Tsakhiagiin Elbegdorj (l.) war von 2009 bis 2017 Staatschef der Mongolei und hatte ein gutes Verhältnis zu Putin (r.) (Archivbild).Bild: imago stock&people / Russian Look
International
Der russische Machthaber Wladimir Putin will am liebsten die Ukraine besitzen. Das lässt sich nicht nur aufgrund seines völkerrechtswidrigen Einmarschs in sein Nachbarland vermuten. Es kam auch noch einmal deutlich in dem kontroversen Interview Putins mit rechtsaußen-US-Moderator Tucker Carlson durch.
Unterstrichen wird diese These auch durch die Landkarte, die das russische Staatsfernsehen am Tag des Überfalls auf die Ukraine präsentierte. Sie war in mehrere Teile unterteilt und farblich verschieden markiert. Brisant: Nur ein kleiner gelber Fleck in der Mitte sei die Ukraine, die Gebiete drumherum "Geschenke" von Zaren, Stalin, Chruschtschow oder Lenin, hieß es dazu.
In eine ähnliche Richtung gingen Putins Rechtfertigungen zur Eroberung des Gebietes des heutigen Sankt Petersburg bei anderer Gelegenheit. Ihm zufolge habe Zar Peter I. damals das Gebiet keineswegs "erobert", sondern nur von Schweden zurückgeholt.
Das erklärte Ziel ist klar: Putin will mit beliebigen historischen Daten – ob wahr oder nur erfunden – seine Expansionspolitik rechtfertigen, ganz nach dem Motto "Was mal unser war, kann es bald wieder sein".
Ex-Mongolen-Präsident stichelt gegen Putin
Doch nicht nur Putin tut seine Weltsicht gerne auf diese Weise kund, der Ex-Präsident der Mongolei ist offenbar auch auf den Geschmack gekommen und hat sich auf die Suche nach historischen Karten begeben.
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Tsakhiagiin Elbegdorj war von 2009 bis 2017 Präsident der Mongolei. Zuvor 1998 sowie von 2004 bis 2006 Premier. Das Land und Russland bemühen sich traditionell um eine gute Beziehung.
Doch auf Social Media macht Elbegdorj keinen Hehl daraus, dass er Putin offensichtlich derzeit für eine große Bedrohung hält.
Denn im Anschluss an Putins Tucker-Carlson-Interview repostete der Ex-Präsident auf X zunächst einen Post von Putin-Kritiker Michail Chodorkowski, der sich darin laut eigenen Angaben mit "zwölf Lügen" aus dem Interview auseinandersetzt.
Am Montag schrieb Elbegdorj dann: "Nach Putins Rede: Ich habe eine historische Karte der Mongolei gefunden. Keine Angst. Wir sind eine friedliche und freie Nation." Dazu veröffentlichte er mehrere Bilder: Die Grenzen des Landes reichen vom heutigen Rumänien bis nach Südkorea. Eine der Karten, die das gigantische mongolische Reich zeigen soll, hat sogar einen kleinen gelben Fleck. "Russland 1471" steht darüber.
Eine klare Spitze gegen den Kreml, der gleiches am Tag des Überfalls auf die Ukraine getan hatte.
So langsam füllt sich Donald Trumps Wunschkabinett. Für viele wichtige Posten plant der designierte US-Präsident dabei mit Hardlinern. So will er etwa den Fox-News-Moderator Pete Hegseth zum Verteidigungsminister machen.