US-Präsident Donald Trump verprellt weiter seine Handelspartner. China hat nun als Vergeltungsmaßnahme Strafzölle auf 128 US-Produkte verhängt. Währenddessen droht Trump, das Freihandelsabkommen Nafta aufzukündigen, wenn Mexiko nicht seinen Forderungen in der Einwanderungspolitik nachkomme.
Wie die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Montag berichtete, sind Importgüter im Wert von drei Milliarden Dollar (2.4 Milliarden Euro) von den Strafzöllen betroffen, darunter Früchte und Schweinefleisch. Die chinesische Regierung reagiert damit auf umfassende neue Strafzölle gegen China, die US-Präsident Donald Trump im März angekündigt hatte.
Die US-Strafzölle sollen chinesische Produkte im Wert von bis zu 60 Milliarden Dollar betreffen, darunter vor allem solche aus dem Hightech-Bereich. China ist außerdem von den von Trump erlassenen Strafzöllen auf Stahl und Aluminium betroffen.
Peking hatte daraufhin eine Liste möglicher Strafzölle auf US-Produkte veröffentlicht. Die Liste führte bereits Waren im Wert von drei Milliarden Dollar auf und nannte unter anderem Schweinefleisch, Früchte und Wein. Das chinesische Handelsministerium erklärte, Peking habe "absolut keine Angst vor einem Handelskrieg" mit den USA.
China erhöhte mit sofortiger Wirkung die Zölle auf Schweinefleisch, Aluminiumschrott und manche anderen Waren um 25 Prozentpunkte. Die Zölle auf Äpfel, Mandeln und einige andere Produkte erhöhte der Staat um 15 Prozentpunkte. Der Schritt trifft landwirtschaftlich geprägte Regionen in den USA, von denen viele bei der Präsidentenwahl von 2016 für Donald Trump gestimmt haben.
Donald Trump schoss außerdem scharf gegen Mexiko. Die Mexikaner müssten "die großen Drogen- und Menschenströme stoppen oder ich werde ihren Goldesel Nafta stoppen", schrieb Trump am Ostersonntag auf Twitter. Die beiden führenden Präsidentschaftskandidaten in Mexiko wiesen Trumps Vorwürfe scharf zurück.
Mexiko tue im Grunde nichts, um Menschen davon abzuhalten, vom Süden her nach Mexiko und dann in die USA einzuwandern, schrieb Trump. "Sie lachen über unsere dummen Einwanderungsgesetze." Trumps Twitterbotschaften waren offenbar eine Reaktion auf einen "Migrantenkreuzweg", mit dem derzeit hunderte Zentralamerikaner durch Mexiko in Richtung US-Grenze unterwegs sind.
Die Organisation "People without borders" hat die Aktion organisiert, um zentralamerikanischen Migranten zu helfen, sich vor kriminellen Banden oder schikanöser Behandlung durch Behörden zu schützen. Der Zug startete mit zunächst 40 Menschen, die aus Zentralamerika kommend im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas eintrafen. (sg/AFP)