Israelische Soldaten müssen mit den wohl traumatisierten Hamas-Geiseln vorsichtig umgehen.Bild: IMAGO images/Xinhua
International
Der Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober hat einen der schlimmsten Kriege in der langen Geschichte des Nahostkonflikts ausgelöst. Für den Angriff der Terrorgruppe auf Israel mussten bereits Zehntausende Menschen büßen: Der Hamas zufolge sind im Gazastreifen seit Kriegsausbruch rund 15.000 Menschen durch israelische Angriffe gestorben.
Die israelische Armee will die Terroristen, die vor rund sieben Wochen etwa 1200 Menschen in Israel töteten, vollständig vernichten. Außerdem sollen die rund 240 Menschen, die die Hamas als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt hatten, befreit werden. Diesem Ziel wird Israel am Freitag aller Voraussicht nach einen entscheidenden Schritt näher kommen.
Angehörige von Hamas-Geiseln auf einer Pressekonferenz in London.Bild: PA Wire / Victoria Jones
Denn Vermittlern aus Katar, Ägypten und den USA ist es gelungen, zwischen den Kriegsparteien eine mindestens viertägige Waffenruhe auszuhandeln, die seit Freitagmorgen in Kraft ist. Außerdem hat die Hamas zugesagt, am Nachmittag 13 Geiseln freizulassen. Viele davon sind Kinder – weshalb Israels Soldaten, die die bei der Übergabe dabei sein werden, nun genaue Vorgaben erhalten haben sollen.
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Israel: Kinder-Geiseln werden Fragen stellen
Denn das Schicksal vieler Betroffener ist grausam: Nicht nur waren sie rund sieben Wochen in Geiselhaft, sie haben auch bei dem Überfall der Hamas Anfang Oktober oft Schreckliches erlebt. Bei den nun voraussichtlich freikommenden Kindern kommt hinzu, dass viele nicht genau wissen, was aus ihren Eltern und aus anderen Familienmitgliedern geworden ist.
"Bild" berichtet nun, dass die israelischen Soldaten den Befehl bekommen haben, den Kinder-Geiseln nicht zu antworten, wenn sie nach ihren Eltern fragen. Einige von ihnen wüssten nämlich gar nicht, dass die Hamas ihre Eltern getötet hat.
Erst wenn die Kinder sicher in Israel sind, sollen sie dem Bericht zufolge Antworten auf Fragen zu ihren Familien erhalten. Der Befehl kommt demnach aus dem israelischen Gesundheitsministerium, das sich auf die Versorgung der Geiseln vorbereitet hat.
Israel vermutet, dass die Hamas viele der Geiseln in dem verzweigten Tunnelsystem unter Gaza gefangen hält.Bild: AP / Victor R. Caivano
Israel erwartet schwere Traumata bei Hamas-Geiseln
Auch eine weitere Maßnahme soll das Gesundheitsministerium angeordnet haben. Die israelischen Soldaten sollen die Kinder – falls diese nicht aus eigener Kraft laufen können – um Erlaubnis fragen, bevor sie sie hochheben und tragen. Denn nach Wochen der Geiselhaft ist ein äußerst vorsichtiger Umgang mit den Betroffenen vonnöten, um keine seelischen Wunden aufzureißen.
Es ist außerdem unklar, in welchem körperlichen Zustand die Geiseln sein werden. Die Nachrichtenagentur AFP erfuhr aus ägyptischen Sicherheitskreisen, dass die israelischen Sicherheitskräfte, begleitet vom Roten Kreuz, vom Roten Halbmond und Vertretern Ägyptens, am Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen warten werden, um die aus dem Küstenstreifen freigelassenen Geiseln in Empfang zu nehmen. Von dort sollen sie den Angaben zufolge zum Flughafen al-Arisch gebracht und von dort nach Israel geflogen werden.
(mit Material von AFP)
Wer kennt sie nicht, die zahlreichen Reels auf Instagram, in denen sich über die geografische Unwissenheit von US-Amerikaner:innen lustig gemacht wird. Auch die Kenntnisse über europäische Länder und Kulturen lassen häufig zu Wünschen übrig. Und zwar in einem Ausmaß, das durchaus belustigend ist.