Die anhaltende Rekordhitze hat die verheerenden Brände in Australien weiter verschärft.
Die zwei massiven Brände im Süden der Millionenstadt Sydney erzeugten laut Feuerwehr eigene Gewitter. Ein von einem Feuer generiertes Gewitter kann entstehen, wenn sich Rauchschwaden abkühlen und auf den Druck in der Erdatmosphäre treffen. Hierbei kann eine Wolke erzeugt werden, die Blitze und starke Winde erzeugen kann.
Etwa 3000 Feuerwehrleute bereiteten sich laut Feuerwehrsprecher Fitzsimmons in New South Wales auf eine Änderung der Windrichtung vor, die "gefährliche sowie schwierige, unbeständige Bedingungen" mit sich bringen könnte.
In den vergangenen Tagen war in Australien ein Temperaturrekord auf den nächsten gefolgt: Nachdem am Dienstag auf dem Kontinent ein landesweiter Temperaturrekord von 40,9 Grad erreicht worden war, wurde dieser bereits am Mittwoch mit einem neuen Rekord von 41.9 Grad überschritten. In der Ortschaft Eucla im Westen des Landes kletterte das Thermometer am Donnerstag gar auf 49,8 Grad.
Im Staat New South Wales wurden Temperaturen von bis zu 47 Grad Celsius erwartet. Nördlich von Sydney wütete weiter ein besonders großes Feuer, das die Millionenstadt wie bereits in den vergangenen Wochen in Rauchschwaden hüllte.
Seit dem außergewöhnlich frühen Beginn der diesjährigen Buschbrand-Saison im September brannten bereits mindestens drei Millionen Hektar Land nieder – das entspricht der Fläche Belgiens. Bislang kamen landesweit mindestens zehn Menschen in Folge der Feuer ums Leben. Mehr als 800 Häuser wurden zerstört.
Zahlreiche Ärzte warnten angesichts des gesundheitsgefährdenden Rauchs erneut vor einem "öffentlichen Gesundheitsnotstand". Die Gesundheitsbehörden seien nicht auf die steigende Zahl der Notfälle – unter anderem wegen Atembeschwerden – vorbereitet, außerdem seien die gesundheitlichen Auswirkungen bislang noch nicht abzuschätzen, sagte Kim Loo von der Interessengruppe "Ärzte für die Umwelt" der Nachrichtenagentur AFP.
(ll/afp)