48 Stunden nach Beginn des Angriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel hat die israelische Armee nach eigenen Angaben hunderte Ziele im Gazastreifen ins Visier genommen. Der Gegenschlag als Antwort auf die überraschenden Angriffe der Hamas am Samstag auf Israel.
Mit hunderten Raketen und Bodentruppen griffen militante Palästinenser Israel an und töteten bereits hunderte israelische Zivilist:innen und Soldat:innen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu rief nach dem Angriff den Kriegszustand aus.
Am frühen Samstagabend hat sein Land den Gegenangriff gestartet. Konfliktforscher Stephan Stetter ordnete für watson am Samstag bereits ein: "Es wird zivile Opfer geben und das ist eine fürchterliche Perspektive."
Rund zwei Tage später ist klar, dass Stetter Recht behielt. Mehr als 1000 Tote wurden bereits gezählt. Die Zahl könnte schnell weiter ansteigen aufgrund der hohen Zahl an Schwerverletzter. Allein auf dem Gelände eines Musikfestivals nahe des Gazastreifens wurden rund 250 Tote gefunden. Die Hamas hatte das Festival am Samstag gestürmt. Unter den Opfern sind wohl auch Deutsche, die als vermisst galten.
Die israelische Luftwaffe bombardiert indes weitere Ziele der Hamas im Gazastreifen, wie Israels Verteidigungskräfte (IDF) am frühen Montagmorgen in ihrem Kanal auf Telegram mitteilten. Der Weltsicherheitsrat konnte sich bei einer Dringlichkeitssitzung am Sonntag (Ortszeit) laut US-Medienberichten auf keine einmütige Verurteilung der islamistischen Hamas verständigen.
Medien auf der ganzen Welt berichten seit Samstag über den Krieg. In weiten Teilen der Welt ist die Hamas als Terrororganisation eingestuft. Darunter sind auch die EU, die USA, Großbritannien oder etwa Kanada.
In Ländern wie der Schweiz, Norwegen oder der Türkei hingegen zählen die Hamas nicht als Terrororganisation. Die Schweiz und Norwegen unterhalten sogar Kontakte zu den militanten Palästinensern. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan bezeichnete deren Mitglieder 2010 sogar als Freiheitskämpfer, die ihr Land verteidigten.
Nun ist eine E-Mail aufgetaucht, die Mitarbeitende eines Medienunternehmens explizit dazu anweisen soll, die Hamas nicht als "Terroristen" zu bezeichnen.
Bei dem Medium handelt es sich um das kanadische Unternehmen CBC. George Achi, Director of journalistic standards bei CBC, soll die Mail verschickt haben.
"Bitte nehmen Sie sich einige Minuten, um den Sprach-Guide zum Nahen Osten (erneut) zu lesen, da wir eine intensive Zeit der Berichterstattung erwarten", soll Achi an seine Kolleg:innen geschrieben haben.
Anschließend listete er die aus seiner Sicht wichtigsten Dinge auf. Darunter auch die Anweisung: "Bezeichnen Sie Militante, Soldaten oder andere Personen nicht als 'Terroristen'." Zur Erinnerung: Die Hamas werden auch in Kanada als Terrororganisation eingestuft.
Weiter soll Achi geschrieben haben:
Die Hamas als Terroristen zu bezeichnen, als die sie eingestuft sind, sei laut Achi also eine Meinung.
Die Echtheit der E-Mail ist allerdings nicht bestätigt.
Das merkte auch ein zertifizierter OSINT-Experte an. OSINT steht für Open Source Intelligence, also die Informationsgewinnung aus offenen Quellen.
Er schreibt allerdings auch: Sollte sich dies bewahrheiten, sollten sich die Behörden mit dem Leben des Verfassers der Mail befassen. "Welche Verbindungen hat er zum Libanon? Bekommt er irgendeine Finanzierung, um die Hamas zu unterstützen? Was sind seine Beweggründe und Absichten?"
(Mit Material der afp und dpa)