Shut What? Trump droht den Demokraten mit einer Art Regierungsstreik
#kannstdudirnichtausdenken
29.07.2018, 16:42
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Er hat mal wieder getwittert. Und diesmal will er die demokratische Partei in den USA zu einem Deal zwingen.
US-Präsident Donald Trump schreibt, dass er die Regierung "herunterfahren" bzw. "stillegen" werde, wenn die Demokraten ihn nicht bei der Anpassung des US-amerikanischen Immigrations-Gesetzes helfen wollen. Hintergrund sind sowohl die aktuellen Probleme an der US-Mexikanischen Grenze.
Auch geht es dem Präsidenten aber um eines seiner Wahlversprechen, die berüchtigte "Wall" zu Mexiko.
Der "shut down"-Tweet im Original:
Was bedeutet Shutdown?
Normalerweise kennt man den Shutdown der US-Regierung vor allem im Zusammenhang mit Haushaltsstreits in der amerikanischen Politik.
Schaffen es Senat, Repräsentantenhaus und Regierung nicht, sich auf einen Haushalt zu einigen, muss die Regierung eben wegen Geldmangels "schließen". Außer unerlässlichen Diensten wie Polizei, Rettungsdienste, Grenzschutz und FBO werden dann alle Beamten in den Urlaub geschickt.
Präsidenten in den USA können den Shutdown als Druckmittel auf den politischen Gegner nutzen. Sie versuchen sich damit sozusagen ein Veto-Recht zu erzwingen. Passiert ist das in dieser Form selten.
Präsident Ronald Reagon versuchte es in den 80ern, als er von beiden Kammern einen gekürzten Haushalt forderte. Bei Jimmy Carter kam es zum Shutdown als die Häuser sich nicht auf ein neuen Status Quo beim Thema Abtreibung einigen konnten.
Was Trump darunter versteht
Weil Trump aber etwas von den Demokraten will (und nicht umgekehrt), ist der Einsatz dieses Instrumentes, beziehungsweise die Androhung – vorsichtig gesprochen – ungewöhnlich.
Er sagt, wenn ihr nicht so wollt, wie ich will, dann mache ich die Lichter aus. Er meint damit seine Pläne, die Migrationspolitik von Obama wieder umzukehren und etwa den Eheleuten von Visa-Trägern die Arbeitserlaubnis wieder wegzunehmen. Seine Wünsche für einen stärkeren Grenzschutz und die "Wall" nennt er im Tweet ja explizit.
Er droht also der Opposition damit, die eigene Regierung stillzulegen, wenn diese seinen Wünschen nicht nachkommt.
Russland verschleppt ihren Mann: "Ich konnte kaum atmen"
Die Ukrainerin Liusiena Zinovkina verlor durch den russischen Großangriff ihre Heimat und ihren Mann. Seit fast zwei Jahren hält Russland ihn unrechtmäßig in Gewahrsam. Verschleppt, verteufelt, verurteilt, weil er Ukrainer ist.
Ihre Finger zittern, als sie ein Video auf ihrem Handy abspielt. Auf dem Display erscheint ein junger Mann mit kurzgeschorenen Haaren. Er sitzt hinter Gittern, mit blassem Gesicht, aber kämpferischem Blick. Neben ihm sitzt ein älterer Herr, der ihn auf Russisch verhört.