Bei Flugzeugabsturz in Kuba sterben 104 Menschen – Präsident ruft Staatstrauer aus
18.05.2018, 19:5519.05.2018, 08:48
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Bild: imago stock&people
Beim Absturz eines Passagierflugzeugs unmittelbar nach dem Start in Kuba sind über 100 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der kubanischen Parteizeitung "Granma" wurden am Freitag drei Frauen und ein Mann lebend aus den Trümmern geborgen.
Der Mann sei jedoch kurz darauf gestorben. Der Zustand der drei Frauen sei kritisch, wie der Leiter der Klinik Calixto García in Havanna, Martínez Blanco, "Granma" sagte. Die Ärzte kämpften um ihr Leben.
Die Maschine mit 104 Insassen war kurz nach dem Start in der Nähe des internationalen Flughafens von Havanna abgestürzt. Der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel sprach im Namen der Regierung den Familien Beileid aus. Eine Kommission untersuche die Umstände des Unfalls, so Díaz-Canel. Das kubanische Aussenministerium hatte zuvor Bilder veröffentlicht, die Díaz-Canel inmitten von Trümmerteilen des Flugzeugs zeigten.
Die Maschine war unmittelbar nach dem Start auf einem Feld zerschellt. Die weißen, noch rauchenden Teile lagen zwischen hohem Gras und Palmen.
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Die kubanische Regierung rief eine zweitägige Staatstrauer aus, die am Samstag begann. Diaz-Canels Amtsvorgänger Raúl Castro sprach den Angehörigen der Opfer dieses "katastrophalen Unfalls" in einer Erklärung sein Mitgefühl aus. Auch die Regierungen in Mexiko, Venezuela und Kolumbien sowie der russische Staatschef Wladimir Putin kondolierten.
Augenzeugen zufolge war die Maschine abgestürzt, als sie die erste Kurve flog. Der 21-jährige Yasniel Diaz sagte, der Pilot habe offenbar noch eine Notlandung machen wollen, dies aber nicht mehr geschafft. Die folgende Explosion habe "alles erschüttert", sagte Diaz.
Die sechsköpfige Besatzung stammte aus Mexiko. Sie habe aus einem Piloten, einem Co-Piloten und drei Flugbegleiterinnen bestanden, teilte das Verkehrsministerium des lateinamerikanischen Landes mit. Der Großteil der Passagiere stammte laut Angaben lokaler Medien aus Kuba selbst. Lediglich fünf Passagiere sollen nicht von der Karibikinsel gewesen sein.
Die Maschine vom Typ Boeing 737 gehörte den Angaben zufolge der mexikanischen Fluggesellschaft Damojh, sie wurde jedoch von der staatlichen kubanischen Gesellschaft Cubana gemietet und betrieben. Die Fluggesellschaft Damojh wurde 1990 in Mexiko gegründet, zur Flotte zählen laut Ministerium lediglich drei Flugzeuge.
Die Maschine war nach Angaben von Prensa Latina auf dem Weg vom Flughafen José Martí in der Hauptstadt Havanna in die Stadt Holguín im Osten der Insel.
Auf Videoaufnahmen war eine dichte Rauchwolke in der Nähe des Flughafens zu sehen. Lokale Medien berichteten, die Maschine sei unweit des Terminal 1 abgestürzt. Zuvor sei ein Feuerball zu sehen gewesen.
Es habe sich um den Flug der Nummer DMJ 0972 gehandelt, schrieb die Website "Cubadebate". Absturzzeit sei 12.08 Uhr Ortszeit gewesen.
Der letzte größere Unfall einer Passagiermaschine auf Kuba hatte sich 2010 ereignet. Damals war in dem Karibikstaat ein Flugzeug der Airline Aerocaribbean mit Touristen an Bord auf dem Weg vom östlich gelegenen Santiago de Cuba nach Havanna abgestürzt. Alle 68 Insassen starben. (sda/afp/dpa)
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