
Airbnb hat sich dazu entschieden, an die Börse zu gehenBild: imago images / Avishek Das
International
11.12.2020, 08:1511.12.2020, 08:27
Der Aktienkurs des
Apartment-Vermittlers Airbnb hat sich beim Börsengang
am Donnerstag mehr als verdoppelt. Die Aktie ging in den Handel mit
einem ersten Kurs von 146 Dollar (120.55 Euro) - bei einem
Ausgabepreis von 68 Dollar. Der Börsenwert von Airbnb landete an der
Marke von 100 Milliarden Dollar, nachdem das Papier mit 144.71 Dollar
aus dem Handel gegangen war.
Der Kurssprung ist umso frappierender, da die Firma aus San
Francisco auf dem Weg zum Börsengang schon mehrfach den Aktienpreis
erhöht hatte. Erst Anfang der Woche wurde die Spanne von 44 bis 50
Dollar auf 56 bis 60 Dollar angehoben. Zu 68 Dollar je Aktie kam
Airbnb auf eine Gesamtbewertung von 47 Milliarden Dollar. Der
Börsengang brachte 3.5 Milliarden Dollar ein.
Der starke Aktienstart zeigt die hohen Erwartungen der Anleger an Airbnb
Mitgründer und Chef Brian Chesky war in einem Interview mit
Bloomberg TV zunächst etwas sprachlos angesichts des Kurssprungs.
Dazu falle ihm nur ein, dass bei der Finanzierungsrunde im Frühjahr
die Aktie nur mit 30 Dollar bewertet worden sei. "Wir wissen, dass
wir eine lange Reise vor uns haben. Je höher der Aktienpreis, desto
höher die Erwartungen, desto härter werden wir arbeiten."
Es ist schon der zweite Börsengang in zwei Tagen, bei dem Anleger
die Aktien förmlich aus den Händen rissen. Am Mittwoch sprang der
Kurs des Essenszustellers Doordash beim Börsendebüt um
86 Prozent hoch.
Die Pandemie hat das Reiseverhalten der Menschen verändert
Airbnb hatte schon seit einiger Zeit einen Börsengang für dieses
Jahr in Aussicht gestellt. Wegen der Corona-Krise war jedoch unklar,
ob es dazu kommen würde. Nach einem ersten Einbruch durch die
Pandemie sah die Firma zuletzt eine Erholung ihres Geschäfts dank
Nutzern, die auf kürzere Entfernungen als früher verreisen, oft mit
dem Auto.

Airbnb CEO Brian Chesky wird auf dem Nasdaq Bildschirm am Time Square in New York gezeigt.Bild: imago images / John Angelillo
Mitgründer und Strategiechef Nathan Blecharczyk sagte im Sommer,
er rechne mit langfristigen Auswirkungen der Krise auf die Branche
und das Geschäft seiner Firma. Da es sich abzeichnet, dass auch in
Zukunft mehr von Zuhause aus gearbeitet wird, "eröffnet das neue
Möglichkeiten, wie Menschen für den Arbeitgeber ihrer Wahl
beschäftigt sein können, ohne dafür an einen bestimmten Ort gebunden
zu sein", gab er zu bedenken. Dadurch könnten zum Beispiel junge
Menschen alle paar Monate in eine anderen Stadt ziehen, ohne den Job
zu wechseln. Einem Apartment-Vermieter wie Airbnb könnte ein solches
Verhalten einen neuen Kundenkreis eröffnen.
Auch an Airbnb ging die Corona Krise nicht spurlos vorüber
Airbnb musste in der Krise flächendeckende Stornierungen erlauben
und richtete einen Fonds zur Unterstützung betroffener Vermieter ein.
Das Unternehmen baute rund jede vierte der zuvor etwa 7500 Stellen ab
und besorgte sich zwei Milliarden Dollar frisches Geld.
Zuletzt konnte Airbnb unterdessen sogar ein bisher seltenes
Quartal mit schwarzen Zahlen vorweisen. Im vergangenen Vierteljahr
verdiente das Unternehmen 219 Millionen Dollar. In den neun Monaten
bis Ende September fielen jedoch Verluste von knapp 697 Millionen
Dollar an.
(lfr/dpa)
Ein neues Brettspiel, das seit Kurzem in Russland erhältlich ist, sorgt derzeit für Aufsehen. Bei dem Spiel mit dem Namen "Spezialoperation im Randgebiet" handelt es sich um eine zynische Adaption des beliebten Klassikers Monopoly, bezeichnet sich selbst als "moderne" Version davon.