
Der Angriff erfolgte auf Befehl des amerikanischen Präsidenten Joe Biden.Bild: ap / Evan Vucci
International
26.02.2021, 07:3226.02.2021, 07:31
Das US-Militär hat auf Befehl von
Präsident Joe Biden hin Luftangriffe im Osten Syriens geflogen. Es
war der erste offiziell bekannt gewordene Militäreinsatz unter dem
Oberbefehl des neuen US-Präsidenten. Das US-Verteidigungsministerium
erklärte, das Ziel der Angriffe seien "mehrere Einrichtungen" an
einem Grenzübergang gewesen. Diese seien von Milizen genutzt worden,
die vom Iran unterstützt würden, erklärte Sprecher John Kirby am
Donnerstagabend.
Die Luftangriffe seien eine "verhältnismäßige" Antwort auf
jüngste Angriffe gegen US-Soldaten und deren internationale Partner
im Irak gewesen. Nach Berichten des Nachrichtensenders CNN, der sich
auf US-Quellen berief, wurden bei dem Angriff "bis zu einer Handvoll"
Milizen-Angehörige getötet.
Der Angriff soll Deeskalationszwecken gedient haben
Verteidigungsminister Lloyd Austin zeigte sich zufrieden mit dem
Ergebnis der Angriffe. "Ich bin stolz auf die Männer und Frauen in
unseren Reihen, die diesen Angriff ausgeführt haben."
"Der Einsatz sendet eine klare Botschaft", erklärte Kirby.
Präsident Biden sei bereit zu handeln, wenn es darum gehe,
US-Militärangehörige und deren Verbündete zu schützen. Gleichzeitig
seien die verhältnismäßigen Angriffe bewusst so durchgeführt worden,
um "die Lage im Osten Syriens und dem Irak zu deeskalieren", erklärte
Kirby weiter. Nach Angaben des Pentagons wurde die zerstörte
Infrastruktur unter anderem von der Schiitenmiliz Kataib Hisbollah
genutzt.
Die Stadt Erbil traf vergangene Woche ein Raketenangriff
"Wir wissen, was wir getroffen haben", schloss Kirby jeden Fehler
aus. "Wir sind sicher, dass das Ziel von den Schiiten-Milizen genutzt
wurde, die auch die Angriffe (im Irak) ausgeführt haben."
Die syrischen Staatsmedien äußerten sich bis zum Morgen nicht zu
dem US-Angriff.
Bei einem Raketenangriff auf die nordirakische Stadt Erbil war
vergangene Woche ein ziviler Auftragnehmer der internationalen
Militärkoalition getötet worden, mehrere Menschen wurden verletzt.
Der Angriff hatte Angst vor weiterer Gewalt gegen die US-Truppen und
internationale Kräfte im Irak genährt. Insgesamt waren 14 Raketen
abgeschossen worden.
Die USA wollen wieder mit dem Iran zusammenarbeiten
Der Angriff auf die pro-iranischen Milizen kommt kurz nachdem
Washington Teheran die Hand ausgestreckt hat und einen Kurswechsel
anstrebt. Erst vergangene Woche hatte die US-Regierung sich
öffentlich zu Gesprächen bereiterklärt hatte, um das internationale
Atomabkommens mit dem Iran (JCPOA) zu retten. Das Atomabkommen war
2015 zwischen dem Iran sowie den USA, Deutschland, Frankreich,
Großbritannien, Russland und China geschlossen worden. Unter Bidens
Vorgänger Donald Trump stiegen die USA 2018 einseitig aus.
(lfr/dpa)
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