
Außenminister Heiko Maas erzielte bei diplomatischen Bemühungen mit der Türkei bisher nicht den gewünschten Erfolg.Bild: dpa / Kay Nietfeld
International
Bundesaußenminister Heiko Maas hat einen Stopp
aller Rüstungsexporte in die Türkei wegen des Erdgas-Konflikts im
östlichen Mittelmeer zum jetzigen Zeitpunkt abgelehnt. "Strategisch
halte ich das nicht für den richtigen Weg", sagte der SPD-Politiker
in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Das wäre auch nicht
ganz einfach gegenüber einem Nato-Partner. Denn wir haben schon
einmal erlebt, dass der Nato-Partner Türkei, weil er keine Raketen
mehr aus den USA bekam, sie dann einfach in Russland gekauft hat."
Wegen des Konflikts mit der Türkei im östlichen Mittelmeer hatte
Deutschlands EU-Partner Griechenland die Bundesregierung im Oktober
förmlich zu einem Waffenembargo gegen Ankara aufgefordert. Dabei geht
es vor allem um sechs U-Boote, die in der Türkei unter maßgeblicher
Beteiligung des Konzerns Thyssenkrupp Marine Systems
montiert werden. Berlin hatte die Lieferung von Bauteilen bereits
2009 genehmigt. Damals waren die Beziehungen zur Türkei noch deutlich
entspannter.
Nach dem Einmarsch türkischer Truppen in Nordsyrien im Oktober
2019 hatte die Bundesregierung die Rüstungsexporte in die Türkei
lediglich eingeschränkt. Seitdem genehmigt sie keine Lieferungen von
Waffen und anderen militärischen Gütern mehr, die im Syrien-Krieg
eingesetzt werden können. Die U-Boot-Komponenten dürfen aber weiter
ausgeführt werden.
Konflikt zwischen Türkei und Griechenland – EU verhängt Sanktionen
Griechenland wirft dem Nato-Partner Türkei vor, vor griechischen
Inseln illegal nach Erdgas-Vorkommen zu suchen. Die Regierung in
Ankara weist die Vorwürfe zurück und argumentiert, dass die Gewässer
zum türkischen Festlandsockel gehören. Deutschland hat bislang
vergeblich versucht, in dem Konflikt zu vermitteln.
Maas räumte ein, dass die diplomatischen Bemühungen bisher nicht
die gewünschten Fortschritte gebracht hätten. Deshalb habe die EU vor
zwei Wochen auch Sanktionen gegen Einzelpersonen und türkische
Unternehmen beschlossen, die an den als illegal erachteten
Probebohrungen beteiligt sind. Strafmaßnahmen gegen ganze
Wirtschaftszweige oder ein EU-Waffenembargo fanden auf dem EU-Gipfel
in Brüssel dagegen nicht die erforderliche einstimmige Mehrheit.
Die Hoffnung auf eine Beilegung des Streits auf diplomatischem
Weg hat der Außenminister noch nicht aufgegeben. "Wir setzen
natürlich auch weiter darauf, dass es eine Lösung für den Konflikt
gibt und wir nicht dauerhaft einen Nato-Partner aus der
Rüstungszusammenarbeit herausnehmen müssen", betonte der
SPD-Politiker.
(lau/dpa)
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