Politik
International

US-Leaks: Ukraine wollte wohl Moskau angreifen – USA bremste Pläne

Die Ukraine will den Krieg wohl auch auf das russische Staatsgebiet ausweiten. Darauf zumindest lassen Dokumente schließen, die im Zusammenhang mit den Pentagon-Leaks öffentlich wurden. Womöglich habe ...
Geheimdienstdokumenten zufolge wollte die Ukraine den Krieg wohl auf russisches Staatsgebiet ausweiten – und Moskau angreifen.Bild: pexels / Artyom Malyukov
International

US-Leaks: Ukraine wollte wohl Moskau angreifen – USA bremste Pläne

26.04.2023, 16:15
Mehr «Politik»

Es würde eine neue Eskalation des russischen Krieges in der Ukraine darstellen – und ließ wohl auch die Unterstützernation USA zusammenzucken. So zumindest lassen sich die neuen Enthüllungen der "Washington Post" (WP) deuten. Die Zeitung bezieht sich auf die kürzlich veröffentlichten Geheimdokumente der US-Spionagebehörde NSA. Und die neue Info hat es in sich: Anscheinend hatte der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes geplant, Moskau anzugreifen. Und zwar "mit allem, was wir haben", soll Kyrylo Budanow, Chef des Geheimdienstes, angekündigt haben.

Der Plan sei gewesen, die russische Hauptstadt am Jahrestag der Invasion anzugreifen. Ähnliche Pläne seien laut der Zeitung auch für die russische Hafenstadt Noworossijsk am Schwarzen Meer diskutiert worden. Ziel sei gewesen, Russland zu zeigen, dass die Ukraine in der Lage sei, den Krieg bis ins russische Staatsgebiet zu tragen, erklärt die WP.

KYIV, UKRAINE - SEPTEMBER 22, 2022 - Chief of the Main Intelligence Directorate of the Ministry of Defense of Ukraine Kyrylo Budanov, Head of the Office of the President of Ukraine Andrii Yermak L to  ...
Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, soll einen Angriff auf Moskau geplant haben.Bild: IMAGO/Ukrinform

Wie die Pläne am Ende vereitelt wurden, ist nicht eindeutig geklärt. Es macht aber wohl den Anschein, als hätten die USA die Pläne des ukrainischen Geheimdienstes heimlich überwacht – und schließlich eingegriffen. Wie die Zeitung berichtet, soll der Geheimdienst den geplanten Angriff "auf Bitten Washingtons verschoben" haben. Die WP beruft sich auch hier auf die geleakten Dokumente.

Neu: dein Watson-Update
Jetzt nur auf Instagram: dein watson-Update! Hier findest du unseren Broadcast-Channel, in dem wir dich mit den watson-Highlights versorgen. Und zwar nur einmal pro Tag – kein Spam und kein Blabla, versprochen! Probiert es jetzt aus. Und folgt uns natürlich gerne hier auch auf Instagram.

Was "verschoben" genau meint, bleibt offen – genauso wie die Frage, wer genau hinter "Washington" steckt. Ob es sich also um ein Eingreifen des US-Präsidenten Joe Biden handelt, geht aus dem Bericht nicht hervor.

Dass die Ukraine wohl versuchen könnte, den Krieg auch auf russisches Staatsgebiet auszuweiten, ist nicht neu. Immer wieder kommt es in Russland zu mysteriösen Explosionen oder Drohnenangriffen – die Ukraine weist bisher jegliche Beteiligung von sich.

Auch der Chef des Militärgeheimdienstes schweigt bisher zu möglichen Tätern. Gegenüber der WP erklärte er allerdings im Januar, dass durch die Attentate das russische Sicherheitsgefühl zerstört sei.

Budanow sagte:

"Es gibt Leute, die Sprengstoff anbringen. Es gibt Drohnen. Bis die territoriale Integrität der Ukraine wiederhergestellt ist, wird es innerhalb Russlands Probleme geben."

Weder er noch US-Beamt:innen hätten sich bisher zu den neuen Informationen geäußert, schreibt die Zeitung.

Unabhängig von den Dokumenten gebe es laut der WP einige US-Beamt:innen, die eine weitere Eskalation des Konfliktes fürchteten – und direkte Angriffe auf Russland als hochriskant beschrieben. Es werde befürchtet, der russische Präsident Wladimir Putin könnte die nächste Eskalationsstufe ausrufen – und zum Beispiel taktische Atomwaffen einsetzen, sollte sein Land mit US-Waffen angegriffen werden.

Deutsche Kliniken haben Angst vor Heimkehr syrischer Ärzte

Nach der Flucht des syrischen Machthabers Baschar al-Assad ist in Deutschland die Debatte über die Heimkehr von Syrer:innen in ihre Heimat entbrannt. Viele von ihnen arbeiten mittlerweile in Deutschland. Nach Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge haben 270.000 Menschen mit syrischem Pass einen Job in Deutschland.

Zur Story