
In Den Haag versuchen Anwohner, ein Feuer zu löschen. Bild: www.imago-images.de / Charles M Vella
International
26.01.2021, 09:2926.01.2021, 09:29
In den Niederlande gab es am Montagabend erneut
schwere Ausschreitungen in Folge von aus dem Ruder gelaufenen
Protesten gegen die Corona-Ausgangssperre. Hunderte
gewaltbereite Jugendliche randalierten nach Polizeiangaben bis zum
späten Montagabend in mehreren Städten und griffen die Polizei an.
Die Menschen hatten sich kurz vor Beginn der Ausgangssperre wegen der
Corona-Pandemie in Stadtzentren versammelt. In großen Gruppen zogen
sie plündernd und randalierend durch die Straßen. Unruhen wurden aus
etwa zehn Städten gemeldet - darunter Amsterdam, Den Haag und
Rotterdam. Mehr als 151 Personen wurden nach Angaben der Polizei
festgenommen.
"Schamlose Diebe", klagte Rotterdams Bürgermeister Ahmed
Aboutaleb über den Mob. In seiner Stadt waren unter anderem Geschäfte
zerstört und geplündert worden. "Wir konnten noch keine
Bestandsaufnahme machen, aber es ist trotzdem eine traurige Bilanz",
wurde er von der Zeitung "De Telegraaf" zitiert. In Den Bosch waren
die Ereignisse nach einem Bericht eines Reporters des TV-Senders NOS
"gehörig aus dem Ruder gelaufen". Nach einem Feuerwerk sei eine sehr
große Gruppe von Randalierern in die Stadt gezogen. "Auf der gesamten
Strecke wurden Plünderungen begangen, Feuer gelegt, Autos zerstört,
Geschäfte geplündert."

Bei den Ausschreitungen in Rotterdam wurden rund 50 Personen festgenommen.Bild: ap / Peter Dejong
In Rotterdam wurden Polizisten nach Berichten von NOS von rund
100 Randalierern mit Steinen und Feuerwerkskörpern angegriffen. Die
mobile Einheit der Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein.
Nach Polizeiangaben wurden in der Hafenstadt rund 50 Menschen
festgenommen.
Polizei fordert Bürger zur Hilfe auf
Randalierer zogen durch verschiedene Städte der Niederlande,
schlugen Fensterscheiben ein und plünderten Geschäfte.
Bushaltestellen wurden demoliert, Feuer gelegt und Polizisten mit
Feuerwerk und Steinen angegriffen. Auch Journalisten und Kamera-Teams
waren nach Medienberichten Opfer von Gewalt. Die Polizei forderte
inzwischen über Twitter Bürger auf, eventuelle Videoaufnahmen von den
Ereignissen einzusenden, um die Ermittlungen zu erleichtern.
In Brabant und den Bosch versuchten Randalierer nach
Medienberichten auch, in Krankenhäuser einzudringen. Die Polizei habe
die Zugänge weiträumig abgeriegelt. Krankenwagen mussten in andere
Kliniken ausweichen.
Gegen Mitternacht hatte die Polizei die Lage weitgehend unter
Kontrolle, wie Polizeichef Willem Woelders im TV-Sender NOS sagte.
"Wir stellen fest, dass es im größten Teil der Niederlande wieder
ruhig ist." Anlass der Unruhen sind die von der Regierung verhängten verschärften Corona-Maßnahmen und eine seit Samstag geltende Ausgangssperre. Doch Polizei und Bürgermeister der betroffenen Städte gehen davon aus, dass sich verschiedene Gruppen an den Krawallen beteiligen - darunter Corona-Leugner, Fußball-Hooligans und Neonazis.
Schlimmste Ausschreitungen seit 40 Jahren
Bereits Sonntagnacht hatten schwere Unruhen in etwa zehn Städten das Land
erschüttert. Die Polizei hatte von den schlimmsten Krawallen seit 40
Jahren gesprochen. Polizei und Bürgermeister hatten zuvor bereits vor
weiteren Unruhen gewarnt, nachdem mehrere Aufrufe in den sozialen
Medien erschienen waren.
Am Samstagabend war in den Niederlanden erstmals seit Beginn der
Corona-Pandemie landesweit eine Ausgangssperre in Kraft getreten. Die
Bürger müssen von 21.00 bis 4.30 Uhr in ihren Wohnungen bleiben.
Verstöße werden mit Geldbußen von 95 Euro bestraft.
(pas/dpa)
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