International
14.09.2018, 08:2314.09.2018, 08:23
29. März 2019 ist der Stichtag, an dem es für die Briten ernst wird. Dann scheidet Großbritannien aus der EU aus und um den Weggang möglichst sanft zu gestalten, laufen in der Regierung die Vorbereitungen heiß. Jetzt soll alles sogar noch schneller gehen.
Die britische Regierung will ihre Vorkehrungen für
einen Brexit ohne Abkommen beschleunigen. Darauf einigte sich einem
Regierungssprecher zufolge das Kabinett von Premierministerin Theresa
May bei einer Sondersitzung am Donnerstag. Primäres Ziel sei es aber,
ein Austrittsabkommen mit Brüssel auf Grundlage der britischen
Vorschläge zu erarbeiten, teilte der Sprecher mit.

Theresa MayBild: imago stock&people
Die Brexit-Verhandlungen laufen bisher aber
nur schleppend. Sollten sie scheitern, droht in vielen Bereichen
Chaos.
Das ist nach Ansicht der Ratingagentur Moody's wahrscheinlicher
geworden. Das geht aus einem Bericht der Agentur vom Donnerstag
hervor. Ein sogenannter No-Deal-Brexit hätte zudem "substanzielle
negative Folgen" für die britische Wirtschaft und die Wirtschaft in
einigen EU-Ländern, heißt es darin.
Was droht den Briten?
Am schlimmsten betroffen wären
dem Bericht zufolge Autobauer, Fluggesellschaften und die
Chemiebranche.
Doch auch in anderen Bereichen dürften die Folgen spürbar werden:
- ein erneuter heftiger Wertverfall des britischen Pfund wird befürchtet
- Verbraucherpreise, die in die Höhe schießen
- sinkende Reallöhne
- steigende Arbeitslosigkeit
- und dadurch weniger Kauflust der Verbraucher
"Es gibt eine echte Gefahr, dass Großbritannien sehr schnell in eine Rezession fällt."
Auch die britische Regierung veröffentlichte am Donnerstag Hinweise
für den Fall eines No-Deal-Szenarios:
- Das Reisen in Europa könnte für britische Staatsbürger künftig erheblich beschwerlicher werden.
- Für Autofahrten in der EU müssten sich Briten dann internationale Führerscheine ausstellen lassen.
- Bislang reicht der britische Führerschein auch als Fahrerlaubnis in allen anderen EU-Ländern aus.
- Briten, deren Reisepässe weniger als sechs Monate gültig sind, müssten zudem damit rechnen, bei der Einreise in die EU abgewiesen zu werden, warnte London.
- Erhebliche Roaminggebühren für britische Handynutzer könnten im Ausland und nahe der Grenze zu Irland anfallen. Mehrere Mobilfunkanbieter teilten aber bereits mit, freiwillig auf die Gebühren zu verzichten.
(dpa)
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