Die Buschbrände in Australien wüten auch am ersten Tag des neuen Jahres weiter. Die Behörden haben ein neues Todesopfer der Buschbrände bestätigt. Es werde befürchtet, dass eine weitere Person im Leben gekommen sei, vier Menschen würden vermisst, und rund 200 Häuser seien ausgebrannt, gaben die Behörden am Mittwoch bekannt.
Die Leiche eines Mannes wurde am frühen morgen (Ortszeit) in einem verbrannten Auto an der Südküste von New South Wales (NSW) gefunden, teilte der Polizeichef des Bundesstaates, Shane Fitzsimmons, mit. Er rechne damit, dass sich die Zahl der Opfer noch erhöhen würde. "Wir haben immer noch ernsthafte Bedenken hinsichtlich einer anderen Person," sagte Fitzsimmons Reportern in Sydney. Es gebe nur begrenzten Zugang zu dem abgelegenen Bereich, um den Status des 72-jährigen Mannes auf die eine oder andere Weise zu bestätigen."
Im Bundesstaat Victoria werden nach Angaben von Premierminister Daniel Andrews in der Region Gippsland rund 500 Kilometer östlich von Melbourne vier Menschen vermisst. Etwa 4000 Menschen machten sich in der Stadt Mallacoota auf den Weg ans Wasser, nachdem Flammen den Fluchtweg über die Hauptstraße versperrten. Der Bewohner Mark Tregellas sagte, dass nur eine Änderung in der Windrichtung in letzter Minute Leben verschonte. "Das Feuer wurde immer größer und dann senkte sich das Schwarze um uns herum. Ich konnte die Hand vor Augen nicht sehen. Dann fing es an, rot zu leuchten und wir wussten, das Feuer kommt", sagte Tregellas der Nachrichtenagentur Reuters. "Asche und Glut regnete auf uns. Menschen brachten sich und ihre Kinder im seichten Wasser in Sicherheit. Glücklicherweise änderte sich die Windrichtung und das Feuer zog ab."
Angesichts der noch immer gestrandeten Tausenden von Menschen wurde das Militär eingezogen, um die Versorgung sicherzustellen und bei Evakuierungen zu helfen. Allein in NSW lodern noch mehr als 100 Brände, Tausende Feuerwehrleute sind im Einsatz. Insgesamt gab es seit Ausbruch der Buschbrände im Oktober in ganz Australien 12 brandbedingte Todesfälle, darunter drei freiwillige Feuerwehrleute.
Die riesigen Buschbrände haben seither mehr als vier Millionen Hektar zerstört und täglich kommen durch extrem heiße, windige und trockene Bedingungen neue dazu. Die Feuer haben mittlerweile eine Größenordnung erreicht, in der sie selbst trockene Blitzeinschläge und Feuer-Tornados auslösen können, was die Situation weiter verschärft.
(as/reuters)