Der Frieden in der Ukraine rückt nicht unbedingt näher. Weder der Alaska-Gipfel noch das kürzliche Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, dem US-Präsidenten Donald Trump und einigen weiteren Regierungsvertretern sowie Nato-Generalsekretär Mark Rutte brachten bisher ein handfestes Ergebnis.
Russlands Angriffe gehen derweil weiter, der Beschuss hört nicht auf.
Dabei wird der russische Aggressor immer raffinierter, setzt etwa auf Täuschdrohnen und gezielte Staffelungen. Die Ukraine kommt nur schwer hinterher, Verteidigungssysteme weiterzuentwickeln und an neue Gegebenheiten anzupassen. Parallel arbeitet das Land an neuen Waffen für den gezielten Beschuss russischer Truppen, Posten und Kampffahrzeugen.
Kürzlich präsentiere es einen neuen Lenkflugkörper mit einer massiven Reichweite und einem Design, das an Zeiten des Kalten Kriegs erinnert – eine ästhetische Reminiszenz.
Bis zu 3000 Kilometer soll der neue ukrainische Lenkflugkörper FP-5 Flamingo zurücklegen können. Sechs Tonnen ist er schwer, trägt dazu einen Sprengkopf mit einer Tonne Gewicht und bringt dennoch eine Geschwindigkeit von 950 Kilometer pro Stunde zustande, so schreibt es "Defense Express".
Die hohe Reichweite kann der Flamingo auch wegen seiner gewaltigen Spannweite von sechs Metern erzielen.
Die Spezifikationen des Flamingos erinnern an Lenkflugkörper, welche die USA zwischen 1950 und 1970 einsetzten. So hatten US-Systeme wie MGM-13 Mace und MGM-1 Matador ähnliche Gewichts- und Nutzlastcharakteristika. Auch das Design fällt ähnlich aus.
So wog die MGM-1 Matador etwa 5400 Kilogramm und trug einen Nuklearsprengkopf von mehr als einer Tonne. Auch die Mace konnte einen Sprengkopf von einer Tonne tragen und war zudem in der Lage, weit über 2000 Kilometer zurückzulegen.
Erst kürzlich modifizierte die Ukraine ihre Neptun-Anti-Schiff-Rakete für Landangriffe und erweiterte ihre Reichweite auf 1000 Kilometer. Bereits 2022 konnte ukrainische Streitkräfte mit ihrer Hilfe das russische Flaggschiff Moskva im Schwarzen Meer versenken.
Wie es im Krieg so ist, findet derzeit ein Aufrüstungs-Wettrennen statt. Ende vergangenen Jahres kündigte der russische Präsident Wladimir Putin etwa an, die Hyperschall-Mittelstreckenrakete Oreschnik in Serie produzieren zu lassen.
Welchen maßgeblichen Einfluss die Flamingo-Mittelstreckenrakete auf den Kriegsverlauf haben wird, ist noch offen. Eine Wendung wird sie aber der Erfahrung nach nicht bringen können.
Der ukrainische Präsident Selenskyj betonte noch im vergangenen Jahr, der Krieg müsse 2025 durch Diplomatie beendet werden. Doch das dürfte kein leichtes Unterfangen werden.