Journalistin bei "terroristischem Vorfall" in Nordirland erschossen
Bei Ausschreitungen im nordirischen Londonderry ist eine Journalistin in der Nacht zu Freitag erschossen worden. Der Tod der 29-Jährigen im Wohngebiet Creggan am Stadtrand sei wohl ein "terroristischer Vorfall", teilte die Polizei am Freitag mit.
- In den sozialen Netzwerken veröffentlichte Bilder zeigten brennende Fahrzeuge und Vermummte, die Molotowcocktails und Sprengkörper auf Polizeifahrzeuge werfen.
- Bei der Toten handelt es sich um die 29-jährige investigative Journalistin Lyra McKee, die in ihrer Karriere über den Nordirland-Konflikt und seine Folgen berichtet hatte.
- Die Details zum Tod von McKee sind noch nicht geklärt. Offenbar kam es in der Nacht zu Freitag zu Auseinandersetzungen zwischen irisch-nationalistischen Demonstranten und Sicherheitskräften. Dabei versuchte ein Demonstrant offenbar auf einen Polizisten zu schießen, traf allerdings die junge Journalistin, wie die Polizei mitteilte. Der Tatverdächtige ist noch flüchtig.
Die Reaktionen auf den Tod der Journalistin
Die Vorsitzende der nordirischen Democratic Unionist Party (DUP), Arlene Foster, verurteilte die "sinnlose" Gewalt. "Diejenigen, die in den 70er, 80er und 90er Jahren Schusswaffen in unsere Straßen gebracht haben, lagen falsch. 2019 ist es genauso falsch."
Auch die Vize-Vorsitzende der nationalistischen Sinn Fein, Michelle O'Neill, verurteilte den Tod der jungen Frau. "Das war ein Angriff auf die Gemeinschaft, ein Angriff auf den Friedensprozess und auf das Karteifreitagsabkommen."
Die britische Premierministerin Theresa May sagte über den Tod der 29-jährigen Reporterin: "Mein tief empfundenes Beileid gilt ihrer Familie, ihren Freunden und Kollegen. Sie war eine Journalistin, die starb, weil sie mit großem Mut ihrem Job nachgegangen war."
In den vergangenen Monaten kam es wieder zu einem Anstieg der Gewalt. Die Polizei macht dafür die paramilitärische Gruppe "New IRA" verantwortlich.
(pb/ll/afp)