Für den US-Präsidenten ist bei den meisten Veranstaltungen ein Platz in der ersten Reihe reserviert. Schließlich gilt er als einer der mächtigsten Menschen der Welt. Doch es gibt auch Ausnahmen. So auch bei der Beerdigung von Queen Elizabeth II. am Montag in London.
In Westminster Abbey mussten der US-Präsident Joe Biden und seine Ehefrau Jill Biden weiter hinten Platz nehmen. Für sie kein Problem. Der Ex-Präsident Donald Trump aber nimmt die Sitzplatzwahl zum Anlass, um nun scharf gegen Biden und das Königshaus zu schießen.
Donald Trump postete auf der von ihm gegründeten Social-Media-Plattform Truth Social ein Foto von Joe Biden auf dem Staatsbegräbnis der Queen. Dort teilt er ordentlich gegen seinen Vorgänger aus: "Das ist es, was in nur zwei kurzen Jahren aus Amerika geworden ist. Kein Respekt", schreibt Trump und bezieht sich damit auf das Ende seiner eigenen Präsidentschaft am 20. Januar 2021.
Weiters spottet er über Biden und zieht dessen Arbeit ins Lächerliche: Schließlich sei es eine gute Gelegenheit für den aktuellen US-Präsidenten, die Spitzen "bestimmter Länder der dritten Welt" kennenzulernen. Damit spielt Trump auf Bidens Sitzposition und seine unmittelbaren Nachbarn an.
Tatsächlich saß der US-Präsident ungewöhnlich weit hinten, in der zwanzigsten Reihe. Die Sitznachbarn aus "bestimmten Ländern der Dritten Welt" aber, wie Trump sie nennt, können wohl kaum als solche bezeichnet werden: Biden saß neben dem Staatschef der Schweiz, Ignazio Cassis, vor dem tschechischen Premierminister Petr Fiala und hinter dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda.
Dass Trump eine hohe Meinung über sich selbst hat und nicht gerade durch Bescheidenheit glänzt, verdeutlichen seine folgenden Worte einmal mehr: "Wenn ich Präsident wäre, hätten sie mich nicht dort hingesetzt." In der Politik sei es wie in der Immobilienbranche und im Leben, "der richtige Platz ist ALLES".
Die Platzwahl sei ein Zeichen der Respektlosigkeit vonseiten der Brit:innen und des Königshauses. Der Ex-Präsident behauptet, dies sei auf die schlechten Beziehungen der beiden eigentlich sehr verbundenen Länder zurückzuführen. Der Schuldige laut Trump: Joe Biden.