"Riesen-Ego – mit kleinen Händen" – wie Europa Trump trollt
16.07.2018, 14:5016.07.2018, 19:47
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Im Ausland ist US-Präsident Donald Trump nicht sonderlich beliebt: Während in den USA seine Zustimmungswerte bereits im Keller sind, dürfte das Misstrauen gegenüber dem sich immer wieder wild äußernden US-Amerikaner in Europa noch größer sein.
Knapp zwei Drittel der Deutschen fürchten Trump laut einer Umfrage im Juli mehr als den russischen Präsidenten Wladimir Putin. (Deutsche Welle)
Den Trump-Besuch im Vereinigten Königreich sahen nur 37 Prozent der Briten als positiv an, 42 Prozent hätten den US-Republikaner am liebsten direkt wieder ausgeladen. (The Hill)
Ganz gleich, wo Trump in diesen Wochen zum Besuch mit seiner Air Force One einfliegt, empfangen wird er stets von lauten, bunten und oft kreativen Protest-Aktionen.
Hier ein paar Highlights:
Helsinki zeigte sich vereint im Protest gegen Trump UND Putin
In Brüssel, London und Schottland stand der US-Präsident im Mittelpunkt in der Kritik. Beim Gipfel in Helsinki teilten sich Donald Trump und Wladimir Putin den Unmut der Demonstranten.
Greenpeace forderte beide Staatschefs zu mehr Engagement für den Klimaschutz auf
Grünen-Vordenker Ralf Fücks erinnerte an Putins Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim.
Nur zu Besuch, nicht nur Besetzung
Die renommierte finnische Zeitung "Helsinki Sanomat" stellte rund 300 Plakate auf Russisch und Englisch in der ganzen Stadt auf, welche die problematischen Beziehungen beider Präsidenten mit den freien Medien darstellte.
Am Flughafen in Helsinki wurden beide Präsidenten an den Wert von Meinungsfreiheit erinnert
Bild: INTS KALNINS/reuters
Aktivisten gelang es in der Nacht zu Montag "Schweigen ist tödlich" an die Botschaft des finnischen Präsidentenpalasts zu strahlen.
Es gab auch konstruktive Vorschläge:
Bild: LEONHARD FOEGER/reuters
Auch in Schottland war Trump nicht willkommen
Zehntausende Demonstranten protestierten am Sonntag im schottischen Edinburgh gegen Trumps Kurz-Visite in seinem Golf-Hotel.
Ein Paraglider schaffte es sogar in die Flugverbotszone rund um Trumps Hotel einzudringen.
Besuch in der No-Fly-Zone
Andere machten sich über Trumps Golf-Leidenschaft lustig
Schlag's dir aus dem Kopf – das ganz besondere Golf-Tee
Andere erinnerten an Trumps zweifelhafte Bilanz
in der Klimapolitik
im Kampf gegen die Armut
bei der Sicherheit im Irak
Sieht nicht so gut aus in der Zwischenabrechnung für Donald Trump
Auch am Strand von Aberdeen wird Trump für ein aufgeblasenes Leichtgewicht erachtet
Strandszene in Schottland
Das Trump-Baby in London:
Das 6 Meter große Trump-Baby war der eigentliche Star des Treffens von Premierministerin May mit Trump am Freitag in England. Londons Bürgermeister Sadiq Khan hatte die Aktion genehmigt.
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Fliegt ein Trump über London
Der Protest der Londoner gegen den Besuch des US-Präsidenten Donald Trump war bunt – und dieser Ballon stand im Mittelpunkt.
quelle: pa wire / kirsty o'connor
Der Ballon durfte während Trumps Besuchs nicht höher als 30 Meter fliegen, setzte auf Social Media aber mit tausenden Shares und Millionen Zuschauern zu einem wahren Höhenflug an. Der US-Präsident sagte bei dem Gipfel, er fühle sich durch das Auftauchen des Trump-Babys "nicht willkommen" in London. Die Polit-Aktivisten dürfte das gefreut haben. ("The Sun")
Das Londoner Schilder-Game war auch ziemlich stark
"Riesen-Ego – mit kleinen Händen"
Bild: PA
Künstlerisch wertvoll, mit deutlicher Botschaft:
Bild: PA
Schon in Brüssel gab's mächtig Kritik
Beim Nato-Gipfel in Brüssel am Mittwoch und Donnerstag teilte Trump mächtig gegen die europäischen Verbündeten aus, besonders gegen die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Die Demonstranten rechneten mit der Nato-Politik ab, etwa beim Sturz des Regimes in Libyen (was freilich vor Trumps Amtsantritt war).
Demo vor der Börse in Brüssel
Andere wünschten ein Ende der Interventionspolitik.
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We shall'overcome
Der Protest kam aber nicht nur von jungen Demonstranten. Der ehemalige US-Außenminister John Kerry wandte sich per Brief gegen Trumps Nato-Politik.
Ein Brief aus den USA gegen Trumps Außenpolitik
Als Trump am Sonntag zu einem Besuch seines Golfressorts in Schottland ankam, warteten die Demonstranten dort schon auf ihn.
Zunächst landete am Sonntag ein Greenpeace-Aktivist mit seinem Fallschirm auf dem Golfplatz in Schottland. Als Trump dann selbst zum Golfschläger greifen wollten, stürmten Aktivisten die Anlage.
K-Frage in der SPD: Lauterbach und Lanz im Schlagabtausch über Scholz
In der SPD tobt derzeit die K-Frage, die Diskussion über den nächsten Kanzlerkandidaten. Kanzler Olaf Scholz zeigt sich entschlossen, erneut anzutreten. Doch die Umfragen sprechen eine andere Sprache, zumindest zum aktuellen Zeitpunkt.