Aus Protest nach dem Giftanschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal boykottieren isländische Politiker die Fußball-bevorstehende Weltmeisterschaft in Russland. Alle hochrangigen bilateralen Gespräche mit Russland würden vorübergehend verschoben. Daraus ergebe sich auch der politische Boykott der WM, teilte das isländische Außenministerium am Montagabend mit. So zeige Island seine Solidarität mit Großbritannien.
Russland gilt als Drahtzieher eines Giftanschlages auf seinen ehemaligen Doppelagenten Sergej Skripal in London. Während Großbritannien und weite Teile der westlichen Welt deswegen bereits Maßnahmen gegen Russland verhängt haben, bestreitet Moskau jegliche Verwicklung in die Affäre.
Die isländische Fußballnationalmannschaft ist zum ersten Mal bei einer WM-Endrunde dabei. Anders als zahlreiche andere Länder – darunter auch Deutschland – weist Island aber keine russischen Diplomaten aus.
Bei dem Anschlag waren Anfang März Skripal und seine Tochter schwer vergiftet worden. Die Täter nutzten nach derzeitigem Ermittlungsstand ein in der früheren Sowjetunion entwickeltes Gift.
Russland weist jegliche Verantwortung für den Anschlag zurück – und kündigte Vergeltung an.
(dpa, afp)