Es würde eine neue Eskalation des russischen Krieges in der Ukraine darstellen – und ließ wohl auch die Unterstützernation USA zusammenzucken. So zumindest lassen sich die neuen Enthüllungen der "Washington Post" (WP) deuten. Die Zeitung bezieht sich auf die kürzlich veröffentlichten Geheimdokumente der US-Spionagebehörde NSA. Und die neue Info hat es in sich: Anscheinend hatte der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes geplant, Moskau anzugreifen. Und zwar "mit allem, was wir haben", soll Kyrylo Budanow, Chef des Geheimdienstes, angekündigt haben.
Der Plan sei gewesen, die russische Hauptstadt am Jahrestag der Invasion anzugreifen. Ähnliche Pläne seien laut der Zeitung auch für die russische Hafenstadt Noworossijsk am Schwarzen Meer diskutiert worden. Ziel sei gewesen, Russland zu zeigen, dass die Ukraine in der Lage sei, den Krieg bis ins russische Staatsgebiet zu tragen, erklärt die WP.
Wie die Pläne am Ende vereitelt wurden, ist nicht eindeutig geklärt. Es macht aber wohl den Anschein, als hätten die USA die Pläne des ukrainischen Geheimdienstes heimlich überwacht – und schließlich eingegriffen. Wie die Zeitung berichtet, soll der Geheimdienst den geplanten Angriff "auf Bitten Washingtons verschoben" haben. Die WP beruft sich auch hier auf die geleakten Dokumente.
Was "verschoben" genau meint, bleibt offen – genauso wie die Frage, wer genau hinter "Washington" steckt. Ob es sich also um ein Eingreifen des US-Präsidenten Joe Biden handelt, geht aus dem Bericht nicht hervor.
Dass die Ukraine wohl versuchen könnte, den Krieg auch auf russisches Staatsgebiet auszuweiten, ist nicht neu. Immer wieder kommt es in Russland zu mysteriösen Explosionen oder Drohnenangriffen – die Ukraine weist bisher jegliche Beteiligung von sich.
Auch der Chef des Militärgeheimdienstes schweigt bisher zu möglichen Tätern. Gegenüber der WP erklärte er allerdings im Januar, dass durch die Attentate das russische Sicherheitsgefühl zerstört sei.
Budanow sagte:
Weder er noch US-Beamt:innen hätten sich bisher zu den neuen Informationen geäußert, schreibt die Zeitung.
Unabhängig von den Dokumenten gebe es laut der WP einige US-Beamt:innen, die eine weitere Eskalation des Konfliktes fürchteten – und direkte Angriffe auf Russland als hochriskant beschrieben. Es werde befürchtet, der russische Präsident Wladimir Putin könnte die nächste Eskalationsstufe ausrufen – und zum Beispiel taktische Atomwaffen einsetzen, sollte sein Land mit US-Waffen angegriffen werden.