Nach dem plötzlichen Aufstand der Rebellengruppen ist Syriens Machthaber Baschar al-Assad Geschichte. Die Islamisten-Allianz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) rückte rasend schnell vor. Am 8. Dezember 2024 drangen Rebellen schließlich in die Hauptstadt Damaskus ein, fast ohne Gegenwehr der Armee. Und Assad? Der verließ die Hauptstadt am frühen Sonntagmorgen, floh offenbar nach Russland.
Ein so schneller Machtwechsel konnte nur geschehen, weil Assad nach einer brutalen Schreckensherrschaft extremst unbeliebt war. Die Bevölkerung wollte ihn loswerden.
Denn er hat viel Blut vergossen in den 24 Jahren an der Macht. Beispielsweise, als er 2011 friedliche Proteste nach mehr Demokratie brutalst niederschlagen ließ. Er regierte mit harter Hand. Internationale Menschenrechtsgruppen und Staatsanwält:innen beklagten Folter und außergerichtliche Hinrichtungen in den von der Regierung betriebenen Haftanstalten, einige werden nicht umsonst "Schlachthäuser" genannt.
Zudem waren 90 Prozent der Bevölkerung arm, ein Großteil lebte in bitterer Armut. Ganz im Gegensatz zu Assad, der in prunkvollem Luxus eher wie ein König lebte. Wie luxuriös sein Besitz war, zeigen Videos der HTS und von Zivilist:innen. Die krassesten Funde listen wir hier auf.
Hinweise auf den massiven Luxus liefert die Fahrzeugsammlung, die Rebellen nahe dem zentralen Präsidentenpalast in Damaskus entdeckten. Auf Social Media kursiert ein Video der Garage, die Assad gehören soll. CNN hat das Video überprüft und es als authentisch eingestuft.
Demnach waren Assads Fahrzeuge nicht gerade bescheiden: Auf den Aufnahmen sind über 45 hochpreisige Autos zu sehen – darunter ein Ferrari F50, der laut CNN normalerweise für etwa drei Millionen US-Dollar gehandelt wird, also umgerechnet rund 2,8 Millionen Euro.
Außerdem sind unter den gezeigten Fahrzeugen ein Lamborghini, ein Rolls-Royce und ein Bentley zu erkennen. Auch ein Aston Martin sowie Autos hochwertiger deutscher Automarken wie Mercedes und Audi befanden sich laut verschiedenen Quellen in seinem Besitz.
Die Paläste von Baschar al-Assad, einst Symbole der Macht und des Luxus, offenbarten nach seinem Sturz einen schockierenden Einblick in die verschwenderische Lebensweise des syrischen Diktators. In den weitläufigen Räumen fanden sich Möbel mit aufwendigen Goldverzierungen, die von der Decke bis zum Boden mit feinstem Marmor ausgekleidet waren.
Teure Gemälde schmückten die Wände, während prachtvolle Kronleuchter von den hohen Decken hingen. Besonders auffällig waren die extravaganten Dekorationselemente, darunter Kerzen und Kronleuchter im Wert von mehreren Tausend Euro und eine Blumenvase, die allein 3200 Euro kostete.
Nicht nur die Rebellen, auch zahlreiche Zivilist:innen drangen in das Luxusanwesen ein und plünderten es. Viele Aufnahmen zeigen, dass die Räume teils fast leer, teils verwüstet hinterlassen wurden. Ein im Internet verbreitetes Video zeigt, wie Schaulustige in die Zimmer der Assad-Residenz eindringen und Kleidung und weitere Besitztümer des entmachteten Präsidenten mitnehmen.
Dabei wurde demnach auch extrem wertvolle Kleidung gefunden, darunter kristallbesetzte Damenschuhe für umgerechnet 3900 Euro. Dort ist auch ein Koffer der Luxusmarke Louis Vuitton zu sehen, der etwa 45.000 Euro wert ist.
Die syrischen Rebellen entdeckten ein riesiges, unterirdisches Tunnelsystem. Darüber soll die Assad-Familie geflohen sein.
Ein Video, das angeblich in der "Villa" Assad aufgenommen wurde, zeigt eine weiße Treppe, die in den Boden eingelassen ist und sich spiralförmig nach unten erstreckt. Von diesem Punkt aus führen zwei weitere Treppen noch tiefer in die weiß-graue, unterirdische Ebene: der Zugang zu einem weitläufigen und luxuriösen unterirdischem Netzwerk.
Das Video, laut Berichten von einem Rebellen aufgenommen, zeigt ein weitläufiges System aus breiten, leeren Tunneln mit hohen, gewölbten Decken. Das veröffentlichte Video trägt den Titel: "Großes Tunnelsystem unter der Villa von Baschar al-Assad, breit genug, damit Lastwagen voller Captagon und Gold hindurchfahren können."
Zudem sollen die Tunnel "mit Belüftung, Wohnzimmern, Schlafzimmern, Schlössern und Metalltüren" ausgestattet seien. Auf Knopfdruck sollen sich gewaltige mechanische Türen öffnen, die den Zugang zu weiteren Tunneln ermöglichen.