20.08.2018, 07:0320.08.2018, 07:36
Ob dieser Protest Wirkung zeigen wird? Tausende Argentinier haben am Wochenende wegen
des kürzlich gesetzlich bestätigten Abtreibungsverbots ihren Austritt
aus der katholischen Kirche eingeleitet.
- Eine Initiative, die sich für die Trennung von Staat und Kirche einsetzt, mit dem Namen "Apostasía colectiva" (Gemeinsame Lossagung) hatte dazu in sieben Städten des südamerikanischen Landes Beratungszentren eingerichtet.
- Die Organisation will mit der Aktion nach eigenen Worten deutlich machen, dass die Kirche nicht wirklich für die Mehrheit der Argentinier spreche, auch wenn sie dies behaupte.
Das argentinische Abtreibungsverbot:
Der argentinische Senat hatte am 9. August eine Gesetzesvorlage zur Legalisierung der Abtreibung abgelehnt. Die katholische Kirche hatte gegen die Legalisierung massiv mobil gemacht.
In Argentinien gibt es zwar keine Staatsreligion, der Katholizismus genießt jedoch einen
bevorzugten juristischen Status. Nach einer Studie der Organisation
Latinobarómetro aus dem Jahr 2013 waren 77 Prozent der Argentinier
katholisch, 7 Prozent evangelisch und 13 Prozent Atheisten oder
Agnostiker.
Um die Kirche zu verlassen, müssen getaufte Bürger ihre
Entscheidung dieser schriftlich mit Taufdatum und -ort sowie einer
kurzen Begründung mitteilen.
(pb/dpa)
So wirklich in die Trickkiste hat Markus Söder am Montag nicht gegriffen. Dennoch sollte seine Rede beim Gillamoos als Warnsignal interpretiert werden.
Für die meisten Menschen, die abseits von bayerischen Trachten und Maßkrügen aufgewachsen sind, wirkt der Gillamoos-Montag, als würde man in einem Bierzelt auf der Wiesn eine Webcam aufstellen. Gewissermaßen ist das politische Frühschoppen auch genau das: Angetrunkene Menschen reden sich über Politik in Rage, dazu erklingt Blasmusik und schallendes Gelächter, das nach abgestandenem Bier riecht.