Die Zahl der Toten durch Taifun "Jebi" in Japan ist auf zehn gestiegen. 300 weitere seien verletzt worden, sagte Regierungssprecher Yoshihide Suga am Mittwoch. Die meisten Verletzten wurden Medienberichten zufolge von umherfliegenden Trümmerteilen getroffen.
"Jebi" galt als stärkster Sturm in Japan seit 25 Jahren. Der Taifun war am Dienstag an Japans Westküste auf Land getroffen, in der Nacht zum Mittwoch zog der Taifun ab. Er hinterließ eine Spur der Verwüstung.
Dächer wurden abgedeckt, im Hafen von Osaka löste sich ein Öltanker und trieb gegen eine Brücke. Wegen des Schadens an der Brücke war der internationale Flughafen Kansai vom Festland abgeschnitten, außerdem waren Teile des Airports überschwemmt.
Die Behörden hatten vor Eintreffen von Taifun "Jebi" rund 1,2 Millionen Menschen aufgefordert, sich in sichere Gebiete zu begeben. Der Chef-Meteorologe der japanischen Wetterbehörde, Ryuta Kurora, sprach vom "stärksten Taifun seit 1993".
In der Nacht zum Mittwoch saßen rund 3000 Passagiere auf dem Flughafen fest, wie ein Vertreter des Verkehrsministeriums der Nachrichtenagentur AFP sagte. Am Mittwochmorgen wurden die Gestrandeten demnach mit Fähren nach Kobe auf dem Festland gebracht. Unklar war aber zunächst, wann der Flughafen den Betrieb wieder aufnehmen sollte.
Evakuierungsanordnungen für rund 1,2 Millionen Menschen waren am Mittwochmorgen zunächst weiter in Kraft. Der japanischen Nachrichtenagentur Jiji zufolge verbrachten 16.000 Menschen in 20 Präfekturen die Nacht in Notunterkünften.
Rund 1,4 Millionen Haushalte in Zentraljapan waren ohne Strom. Bäume wurden entwurzelt, Strommasten umgerissen, Lastwagen umgeweht, Straßen überflutet. Große Konzerne wie Toyota, Honda und Panasonic stellten die Produktion ein und riefen ihre Angestellten auf, zuhause zu bleiben. Auch viele Schulen blieben geschlossen.
Japan hat in diesem Sommer bereits verschiedene Wetterextreme erlebt. Im Juli kamen etwa 220 Menschen bei Überschwemmungen und Erdrutschen ums Leben, ebenfalls im Juli starben 119 Menschen bei einer Hitzewelle. Asienweit war "Jebi" der 21. Taifun in diesem Jahr.
(pbl/sg/dpa/afp)