International
02.09.2019, 06:0802.09.2019, 06:39
Der hochgefährliche Hurrikan "Dorian" hat den nördlichen Bahamas zerstörerische Windgeschwindigkeiten von knapp 300 Kilometern pro
Stunde beschert.
- Erste Fernsehbilder von der Inselgruppe südöstlich des US-Bundesstaats Florida zeigten ein Bild der Verwüstung – abgedeckte Häuser, umgeknickte Bäume und dramatische Überschwemmungen.
- "Dorian" traf am Sonntag (Ortszeit) die Inseln Great Abaco und Great Bahama und sollte von dort langsam westlich Richtung Florida weiterziehen. Für die Ostküste des US-Bundesstaats galt eine Hurrikan-Warnung, erste Küstengebiete wurden evakuiert.
- Im nördlicheren Bundesstaat South Carolina wurden 800.000 Menschen angewiesen, sich in Sicherheit zu bringen.
Das gesamte Ausmaß der Schäden auf den Bahamas war zunächst nicht
absehbar. Experten des Nationalen Hurrikan-Zentrums in Miami warnten,
dass "katastrophale Zerstörung" zu befürchten sei. Den nur knapp über
Meereshöhe liegenden Inseln drohten lebensgefährliche Sturmfluten von
bis zu sieben Metern Höhe und heftige Regenfälle.
Einem Team des Hurrikan-Instituts gelang es, bis zum Auge des gewaltigen Hurrikans zu fliegen. Dort konnten sie den sogenannten "Stadion-Effekt" fotografieren.
Was ist der Stadion-Effekt?
Das Wetterphänomen wird bei starken tropischen Wirbelstürmen beobachtet. Beim Stadion-Effekt türmen sich die Wolken des Wirbelsturms um sein Auge, das Zentrum, turmförmig auf – und erinnern in ihrer Form an ein Sportstadion. Im Zentrum des Auges sind selbst keine Windströmungen zu spüren.
Die Gefahr von "Dorian":
"Dorian" war am Sonntag zu einem Hurrikan der höchsten Kategorie
hochgestuft worden. Auf dem Weg zur Ostküste Floridas könnte sich der
Sturm am Montag wieder etwas abschwächen, aber selbst dann wäre er
immer noch ein extrem gefährlicher Hurrikan. Meteorologen erwarteten,
dass "Dorian" am Dienstag vor der Küste Floridas nach Norden abdrehen
dürfte, doch trotzdem galt eine Hurrikan-Warnung für weite Teile der
Küste. In jedem Fall drohen bis Mitte der Woche lebensbedrohliche
Sturmfluten, heftige Regenfälle und gefährliche Winde, wie das
Nationale Hurrikan-Zentrum erklärte.
Für die Bahamas ist es der gewaltigste Hurrikan seit dem Beginn moderner Aufzeichnungen. Die Behörden des Inselstaats mit rund 400.000 Einwohnern hatten Zehntausende Anwohner aufgefordert, sich in Schutzunterkünfte oder höherliegende Gebiete zu begeben.
Schon "eine leichte Abweichung" könnte das Zentrum des Sturms in
unmittelbare Küstennähe oder an Land bringen, wie die Meteorologen
warnten. Winde können in Hurrikan-Stärke bis zu 75 Kilometer vom
Zentrum des Sturms entfernt auftreten. Mehrere Orte in Florida haben
bereits Evakuierungen für küstennahe und tieferliegende Gebiete
angeordnet. Gleiches gilt für Küstengebiete in Georgia. Auch in den
nördlich angrenzenden Bundesstaaten Georgia, South Carolina und North
Carolina ist im Lauf der Woche mit heftigen Winden, starken
Regenfällen und Überschwemmungen zu rechnen.
USA bereiten sich auf "Dorian" vor
Der US-Bundesstaat Florida mobilisierte örtlichen Medienberichten zufolge mehr als 4000
Mitglieder der Nationalgarde. Die Behörden bereiteten Notfallvorräte
wie Trinkwasser, Essensrationen und Generatoren vor. Um Evakuierungen
zu erleichtern, wurde die Autobahnmaut zeitweise aufgehoben.
Aus
anderen Bundesstaaten sind zudem Hunderte Spezialisten angereist, die
dabei helfen sollen, nach dem Sturm die Stromversorgung
wiederherzustellen. Viele Bürger und Geschäfte nagelten Holzbretter
über ihre Fenster und positionierten Sandsäcke an den Außentüren. In
manchen Supermärkten gab es kaum mehr große Trinkwasserflaschen zu
kaufen.
Im nördlicheren US-Bundesstaat South Carolina ordnete Gouverneur
Henry McMaster die Evakuierung der gesamten Küstenzone ab
Montagmittag (Ortszeit) an. Die Anordnung soll dem Katastrophenschutz
zufolge rund 830.000 Menschen betreffen – sicher keine populäre
Maßnahme. "Wir können nicht alle Menschen zufriedenstellen, aber wir
können alle Menschen am Leben halten", sagte McMaster vor
Journalisten. Schulen und Behörden in den Gebieten würden geschlossen
bleiben. Notfallvorräte stünden bereit, inklusive mindestens 150.000
Sandsäcken, sagte ein Mitarbeiter des Katastrophenschutzes. Der
Hurrikan sollte dort nicht vor Mittwoch eintreffen.
Der Sturm trifft die USA an einem verlängerten Wochenende – am Montag
ist dort ein Feiertag.
(pb/dpa)
Ab jetzt AfD-Osten? So ein Quatsch!
Video: watson
Robert Habeck ist wohl eine der einprägsamsten Figuren der Politiklandschaft Deutschlands. Seit Dezember 2021 ist er Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz sowie Vizekanzler der Bundesrepublik. Als Mitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen hat er sich einen Namen als pragmatischer und kommunikationsstarker Politiker gemacht.