Eine Fliege auf dem Kopf von US-Vizepräsident Mike Pence beim Fernsehduell mit der demokratischen Vizekandidatin Kamala Harris hat für große Belustigung gesorgt. Das Insekt setzte sich am Mittwochabend (Ortszeit) bei der TV-Debatte auf das weiße Haar des Stellvertreters von Präsident Donald Trump und blieb dort – für die Fernsehzuschauer gut sichtbar – in aller Ruhe rund zwei Minuten lang sitzen.
In den sozialen Netzwerken brach gewaltige Erheiterung aus. Internetnutzer übertrafen sich gegenseitig mit Wortspielen und feierten die Fliege als wahre Heldin des Debattenabends. Ein neues Twitter-Konto mit dem Namen MikePenceFly (MikePenceFliege) hatte schnell zehntausende Follower.
"Okay, das ist eine wirklich wichtige Debatte, aber niemand wird sich an irgendetwas erinnern außer an diese Fliege", schrieb ein Twitter-Nutzer. Der demokratische Politiker Jason Kander empfahl der Fliege scherzhaft, sich umgehend in "Quarantäne" zu begeben – ein Verweis auf die Vielzahl von Corona-Fällen im Weißen Haus nach der Infektion von Präsident Trump.
Manche Kommentare fielen auch derb aus: Das Lincoln Project, eine Gruppe konservativer Trump-Gegner, schrieb auf Twitter: "Wie passend, dass eine Fliege auf dem Kopf von Mike Pence landet, während er noch mehr Sch... verbreitet."
Trumps Wahlherausforderer Joe Biden nutzte die Episode gar für einen ironischen Aufruf zu Wahlspenden: Der demokratische Präsidentschaftskandidat veröffentlichte auf Twitter ein Foto von sich mit einer Fliegenklatsche und schrieb dazu: "Steuert fünf Dollar bei und helft, dass dieser Wahlkampf fliegt" – "fliegen" und "Fliege" sind im Englischen das gleiche Wort.
Bidens Wahlkampfteam bot zudem umgehend für zehn Dollar eine Fliegenklatsche mit der Aufschrift "Truth over Flies" (Wahrheit anstelle von Fliegen) an – auch das ein Wortspiel: Vom Englischen "flies" ist es nur ein kleiner Schritt zu "lies" (Lügen). Biden verspricht im Wahlkampf regelmäßig, er werde auf die Wahrheit und nicht auf Lügen setzen, um sich als Gegenentwurf von Trump darzustellen.
Im TV-Duell selbst kam die Fliege übrigens nicht zur Sprache.
(lau/afp)