Italien hat gewählt. Das rechte Lager hat bei der italienischen Parlamentswahl einen deutlichen Sieg eingefahren. Dieses Ergebnis weckt unterschiedliche Reaktionen bei den deutschen Politiker:innen.
Der FDP-Europaexperte Alexander Graf Lambsdorff geht davon aus, dass die Zusammenarbeit mit Italien in der Europäischen Union mühsamer wird. Allerdings habe Wahlsiegerin Giorgia Meloni sich zuletzt konstruktiver zu den gemeinsamen Sanktionen gegen Russland geäußert, sagt Lambsdorff am Montag im ARD-"Morgenmagazin". Der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour nannte den Ausgang der Wahl "besorgniserregend".
Schließlich ist die Wahlsiegerin Meloni für ihre rechtspopulistischen sowie queerfeindlichen Ansichten bekannt. Eine Partei in Deutschland feiert Melonis Erfolg besonders: die AfD.
"Wir als Alternative für Deutschland gratulieren Giorgia Meloni zu ihrer Wahl und wünschen ihr, dass sie als erste Frau an der Spitze einer italienischen Regierung stehen möge", hieß es am Montag in einer Mitteilung der beiden Bundesvorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla.
Wie vor ihnen schon die Schwed:innen, so hätten sich nun auch die Italiener:innen für einen "Politikwechsel" entschieden. "Deutschland steht mit seiner links-grünen Ampelkoalition in Europa ziemlich alleine da", folgern die Co-Vorsitzenden.
Auch die AfD-Politikerin Beatrix von Storch surft auf der Freuden-Welle ihrer Parteifreunde. Von Storch zufolge soll Meloni gemeinsam mit Matteo Salvinis rechtspopulistischen Partei Lega eine starke "rechte Regierung bauen". Rechte Parteien sehen sich im Aufwind, nachdem es kürzlich auch in Schweden einen Rechtsruck gegeben hatte. Damit seien laut von Storch die Tage von linken Regierungen gezählt.
Auch ihr Parteikollege Malte Kaufmann zeigt sich erfreut auf Twitter über den Wahlausgang im europäischen Nachbarland Italien.
Rechte Verbündete auf europäischer Ebene freuen sich ebenfalls über das Wahlergebnis Italiens. Die rechtspopulistische sowie europaskeptische Partei "Rassemblement National" aus Frankreich und die polnische Partei "Recht und Gerechtigkeit" (PiS) gratulierten Meloni. Gerade bei Menschen innerhalb des rechtsnationalen Bündnisses gebe es "sehr enge Verwebungen mit dem Kreml", sagte Nouripour (Grünen) im "Frühstart" von RTL und ntv. "Deshalb ist es tatsächlich so, dass man nicht ausschließen kann, dass auch in Moskau gestern Abend Leute die Korken haben knallen lassen."
(mit Material der dpa)