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International
06.09.2018, 09:0806.09.2018, 12:14
Bei einem schweren Erdbeben im Norden Japans
sind mindestens acht Menschen ums Leben gekommen und mehr als 120
weitere verletzt worden. Mehr als 30 Menschen wurden zunächst noch
vermisst, nachdem am frühen Donnerstagmorgen Erdrutsche Häuser auf
Japans nördlichster Hauptinsel Hokkaido verschüttet hatten.
Japans
Fernsehsender zeigten Bilder von völlig zerstörten Häusern und
aufgerissenen sowie mit Schlamm überschwemmten Straßen. Das Beben der
Stärke 6,7 hatte die Menschen in der Nacht um kurz nach 3 Uhr
(Ortszeit) heimgesucht. In rund 3 Millionen Haushalten auf
Hokkaido fiel die Stromversorgung aus.
Im Atomkraftwerk Tomari musste ein Abklingbecken mit
Notstromaggregaten gekühlt werden. Radioaktivität sei jedoch nicht ausgetreten, hieß es unter Berufung auf den Betreiber.
Eine Warnung vor einem Tsunami in Folge des Erdbebens gab es nicht.
Die Straße in dieser Ortschaft ist aufgerissenBild: Kyodo News
Gewaltige Erdrutsche gingen in der Region nieder. Mehrere Häuser in den Städten
Atsuma und Abira wurden verschüttet. Die noch vermissten Menschen
seien alle Bewohner von Atsuma, hieß es in Medienberichten. Mehrere
Menschen mussten mit Helikoptern in Sicherheit gebracht werden. Auch
in Hokkaidos Provinzhauptstadt Sapporo wurden Menschen verletzt.
In Muroran brach ein Feuer in einer Chemieanlage aus, konnte aber
gelöscht werden. Der Bahn- und Flugverkehr wurde beeinträchtigt. Der
örtliche Flughafen Chitose musste für den gesamten Tag geschlossen
werden, nachdem ein Dach eingestürzt und der Strom ausgefallen war.
Die Armee unterstützt bei den AufräumarbeitenBild: Kyodo News
Die Zentralregierung in Tokio wollte bis zu 25.000 Soldaten nach
Hokkaido schicken, um die Bergungskräfte zu unterstützen. Japan ist
eines der am stärksten erdbebengefährdeten Länder der Welt.
Kurz zuvor hatte ein gewaltiger Taifun Japan heimgesucht, mehrere
Menschen starben. Der bei dem Sturm teils überschwemmte Flughafen
Kansai in der westlichen Provinz Osaka werde an diesem Freitag für
den Inlandsflugverkehr wieder geöffnet, gab die Regierung bekannt.
Auch der internationale Flugbetrieb werde wieder aufgenommen, sobald
der Flughafen wieder dazu bereit sei, hieß es.
(pbl/dpa)
So schlimm wütete der Taifun in Japan:
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Taifun Japan Jebi
quelle: kyodo news
Mit einer in der Nacht gestarteten Bodenoffensive Israels gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon hat die Lage in Nahost eine neue Eskalationsstufe erreicht. Die israelische Armee sprach von "begrenzten" Angriffen auf Ziele in Grenznähe und nannte diese eine unmittelbare Bedrohung für Gemeinden in Nordisrael. Israels Luftwaffe bombardierte am späten Abend zudem erneut Ziele nahe der libanesischen Hauptstadt Beirut.