Nachdem in Südkorea fast 450 als genesen geltende Corona-Patienten erneut positiv auf das Virus getestet wurden, waren Forscher in Sorge, man könne sich ein zweites Mal mit der Krankheit anstecken. Doch jetzt kam aus Südkorea Entwarnung.
Die südkoreanische Seuchenschutzbehörde KCDC teilte mit, es gäbe keine Anzeichen dafür, dass die Patienten zum Zeitpunkt des zweiten positiven Tests infektiös waren. Die Viren, die bei den Patienten nach Genesung festgestellt wurden und für das positive Testergebnis mutmaßlich verantwortlich waren, seien nicht vermehrungsfähig.
Es ist somit nicht davon auszugehen, dass sich Patienten wenige Wochen nach einer überstandenen Corona-Erkrankung erneut mit dem Virus infizieren können.
Die südkoreanischen Corona-Patienten waren nach einer Infektion und Erkrankung an Covid-19 negativ auf das Virus getestet und aus der Isolation entlassen worden. Sie galten demnach als genesen. Im Rahmen von Routineuntersuchungen wurden sie dann erneut getestet. Einige von ihnen klagten zudem weiterhin über Symptome. Überraschenderweise zeigten die erneuten Tests ein positives Ergebnis, woraufhin die KCDC einige Fälle genauer untersuchte.
Auch wenn die Testergebnisse nahelegten, dass die Patienten sich erneut mit dem Coronavirus angesteckt hätten, konnten bei den Untersuchungen keine aktiven Viren festgestellt werden. Das heißt, die Viren, die gefunden worden, konnten sich nicht mehr vermehren. Weiterhin konnten die Forscher bei allen untersuchten Patienten Antikörper nachweisen.
Zusätzlich wurden 800 Personen untersucht, mit denen die erneut getesteten Patienten in Kontakt gestanden hatten. Zwar erhielten 27 von den 800 ein positives Sars-CoV-2-Ergebnis. Allerdings waren sie zeitgleich weiteren, akut an Corona erkrankten Menschen nahe gekommen. Es ist also davon auszugehen, dass sie sich nicht bei den erneut getesteten Personen angesteckt haben.
Die sogenannten PCR-Tests, die zum Nachweis des Coronavirus verwendet werden, schlagen an, wenn das Erbgut des Erregers festgestellt wird. Es ist möglich, das Reste dieser Erbgutfragmente bei Corona-Patienten auch nach der Genesung noch vorhanden sind, von ihnen aber keine Infektionsgefahr mehr ausgeht. Diese Überbleibsel könnten für die positiven Tests verantwortlich gewesen sein.
Die Untersuchung deckt sich also mit bisherigen Erkenntnissen, wonach genesene Corona-Patienten vermutlich Antikörper produzieren und eine Zeitlang immun gegen das Virus sind. Wie lange diese Immunität anhält, ist jedoch unklar. Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht derzeit davon aus, dass sich Patienten nach überstandener Krankheit irgendwann wieder mit dem Virus infizieren können.
(lau)