Es muss eine Tortur gewesen sein. Nach langer Flucht hat es sieben Tage und großes politisches Kräftemessen gebraucht, aber jetzt endlich dürfen sie runter. Im Hafen von Catania haben 137 Flüchtende das Rettungsschiff "Diciotti" verlassen. Einer nach dem anderen ging in der Nacht zum Sonntag von Bord.
Anschließend wurden die aus Seenot Geretteten nach Messina gebracht.
Insgesamt hatte die italienische Küstenwache am 16. August 190
Migranten im Mittelmeer gerettet. Einige wurden schon kurz nach dem
Einsatz zur medizinischen Versorgung nach Lampedusa gebracht. Erst am
Montag konnte das Schiff mit den übrigen Migranten in Catania
einlaufen – wo sie aber nicht an Land gehen dürften.
Der rechte Innenminister Matteo Salvini wollte dennoch erst wissen, wie die Menschen auf andere Staaten verteilt werden, bevor er sie von Bord gehen ließ. Verhandlungen in Brüssel in dem Fall brachten keinen Durchbruch.
Am Samstag wurde fast zeitgleich mit der Aufhebung der Blockade bekannt, dass gegen den Minister und Vize-Premier unter anderem wegen Freiheitsberaubung ermittelt wird.
(mbi/dpa)