Die Coronakrise hat weltweit für einen Industrie-Stopp gesorgt, der sich kurzfristig positiv auf die CO2-Emissionen ausgewirkt hat.
Während der Ausstoß wegen der Einschränkungen in der Corona-Krise in vielen Ländern der Welt zurückgegangen ist, könnte er in Brasilien um zehn bis 20 Prozent steigen. Darauf deutet eine Studie des renommierten Observatório do Clima, eines nicht-staatlichen Klimaschutz-Netzwerks, hin.
Der starke Anstieg der Abholzung im brasilianischen Amazonas-Gebiet in diesem Jahr gleicht den Rückgang der Emissionen aufgrund der verringerten Wirtschaftsleistung demnach aus. Falls die Entwaldung im Mai, Juni und Juli dieses Jahres der des Vorjahreszeitraums gleichen sollte, könnten der Studie zufolge in Amazonien dieses Jahr 51 Prozent mehr Emissionen als 2018 ausgestoßen werden.
Die Abholzung im Amazonasgebiet hat im Schatten der Covid-19-Pandemie dramatisch zugenommen. 1200 Quadratkilometer abgeholzten Regenwaldes hatte das Nationale Institut für Weltraumforschung Inpe, das Satellitenbilder auswertet, für die ersten vier Monate des Jahres vorläufig registriert. Das entspricht einem Anstieg um 55 Prozent im Jahresvergleich.
Während die Corona-Krise Umweltbeamte in ihrer Arbeit in Brasilien und in anderen Ländern einschränkt, machen illegale Holzfäller und Plünderer anderer Ressourcen einfach weiter. Vielerorts nutzen arbeitslos gewordene Menschen den Wald nach Angaben des WWF Deutschland als Einnahmequelle.
(vdv/dpa)