Melania Trump besucht Migrantenkinder an der Mexiko-Grenze – aber warum in dieser Jacke?
22.06.2018, 05:2922.06.2018, 07:23
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In einer medienträchtigen Inszenierung hat US-Präsidentengattin Melania Trump ein Heim für Migrantenkinder an der Grenze zu Mexiko besucht – ein Großteil der öffentlichen Aufmerksamkeit wurde dabei aber durch ihre rätselhafte Kleiderwahl absorbiert.
Beim Besteigen des Flugzeugs in Richtung Texas trug die First Lady am Donnerstag eine olivgrüne Khakijacke mit Kapuze, auf deren Rückseite der Spruch prangte: "Es ist mir wirklich egal. Und Dir?"
In den Onlinetzwerken setzten sofort die Spekulationen ein, ob es sich einfach um eine unbedachte Kleiderwahl handelte oder ob die Präsidentengattin eine verschlüsselte Botschaft aussenden wollte.
Eine Sprecherin der First Lady sagte, es sei "nur" eine Jacke, keine versteckte Nachricht – Donald Trump widersprach daraufhin mit seiner eigenen Erklärung.
Der US-Präsident ätzte in einem Tweet gegen die Medien
Donald Trump nutzte die Kleidungswahl seiner Frau, um auf Twitter gegen die Medien auszuholen. Der Spruch auf Melanias Jacke richte sich an die "Fake-News-Medien"."Melania hat gelernt, wie unehrlich die sind und es ist ihr wirklich egal," schrieb der US-Präsident auf Twitter.
Damit widersprach der Präsident einer Sprecherin Melania Trumps. Diese hatte zuvor gesagt: "Es ist eine Jacke. Es gibt keine versteckte Botschaft". Sie hoffe, dass sich die Medien nach dem "wichtigen Besuch" der First Lady an der Grenze nun nicht auf die Garderobe fokussieren würden.
Maggie Haberman von der New York Times wundert sich über den Widerspruch:
Die First Lady hat sich selbst bisher nicht zur Jacke geäußert. Bei der Jacke soll es sich um ein preisgünstiges Stück der spanischen Kette Zara handeln und nur 39 Dollar gekostet haben. Dies ist an sich schon ungewöhnlich für das frühere Model, das gerne exquisite Garderoben trägt.
Es ist nicht das erste Mal, dass Melania Trump mit ihrer Kleiderwahl für Stirnrunzeln sorgt. Im vergangenen Jahr stakste sie auf extrem hochhackigen und dünnen Stöckelschuhen durch das texanische Houston, um die vom Hurrikan "Harvey" angerichteten Verwüstungen zu besichtigen.
Darum ging es eigentlich bei Melanias Besuch an Mexikos Grenze:
Einen Tag nach der Kehrtwende ihres Mannes im Streit um die Trennung von Zuwanderer-Familien hatte die First Lady demonstrativ das Aufnahmezentrum für Flüchtlingskinder besucht. Die Minderjährigen müssten so schnell wie möglich wieder zu ihren Familien, sagte sie. Jüngst hatte sie die Politik ihres Mannes öffentlich kritisiert, illegale Zuwanderer einzusperren und sie von ihren Kindern zu trennen.
Die Reise an die Grenze sei "zu 100 Prozent" die eigene Idee der Präsidentengattin gewesen, sagte deren Sprecherin Stephanie Grisham. "Sie wollte alles mit eigenen Augen sehen." Die First Lady unterstütze die "Wiedervereinigung von Familien" und halte es für wichtig, dass "Kinder bei ihren Familien bleiben". In dem Heim in der texanischen Stadt McAllen, das Melania Trump nun besuchte, sind derzeit rund 60 Minderjährige aus den zentralamerikanischen Ländern El Salvador und Honduras im Alter zwischen fünf und 17 Jahren untergebracht.
Die Präsidentengattin vermied es zugleich, ihrem Mann die Verantwortung für die Familientrennungen zuzuweisen – obwohl dessen Regierung diese rigide Praxis erst forciert hatte. Stattdessen appellierte sie über ihre Sprecherin an die Parteien im Kongress, durch eine Einwanderungsreform ein Ende der Familientrennungen zu ermöglichen.
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