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Erneut Corona-Krawalle in den Niederlanden: "Schamlose Diebe"

January 25, 2021, The Hague, Netherlands: Local resident attempts to extinguish fire started by the rioters..Riot police and Caine units gathered in mass, prior to the 9 o clock curfew as rioters and  ...
In Den Haag versuchen Anwohner, ein Feuer zu löschen. Bild: www.imago-images.de / Charles M Vella
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Erneut Corona-Krawalle in den Niederlanden: "Schamlose Diebe"

26.01.2021, 09:29
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In den Niederlande gab es am Montagabend erneut schwere Ausschreitungen in Folge von aus dem Ruder gelaufenen Protesten gegen die Corona-Ausgangssperre. Hunderte gewaltbereite Jugendliche randalierten nach Polizeiangaben bis zum späten Montagabend in mehreren Städten und griffen die Polizei an. Die Menschen hatten sich kurz vor Beginn der Ausgangssperre wegen der Corona-Pandemie in Stadtzentren versammelt. In großen Gruppen zogen sie plündernd und randalierend durch die Straßen. Unruhen wurden aus etwa zehn Städten gemeldet - darunter Amsterdam, Den Haag und Rotterdam. Mehr als 151 Personen wurden nach Angaben der Polizei festgenommen.

"Schamlose Diebe", klagte Rotterdams Bürgermeister Ahmed Aboutaleb über den Mob. In seiner Stadt waren unter anderem Geschäfte zerstört und geplündert worden. "Wir konnten noch keine Bestandsaufnahme machen, aber es ist trotzdem eine traurige Bilanz", wurde er von der Zeitung "De Telegraaf" zitiert. In Den Bosch waren die Ereignisse nach einem Bericht eines Reporters des TV-Senders NOS "gehörig aus dem Ruder gelaufen". Nach einem Feuerwerk sei eine sehr große Gruppe von Randalierern in die Stadt gezogen. "Auf der gesamten Strecke wurden Plünderungen begangen, Feuer gelegt, Autos zerstört, Geschäfte geplündert."

A man cleans up broken glass from the smashed windows in a fast-food restaurant that was damaged in protests against a nation-wide curfew in Rotterdam, Netherlands, Monday, Jan. 25, 2021. The Netherla ...
Bei den Ausschreitungen in Rotterdam wurden rund 50 Personen festgenommen.Bild: ap / Peter Dejong

In Rotterdam wurden Polizisten nach Berichten von NOS von rund 100 Randalierern mit Steinen und Feuerwerkskörpern angegriffen. Die mobile Einheit der Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein. Nach Polizeiangaben wurden in der Hafenstadt rund 50 Menschen festgenommen.

Polizei fordert Bürger zur Hilfe auf

Randalierer zogen durch verschiedene Städte der Niederlande, schlugen Fensterscheiben ein und plünderten Geschäfte. Bushaltestellen wurden demoliert, Feuer gelegt und Polizisten mit Feuerwerk und Steinen angegriffen. Auch Journalisten und Kamera-Teams waren nach Medienberichten Opfer von Gewalt. Die Polizei forderte inzwischen über Twitter Bürger auf, eventuelle Videoaufnahmen von den Ereignissen einzusenden, um die Ermittlungen zu erleichtern.

In Brabant und den Bosch versuchten Randalierer nach Medienberichten auch, in Krankenhäuser einzudringen. Die Polizei habe die Zugänge weiträumig abgeriegelt. Krankenwagen mussten in andere Kliniken ausweichen.

Gegen Mitternacht hatte die Polizei die Lage weitgehend unter Kontrolle, wie Polizeichef Willem Woelders im TV-Sender NOS sagte. "Wir stellen fest, dass es im größten Teil der Niederlande wieder ruhig ist." Anlass der Unruhen sind die von der Regierung verhängten verschärften Corona-Maßnahmen und eine seit Samstag geltende Ausgangssperre. Doch Polizei und Bürgermeister der betroffenen Städte gehen davon aus, dass sich verschiedene Gruppen an den Krawallen beteiligen - darunter Corona-Leugner, Fußball-Hooligans und Neonazis.

Schlimmste Ausschreitungen seit 40 Jahren

Bereits Sonntagnacht hatten schwere Unruhen in etwa zehn Städten das Land erschüttert. Die Polizei hatte von den schlimmsten Krawallen seit 40 Jahren gesprochen. Polizei und Bürgermeister hatten zuvor bereits vor weiteren Unruhen gewarnt, nachdem mehrere Aufrufe in den sozialen Medien erschienen waren.

Am Samstagabend war in den Niederlanden erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie landesweit eine Ausgangssperre in Kraft getreten. Die Bürger müssen von 21.00 bis 4.30 Uhr in ihren Wohnungen bleiben. Verstöße werden mit Geldbußen von 95 Euro bestraft.

(pas/dpa)

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