Triggerwarnung: Im folgenden Text geht es um Hate-Speech.
Fahnen mit Hakenkreuzen, Hitler-Parolen und Hassreden – als wäre man zurückversetzt in das Deutschland der 1930er-Jahre. Doch die Aufnahmen, um die es geht, stammen aus dem Sunshine-State Florida in den USA.
Anhänger einer antisemitischen Gruppe versammeln sich am Samstag außerhalb von Orlando zum "Marsch der Rothemden". Sie selbst glauben an die Theorie der Überlegenheit der Weißen, auf Englisch: "white supremacist". Ihre politischen Ansichten zeigen sie klar und deutlich mit Rufen wie "Heil Hitler" und "White Power". Dabei heben sie die Arme immer wieder zum Nazigruß.
Mehrere Videos kursieren auf Social Media, der Inhalt der Hassparolen ist teils mit Triggerwarnungen versehen.
Schon Tage vor dem Marsch warnte das Anti-Defamation League's Center on Extremism vor diesem Ereignis, berichtet das US-Magazin "Rolling Stone". Mit dabei seien die extremistischen Gruppen Goyim Defense League (GDL) und der Blood Tribe (BT).
Die Goyim Defense League sei ein loses Netzwerk von Individuen, die durch ihren virulenten Antisemitismus verbunden sind, mit dem übergreifenden Ziel, jüdische Menschen aus Amerika zu vertreiben. Blood Tribe wird laut des Berichts von dem weißen Rassisten Christopher Pohlhaus angeführt. Es handle sich dabei um "eine wachsende Neonazi-Gruppe, die behauptet, Ortsgruppen in den Vereinigten Staaten und Kanada zu haben".
In einem Video von dem US-Reporter Ford Fischer hört man die Gruppe "Juden werden uns nicht ersetzen" und "Juden bekommen den Strick" rufen.
Im Gespräch mit Reportern sagt Pohlhaus, der Anführer von Blood Tribe: "Wir müssen nur ein Feuer entfachen. Wir sind die Anzünder. Wenn wir das Feuer entfacht haben, bringen wir das Feuer zum Lodern, und dann bringen wir den Rest unserer Brüder zum Lodern."
Dies sei erst der Anfang, fügt Pohlhaus später hinzu. Gruselige Aufnahmen, die auf Social Media hervorrufen. Vor allem hagelt es Kritik für Floridas Gouverneurs Ron DeSantis.
Auftritte von Neonazis wie diese sind nicht die ersten in Florida. Bereits in der Vergangenheit zeigten sich rechtsextreme Gruppen in der Öffentlichkeit mit Hakenkreuz-Fahnen und Hiltergrüßen.
DeSantis gilt selbst als rechter Hardliner, der mit seinem selbsternannten Krieg gegen die "woke Welt" unter anderem LGBTQIA+-Rechte attackiert und die Bildung über Sklaverei an Schulen stark zensiert. Kritiker:innen warnen, dass sich in Florida immer mehr rechtes Gedankengut ausbreitet, manche sprechen von Faschismus.