Acht Monate ist es her, dass Almog Meir Jan beim Musikfestival Supernova von der Hamas in den Gazastreifen verschleppt wurde. Jetzt ist er wieder in Israel.Bild: imago images / UPI Photo
International
Seit der brutalen Hamas-Attacke auf Israel im Oktober 2023 demonstrieren Tausende Menschen regelmäßig für die Befreiung der Entführten. Die Hamas hatte bei ihrem Terrorangriff auf den Süden des Landes etwa 250 Geiseln aus Israel in den Gazastreifen verschleppt. Noch rund 120 befinden sich in der Hand der Terroristen, viele von ihnen sind wahrscheinlich tot.
Vier Geiseln konnten am Samstag, 8. Juni, von der israelischen Armee befreit und von ihren Familien in die Arme geschlossen werden. Sie befanden sich im Flüchtlingsviertel Nuseirat im Gazastreifen. Für ihre Angehörigen ist der Albtraum der Ungewissheit und des Bangens damit zu Ende. Doch ein Vater konnte sein geliebtes Kind nicht mehr in die Arme schließen. Er ist plötzlich verstorben, nur wenige Stunden vor der Befreiung.
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Herz des Vaters hörte kurz vor der Befreiung der Geisel auf zu schlagen
Die geretteten Israelis waren am 7. Oktober während eines Angriffs der radikalislamischen Hamas entführt worden, als sie das Musikfestival Superova in Re'im im Süden Israels besuchten. Bei den Befreiten handelt es sich um Noa Argamani, Andrey Kozlov, Schlomi Ziv und Almog Meir Jan, wie die Armee mitteilte.
Hamas-Terroristen verwandelten das Festival in ein Massaker, mindestens 260 Menschen starben.Bild: dpa / Ilia Yefimovich
Almog Meir Jans Vater, Jossi Jan, verstarb nur wenige Stunden vor der Rückkehr seines Sohnes. Die Freude über die Befreiung des 22-jährigen Almog wird überschattet von der Tragik des Todesfalls.
Die israelische Hamas-Geisel Almog Meir Jan wurde von der IDF befreit.Bild: AP / Tomer Appelbaum
Jossi Jan wurde tot aufgefunden, nachdem er nicht auf Anrufe reagiert hatte. Seine Schwester erzählte dem israelischen Kan-Sender, dass sie ihn tot im Wohnzimmer fand, nachdem sie ihm die frohe Nachricht überbringen wollte.
Der 57-jährige Jossi Jan sollte am Sonntagnachmittag beigesetzt werden. "Mein Bruder ist vor Gram gestorben und hat seinen Sohn nicht zurückkehren sehen", sagte sie. "In der Nacht vor Almogs Rückkehr hat sein Herz aufgehört zu schlagen."
Letzter Wunsch von Noa Argamanis krebskranker Mutter erfüllt
Für die todkranke Mutter der Geisel Noa Argamani hingegen ging ein letzter Wunsch in Erfüllung: Die krebskranke Frau hatte mehrfach darum gebeten, ihre entführte Tochter vor ihrem Tod noch einmal sehen zu dürfen. Noa Argamani konnte nach ihrer Befreiung am Samstag wieder mit ihrer Mutter vereint werden. Die Mutter wird derzeit in einer Klinik behandelt.
Große Freude über Geisel-Befreiung –Proteste in Israel gehen weiter
Die Befreiung der Geiseln löste in Israel große Erleichterung aus, zahlreiche Menschen feierten die Heimkehr der vier Befreiten. Gleichzeitig kam es am Abend erneut zu regierungskritischen Protesten. Zehntausende forderten ein Abkommen mit der Hamas, um die Freilassung der verbleibenden 120 Entführten zu sichern.
Kritik gibt es an der Brutalität der Befreiungsaktion. Über die genaue Zahl der Todesopfer aber herrschte Unklarheit. Nach Hamas-Angaben wurden 210 Palästinenser:innen getötet. Im Flüchtlingsgebiet Nuseirat seien zudem rund 400 Menschen verletzt worden. Israels Armee-Sprecher Daniel Hagari sprach am Samstagabend von weniger als 100 Todesopfern. "Ich weiß nicht, wie viele davon Terroristen sind", sagte er. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Unterdessen hat Oppositionschef Benny Gantz eine angekündigte Pressekonferenz für Samstagabend nach der Mitteilung über die Befreiung kurzfristig abgesagt. Die Medien hatten spekuliert, dass der Chef der Partei der Nationalen Einheit den Termin angesetzt hatte, um seinen Rücktritt als Minister aus dem Kriegskabinett bekannt zu geben.
Netanjahu rief Gantz am Samstagabend auf, seine Rücktrittsdrohung nicht umzusetzen. "Verlassen Sie nicht die Notstandsregierung", erklärte er im Onlinedienst X. Es sei die Stunde "der Einheit und nicht der Spaltung".
(Mit Material von dpa)
Anfang des Jahres führte Günther Felßner noch als Vorsitzender des Bayerischen Bauernverbands die Proteste der Landwirte gegen die Ampel-Regierung in Berlin an. Mit gelber Warnweste stand er an der Spitze von Traktor-Kolonnen und protestierte unter anderem gegen die Politik von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne).