Bild: Henry Nicholls/reuters
International
09.07.2018, 00:5509.07.2018, 00:57
Die vergangene Woche mit einer
Nowitschok-Vergiftung ins Krankenhaus eingelieferte Britin ist
gestorben. Das teilte Scotland Yard am Sonntagabend mit. Die Polizei
ermittelt nun wegen Mordes.
- Die 44-jährige Frau aus Amesbury und ihr 45-jähriger Lebensgefährte waren am Samstag vor einer Woche mit Vergiftungserscheinungen ins Salisbury District Hospital eingeliefert worden.
- Die Ermittler gehen davon aus, dass das Paar aus Amesbury versehentlich mit dem tödlichen Nervengift in Berührung gekommen war.
- Der Mann ist weiter in einem kritischen Zustand, wie ein Polizeisprecher sagte.
Die britische Premierministerin Theresa May zeigte sich betroffen. "Ich bin entsetzt und geschockt", sagte sie einer Mitteilung zufolge. Die Frau hinterlässt drei Kinder
Das Paar könnte laut Polizei einen kontaminierten Gegenstand mit den
Händen berührt haben. Die beiden könnte demnach etwa ein Fläschchen
oder eine Injektionsspritze mit Resten des Gifts gefunden haben, das
beim Attentat auf die Skripals verwendet wurde. Britische Medien
berichteten, dass beide Drogenkonsumenten gewesen seien.
Die Polizei sperrte sechs Areale in Amesbury und im 13 Kilometer
entfernten Salisbury ab, in denen sich das Paar kurz vor den ersten
Symptomen aufhielt. Dazu zählen eine Apotheke, eine Kirche und das
Wohnhaus des 45-Jährigen. Das Hostel, in dem seine Freundin lebte,
wurde evakuiert.
Der Fall Skripal
Der ehemalige russische Doppelagent Sergej Skripal (67) und seine Tochter Julia (33) waren vor vier Monaten bewusstlos auf einer Parkbank im benachbarten Salisbury entdeckt worden. Sie entkamen nur knapp dem Tod und leben inzwischen an einem geheimen Ort. Sie wurden ebenfalls im Salisbury District Hospital behandelt.
London bezichtigte Moskau, Drahtzieher des Anschlags gewesen zu sein. Nowitschok wurde in der früheren Sowjetunion entwickelt, später wurde damit aber auch in anderen Ländern experimentiert. Der Kreml streitet die Vorwürfe vehement ab. Der Fall löste eine schwere diplomatische Krise aus. Mehr als zwei Dutzend Länder wiesen russische Diplomaten aus. Russland reagierte ebenfalls mit Ausweisungen.
(aj/dpa)
Es wirkt beinahe wie eine Ironie des Schicksals, dass es wieder der 6. Monatstag ist, der in Bezug auf den Namen Donald Trump in die Geschichtsbücher eingeht. Am 6. Januar 2021 stürmten dessen Anhänger:innen nach seiner Abwahl das US-Kapitol, gut vier Jahre später wurde der Republikaner nun am Mittwoch zurück ins Weiße Haus gewählt.