Am Wochenende hat die Terrororganisation Hamas Israel überfallen.Bild: dpa / Abed Rahim Khatib
International
09.10.2023, 13:3517.10.2023, 13:49
Triggerwarnung: Im folgenden Text geht es um sexualisierte Gewalt im Krieg. Das kann belastend und retraumatisierend sein.
Ein kurzes Video zeigt, wie die Hamas mit jenen umgehen, die sie verschleppen und misshandeln. Zu sehen ist eine junge Frau auf der Ladefläche eines Pick-Ups. Sie liegt auf dem Bauch. Bekleidet nur mit BH, Slip und Stiefeln. Ihre Beine sind in einem unnatürlichen Winkel verdreht. Über ihrem schlaffen Körper: angewinkelte Männerbeine. Hamas-Terroristen, die ihre Trophäe präsentieren. Jubelnd halten sie ihre Waffen in die Höhe.
Das Video ging nach dem Überfall der Terrororganisation auf Israel auf Social Media viral.
In Florida demonstrieren Menschen gegen den Angriff der Hamas auf Israel – auch mit Bildern von Shani Louk.Bild: imago images / Ronen Tivony
Die Frau, deren Körper leblos wirkt, ist Shani Louk. Eine deutsche Staatsbürgerin, die seit dem Überfall der Hamas auf ein Festival nahe dem Kibbuz Reim als vermisst gilt. Das Video ist wohl das Letzte, was ihre Familie von Louk gesehen hat.
Louk ist eine von vielen, die von der Terrorgruppe verschleppt wurden. Auch über Vergewaltigungen wird berichtet. Eines der niederträchtigsten Kriegsverbrechen – ein Mittel der Demütigung, eine strategische Waffe.
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Vergewaltigungen als strategische Kriegswaffe
Über Vergewaltigungen im Kriegsgebiet wurde zum Beispiel nach der Rückeroberung der Kiewer Vorstadt Butscha weitreichend berichtet. Der Militärpsychologe Hubert Annen, von der Schweizer Militärakademie, die zur ETH Zürich gehört, erklärte im Frühjahr 2022 im Gespräch mit watson: Die Demonstration von Macht sei ein wesentlicher Grund für den Missbrauch von Frauen.
Immer wieder vergewaltigen Soldaten Zivilisten – Berichte dieser Art gab es auch schon nach dem Zweiten Weltkrieg. Laut Annen ein Mittel der "maximalen Entehrung". Er sagte: "Das sprichwörtliche Eindringen in die Intimsphäre der Zivilbevölkerung soll den Gegner moralisch schwächen." Im Bosnienkrieg (1992 bis 1995) wurden sogar extra Lager errichtet, in denen es vorrangig um die Vergewaltigung von Frauen ging.
Wie der "Spiegel" berichtet, entführen die Hamas Frauen, Männer, Kinder und alte Menschen. Wie bei Louk präsentieren sie auch ihre anderen Geiseln wie Trophäen. Verwandte könnten sie nicht mehr erreichen. Die Zeitschrift berichtet von Videos, die massiv in die Würde der Entführten eingriffen. Israels Staatschef Benjamin Netanyahu währenddessen erklärte, dass es kaum möglich sein werde, alle zu befreien.
Es gebe laut "Spiegel" außerdem Berichte darüber, dass Hamas-Terroristen Eltern von verschleppten Kindern anriefen. Der Grund für den Anruf: Die Hamasterroristen wollen wohl wissen, ob die Eltern bei der Vergewaltigung ihrer Kinder zuhören wollen.
Krieg fordert bereits nach wenigen Tagen mehr als 1000 Tote
Am Samstagmorgen, 7. Oktober, hatte die Hamas aus Gaza überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor und griffen Menschen in mehreren Orten in Grenznähe an.
Ein israelischer Militärsprecher bezifferte die Zahl der nach Israel eingedrungenen bewaffneten Palästinenser in der Nacht zum Montag auf etwa 1000. Sie waren am jüdischen Feiertag Simchat Tora (Freude der Tora) in Orte eingedrungen und gingen auf der Suche nach Opfern von Haus zu Haus. Auf einem Festival-Gelände in der Negev-Wüste fanden Einsatzkräfte mindestens 260 Leichen, wie die Nachrichten-Website Ynet unter Berufung auf den Rettungsdienst Zaka am Sonntagabend berichtete.
Israel mobilisiert währenddessen wegen des Kriegs rund 300.000 Reservisten. Dies sei die größte Mobilisierung in der israelischen Geschichte in so kurzer Zeit, bestätigte ein Armeesprecher am Montag. Außerdem soll Israel seit Montagvormittag wieder alle umkämpften Orte innerhalb des Landes kontrollieren.
(Mit Material der dpa)
Nach dem Ampel-Aus war abzusehen, dass die Rot-Grüne Minderheitsregierung ohne ihren Ex-Partner FDP nicht mehr viele Projekte im Bundestag umsetzen kann. Denn auch die Union zeigte bei den meisten Themen wenig Interesse an einer Zusammenarbeit.