
In der Türkei von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan gehen Behörden immer wieder hart gegen Kritik an der Regierung vor.Bild: Murad Sezer/reuters
International
07.08.2019, 08:4307.08.2019, 08:43
In der Türkei ist erneut ein
Deutscher bei der Einreise festgenommen worden: Einem 36-jährigen
Mann mit türkischen Wurzeln aus Hessen werde von der türkischen
Justiz wegen der Inhalte mehrerer Facebook-Einträge
"Terrorpropaganda" vorgeworfen.
Das berichteten WDR, NDR und "Süddeutsche
Zeitung" am Dienstag. Der Mann sei bereits Ende Juli in die Türkei
geflogen und nach seiner Ankunft am Flughafen des Badeorts Antalya
festgesetzt worden.
Ein Haftrichter habe später entschieden, dass der
Mann wegen Fluchtgefahr zunächst in Untersuchungshaft bleiben müsse.
Auswärtiges Amt will reagieren
Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es, ein
solcher Fall sei bekannt. Die Botschaft in der türkischen Hauptstadt
Ankara und das Konsulat in Antalya seien informiert und leiteten
"erforderliche Schritte" ein. Details dazu gab es zunächst nicht.
Im Jahr 2017 hatte eine ganze Serie von Festnahmen deutscher
Staatsbürger aus "politischen Gründen" zu einer schweren Krise
zwischen Berlin und Ankara geführt. Seitdem ist die Mehrzahl der aus
diesen Gründen festgesetzten Deutschen freigekommen.
Der Fall jetzt wäre nicht der erste Fall, in dem ein Deutscher wegen
kritischer Einträge in sozialen Medien mit der türkischen Justiz in
Konflikt gerät. Die Bundesregierung hatte mehrfach ihre Reisehinweise
für die Türkei verschärft – zuletzt im März. "Ausreichend ist im
Einzelfall das Teilen oder "Liken" eines fremden Beitrags
entsprechenden Inhalts", heißt es auf der AA-Internetseite.
Und: Es
müsse "davon ausgegangen werden, dass auch nicht-öffentliche
Kommentare in sozialen Medien etwa durch anonyme Denunziation an die
türkischen Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet werden".
Innenminister Süleyman Soylu hatte im Frühjahr nach Angaben der
staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu gewarnt: "Da gibt es jene, die
in Europa und in Deutschland an den Veranstaltungen der
Terrororganisation teilnehmen und dann in Antalya, Bodrum und Mugla
urlauben." Mit "der Terrororganisation" meinte er unter anderem die
in der EU und der Türkei als Terrororganisation eingestufte verbotene
kurdische Arbeiterpartei PKK. "Sollen sie doch herkommen und von den
Flughäfen aus einreisen. Wir nehmen sie fest – und los!", hatte der
Innenminister damals gesagt.
Aus der türkischen Regierung hieß es danach, die Äußerungen seien aus
dem Zusammenhang gerissen worden. Touristen aus Deutschland und allen
anderen Ländern seien nach wie vor willkommen.
(pb/dpa)
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