt als einer der wichtigsten Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin.Bild: dpa / Pavel Golovkin
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Kreml äußert Unverständnis über deutsche "Eile" bei Nawalnys Gift-Diagnose

25.08.2020, 11:5725.08.2020, 12:19
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Russland sieht trotz der ersten Erkenntnisse der Charité bislang keine Beweise für einen Giftanschlag auf den führenden Oppositionspolitiker Alexej Nawalny. Die Diagnose der Berliner Universitätsklinik sei kein definitiver Beleg dafür, sagte ein Sprecher des Präsidialamtes in Moskau am Dienstag. Es sei für die russische Regierung unklar, warum die Ärzte in Deutschland so rasch von einer Vergiftung gesprochen hätten.

Forderungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Außenminister Heiko Maas, wonach die russischen Behörden den Vorfall untersuchen sollten, wies der Sprecher zurück. Erst wenn die Charité die Substanz festgestellt habe, die für die Erkrankung Nawalnys verantwortlich sei, und es sich dabei um eine Vergiftung handele, gebe es einen Grund, Ermittlungen einzuleiten. Derzeit wisse man nur, dass Nawalny im Koma liege.

Die Charite hatte am Montag mitgeteilt, dass klinische Befunde auf eine Vergiftung Nawalnys hinwiesen. Merkel und Maas forderten die russischen Behörden auf, den mutmaßlichen Anschlag auf Nawalny aufzuklären. Nawalny, einer der prominentesten Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin, war am Donnerstag auf einem Flug von Sibirien nach Moskau zusammengebrochen. Nach einer Notlandung in Omsk wurde er zunächst in einer Klinik dort behandelt, ehe er am Wochenende nach Berlin geflogen wurde.

(om/reuters)

Israel: Journalistin in Tel Aviv beschreibt "Totenstille im ganzen Land"
Im Konflikt zwischen Israel und Iran ist keine Deeskalation in Sicht. Nach den israelischen Angriffen von Freitag startete der Iran Gegenangriffe mit Drohnen und Raketen, seitdem ist Israel in Alarmzustand. Die deutsch-israelische Journalistin Sarah Cohen-Fantl ist mit ihrer Familie nahe Tel Aviv.

Die Bilder der Angriffe gehen gerade um die Welt. Die Eskalation zwischen Israel und Iran dauert weiter an. In der Nacht feuerte der Iran nach Angaben des israelischen Militärs Hunderte ballistische Raketen ab, am Morgen ⁠meldete die Raketenwarn-App weitere Drohnenangriffe. In verschiedenen Landesteilen gab es Einschläge, auch in und um Tel Aviv kam es zu Explosionen.

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