Langsam, aber stetig: Der weltweite Meeresspiegel steigt. 2018 wurde ein Anstieg von 3,7 Millimeter in einem Jahr gemessen – der Meeresspiegel erreichte damit den höchsten Stand, seit es systematische Satellitenmessungen gibt.
Viel trägt zum Anstieg des Meeresspiegels der schmelzende Eisschild Grönlands bei. Seit 1992 hat dieser den weltweiten Meeresspiegel bereits um 10,6 Millimeter steigen lassen. Das zeigen Ergebnisse einer umfangreichen Untersuchung, die sich auf 26 verschiedene Satellitenmessreihen stützt.
Von 1992 bis 2018 seien etwa 3800 Milliarden Tonnen Eis geschmolzen und ins Meer geflossen, schreibt eine Gruppe von 96 Wissenschaftlern von 50 internationalen Organisationen in der Fachzeitschrift "Nature".
Alarmierend: Bei Fortsetzung des Trends könnte das schmelzende Grönlandeis bis 2100 etwa 20 Zentimeter zum Anstieg des Meeresspiegels beitragen.
Die Messreihen zeigen auch die Veränderungen seit Anfang der 1990er Jahre. Waren es von 1992 bis 1997 etwa 18 Milliarden Tonnen Eis, die jährlich ins Meer abflossen, so schmolzen von 2012 bis 2017 jedes Jahr rund 239 Milliarden Tonnen des Eisschildes – etwa das 13-Fache.
Das Grönlandeis entspricht nur etwa zwölf Prozent des Antarktiseises, das aber langsamer schmilzt. Würde alles Eis von Grönland verschwinden, läge der weltweite Meeresspiegel um 7,40 Meter höher.
(om/dpa)