Trump bescheinigt Biden in seiner ersten Rede nach dem Ausscheiden aus den Amt "den katastrophalsten ersten Monat eines Präsidenten in der modernen Geschichte".Bild: ap / John Raoux
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Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt
seit seinem Ausscheiden aus dem Amt hat der frühere US-Präsident
Donald Trump die Neugründung einer eigenen Partei ausgeschlossen.
"Ich werde keine neue Partei gründen", sagte Trump am Sonntag in
Orlando zum Abschluss der Konferenz CPAC, einer Veranstaltung
konservativer Aktivisten. "Wir haben die republikanische Partei." Die
Republikaner würden vereint und stärker als je zuvor sein. "Ich werde
weiterhin direkt an Eurer Seite kämpfen." Frühere Berichte über eine
mögliche Gründung einer eigenen Trump-Partei seien "Fake News"
gewesen.
Trump ließ eine mögliche Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl
2024 offen. Und er behauptete erneut, er habe die Wahl im November
gegen den Demokraten Joe Biden eigentlich gewonnen - was nicht der
Wahrheit entspricht.
Trump wiederholt Behauptung, Wahl sei manipuliert worden
"Eigentlich haben sie gerade das Weiße Haus verloren, wie Ihr
wisst", sagte Trump mit Blick auf die Demokraten. "Ich könnte sogar
beschließen, sie ein drittes Mal zu schlagen." Das Publikum
quittierte diese Aussage mit tosendem Applaus. Trump behauptete
erneut: "Diese Wahl wurde manipuliert. Und der Supreme Court und
andere Gerichte wollten nichts dagegen tun."
Trumps Auftritt wurde von den Teilnehmern der jährlichen
Konferenz mit frenetischem Beifall quittiert. Das Publikum skandierte
"USA, USA, USA", "Wir lieben Dich" und "Du hast gewonnen".
Trump weigert sich bis heute, seine Niederlage gegen Biden
einzugestehen. Für seine Betrugsvorwürfe hat er nie Beweise
vorgelegt. Biden holte bei der Wahl 81 Millionen Stimmen und kam auf
eine klare Mehrheit der Wahlleute. Für Trump stimmten gut 74
Millionen Amerikaner. Dutzende Klagen des Trump-Lagers gegen das
Ergebnis blieben erfolglos.
Trump bescheinigt Biden "den katastrophalsten ersten Monat eines Präsidenten in der modernen Geschichte"
Seit der Abwahl Trumps entzweit ein Richtungsstreit die
Republikanische Partei, den Trump aktiv befeuert hat. Bei der
Konferenz in Florida hatten sich in den vergangenen Tagen loyale
Trump-Unterstützer versammelt. Innerparteiliche Kritiker des
Ex-Präsidenten blieben CPAC fern und wurden von ihm am Sonntag scharf
angegriffen. Trump kündigte zugleich an, sich vor der Kongresswahl
2022 in die Auswahl der Kandidaten einzumischen. "Ich werde aktiv
daran arbeiten, kluge, starke republikanische Führer zu wählen."
Trump übte scharfe Kritik an der Politik seines Nachfolgers Joe
Biden, was für einen frisch aus dem Amt geschiedenen US-Präsidenten
ungewöhnlich ist. Trump bescheinigte Biden "den katastrophalsten
ersten Monat eines Präsidenten in der modernen Geschichte". Er warf
ihm erneut vor, die USA zu "einem sozialistischen Land" machen zu
wollen.
Trump war massiv in die Kritik geraten, als seine Anhänger am 6.
Januar nach einer Kundgebung des Präsidenten das Kapitol in
Washington stürmten, wo der Kongress zu dem Zeitpunkt Bidens Sieg
offiziell besiegeln wollte. Trump musste sich danach zum zweiten Mal
einem Amtsenthebungsverfahren im Kongress stellen, wo er wegen
"Anstiftung zum Aufruhr" angeklagt wurde. Zwar stimmte eine Mehrheit
von 57 Senatoren vor gut zwei Wochen gegen den Republikaner. Die für
eine Verurteilung im Senat nötige Zweidrittelmehrheit von 67 Stimmen
wurde aber verfehlt.
In den USA sind zwei Amtszeiten desselben Präsidenten zulässig,
egal ob diese aufeinander folgen oder nicht. Bei einer informellen
Umfrage unter CPAC-Teilnehmern sprachen sich 95 Prozent dafür aus,
Trumps Politik fortzusetzen. 70 Prozent wünschten sich, dass Trump
2024 erneut antritt.
(hau/dpa)
Das Duell der Vize-Präsidentschaftskandidaten in der Nacht zu Mittwoch hat gleich durch mehrere Erkenntnisse überrascht. Tim Walz von den Demokraten und Republikaner J.D. Vance traten dabei unter deutlich gegensätzlichen Vorzeichen an. Die Debatte zwischen den "Running Mates" von Donald Trump und Kamala Harris könnte das letzte Duell im US-Wahlkampf gewesen sein.