Die Ereignisse von Chemnitz könnt ihr im Live-Ticker nachverfolgen
Bei neuen Protesten rechter Demonstranten in der Chemnitzer Innenstadt wurden am Montagabend mindestens sechs Menschen verletzt.
- Am Sonntag war ein 35 Jahre alter Deutscher bei einem Messerangriff auf dem Chemnitzer Stadtfest tödlich verletzt worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Todschlags gegen einen Syrer und einen Iraker. Bei anschließenden Protesten wurden Polizisten mit Flaschen und Steinen beworfen. Videos im Internet zeigten, wie Migranten angegriffen und "regelrecht gejagt" wurden.
- Am Montag verschärften sich die Krawalle. Der sächsischen Polizei wird vorgeworfen, sich nicht angemessen auf die angekündigten Proteste in Chemnitz vorbereitet zu haben. Auch in der Kritik: Bundesinnenminister Horst Seehofer, der sich erst lange gar nicht geäußert hat.
- Am Dienstagmittag bot Seehofer der sächsischen Polizei Polizeiunterstützung des Bundes an. Die Beamten würden in einer "schwierigen Lage" stecken.
- Regierungssprecher Steffen Seibert verurteilte "Hetzjagden auf Menschen anderen Aussehens". Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) sprach von einer "neuen Dimension der Eskalation".
- In der Nacht zu Montag war es in Chemnitz ruhig geblieben. Rechte Aktivisten kündigten für Dienstagnachmittag eine Demonstration vor dem sächsischen Landtag in Dresden an. Dort blieb es aber weitesgehend ruhig.
Reporter Felix Huesmann vor Ort in Chemnitz:
Das Protokoll der Geschehnisse in Chemnitz:

Nach zwei turbulenten Tagen schließen wir unseren Live-Ticker
Franziska Giffey beklagt "Jagd auf Menschen" und will Chemnitz besuchen
Nach den Übergriffen in Chemnitz will Familienministerin Franziska Giffey am Freitag in die sächsische Stadt fahren. Sie wolle denen den Rücken stärken, die für ein demokratisches Chemnitz eintreten, kündigte die SPD-Politikerin an. "Gerade in Ostdeutschland ist es wichtig, dass wir die Menschen stärken, die Haltung und Rückgrat beweisen", betonte Giffey. "Die Ereignisse in Chemnitz haben mich erschüttert. Ein schlimmes Verbrechen wird von Rechtsradikalen und rechten Hooligans instrumentalisiert, um Selbstjustiz zu üben und Jagd auf Menschen zu machen", erklärte Giffey weiter, "Wir müssen Gesicht zeigen". (dpa)
Was unser Reporter gestern in Chemnitz erlebte
"Wir hatten Besuch von Rechten" – Seenotretter verbarrikadieren sich
Die Seenotrettungsorganisation "Mission Lifeline" sitzt mit ihren fünf Mitarbeitern in Dresden. Aufgrund der Vorkommnisse in Chemnitz haben sie sich dazu entschlossen, die Vereinsräume zu verbarrikadieren. watson hat mit Axel Steier, 43, Gründungsmitglied von "Mission Lifeline" darüber gesprochen. Das ganze Interview findest du hier.
Experte warnt: Chemnitz war ein „Riesenerfolg“ für das rechte Spektrum
„Dort gibt es schon lange eine rechte Szene“, so Begrich. „Die haben ihr Mobilisierungspotential nicht mal voll ausgeschöpft – schließlich hatte nicht jeder Zeit, nach Chemnitz zu fahren, es war ja ein Arbeitstag.“ Dass es trotzdem zu mehreren tausenden Demonstranten kam, muss für die Teilnehmer ein „euphorisierendes Gefühl“ gewesen sein. Denn innerhalb des rechten Spektrums gäbe es viele unterschiedliche Gruppierungen. In Chemnitz seien diese nun Schulter an Schulter aufgetreten.
„Da waren drei Gruppen von Akteuren auf der Straße: Die Hooligans, die mit Absicht Eskalationen herbeiführen. Dann die Menschen, die davon angezogen werden, wenn sie es zufällig brennen sehen. Und dann gibt es die dritte Gruppe, die wollen nur ihre Meinung vertreten. Deren Protest sät aber erst den Boden für die anderen beiden Gruppierungen…“ Der Skandal um Chemnitz glaubt er, war für die Demonstranten ein Riesenerfolg. „Die werden versuchen, daran schnellst möglichst anzuknüpfen und ähnliche Aktionen an anderen Orten zu starten.“
Die rechten Demonstranten brechen anscheinend ihre Zelte ab
Kundgebung ist offenbar vorbei. Zumindest sind die meisten der wenigen Teilnehmer weg. #Dresden #dd2808 @watson_de pic.twitter.com/lMKBjClE5l
— Felix Huesmann (@felixhuesmann) 28. August 2018
Rechte Kundgebung in Dresden läuft, Gegendemonstranten nähern sich
Rechter flüchtlingsfeindlicher Protest und antirassistischer Gegenprotest in #Dresden #dd2808 @watson_de pic.twitter.com/xqwheNOoNN
— Felix Huesmann (@felixhuesmann) 28. August 2018
FDP-Bundesvize Kubicki gibt Merkel Mitschuld
Seit der deutschen Wiedervereinigung sei es nicht ausreichend gelungen, die Menschen in Ostdeutschland zu integrieren und ihnen Wertschätzung entgegenzubringen. Kubicki: "Wie sollen sich Menschen fühlen, die glauben, alles was ihnen jahrelang vorenthalten oder gestrichen wurde, werde auf einmal Flüchtlingen gewährt?" (dpa)
Das Bild zur angeblichen Migrantengewalt an Frauen ist fake
Dieses Plakat von rechten Demonstranten wurde in sozialen Medien besonders häufig geteilt. Es soll die Gewalt gegen Frauen durch Migranten zeigen. Das österreichische Portal "Mimikama" beweist allerdings, dass diese Gewalttaten nichts mit Migranten im deutschsprachigen Raum zu tun haben.
Mehr Journalisten als Rechte in Dresden
Kurzes Videoupdate aus #Dresden. Bislang ist es absolut ruhig. Die rechte Kundgebung hat aber auch noch nicht begonnen. #dd2808 @watson_de pic.twitter.com/HZcnq4sQBs
— Felix Huesmann (@felixhuesmann) 28. August 2018
Bundespräsident Steinmeier äußert sich: "Hass darf nirgendwo freie Bahn haben in unserem Land."
Gewalt müsse geahndet werden, sagte Steinmeier weiter, egal von wem sie ausgehe, tätliche Angriffe ebenso wie Volksverhetzung. Alle Menschen in Deutschland müssten darauf vertrauen können, dass Polizei und Justiz entschlossen handelten und keine Rechtsbrüche zuließen.
"Der Staat - und allein der Staat - sorgt in diesem Land für Recht und Sicherheit. Aber die Bürger - wir alle - sorgen für den gesellschaftlichen Frieden", betonte Steinmeier. Wer Sicherheit und gesellschaftlichen Frieden wolle, dürfe nicht "selbst ernannten Rächern" hinterherlaufen. "Lassen wir uns nicht einschüchtern von pöbelnden und prügelnden Hooligans. Lassen wir nicht zu, dass unsere Städte zum Schauplatz von Hetzaktionen werden. Hass darf nirgendwo freie Bahn haben in unserem Land." (dpa)
"Es war eine Eskalation mit Ansage"
Bei der Gegenkundgebung in #Dresden habe ich mit @ChMelcher, Landesvorstandssprecherin der Grünen in Sachsen gesprochen. Die Grünen fordern eine Sonder-Innenausschusssitzung, um zu Details zum Polizeieinsatz zu klären. @watson_de #dd2808 pic.twitter.com/qSJewvYbza
— Felix Huesmann (@felixhuesmann) 28. August 2018
Bisher nur etwa 30 rechte Demonstranten in Dresden
Bei der Gegendemonstration in Dresden haben sich rund 100 Menschen vor dem Landtag versammelt
Auch in Köln wird es heute Abend Demonstrationen geben
Auch in NRW wird der Mord in #Chemnitz weiterhin als Anlass für rechtsradikale Kundgebungen genutzt. Auf dem Breslauer Platz in #Köln wollen sich laut @antifa_ak_koeln um 19 Uhr Rassist*innen unter dem Motto "Aufwachen Köln" versammeln. #koeln2808
— Dennis Pesch (@d_pesch) 28. August 2018
Der Flyer zu den Gegenprotesten: pic.twitter.com/oH6wbGv8iq
Dresdner Polizei prognostiziert 100 Teilnehmer bei rechter Demo
"Der Dresdner Polizei liegen bislang zwei Versammlungsanzeigen vor.
Ab 15.00 Uhr findet unter den Motto „Innere Sicherheit - Schützt unsere Familie!“ eine Mahnwache vor dem sächsischen Landtag statt. Der Veranstalter ist dem rechten Spektrum zuzuordnen. Er rechnet mit bis zu 100 Teilnehmern.
Ab 14.30 Uhr findet eine Gegendemonstration unter dem Motto „Kein Platz für rechte Hetze“ an der Devrientstraße statt. Der Veranstalter hat eine Teilnehmerzahl von 150 prognostiziert.
Gleichzeitig wurden bei den gestrigen Versammlungen in Chemnitz dazu aufgerufen, heute vor dem sächsischen Landtag zu demonstrieren. Vereinzelt wurde auch in den sozialen Netzwerken dazu aufgerufen."
Der Verfassungsschutz soll die Polizei in Chemnitz schon früh vor neuen Krawallen gewarnt haben.
Exklusiv: Der #Verfassungsschutz soll die Polizei in #Chemnitz früh vor neuen Krawallen gewarnt haben. Demnach lag die Warnung seit Montagmittag vor. https://t.co/kx39qqJAJ9
— Tagesspiegel (@Tagesspiegel) 28. August 2018
Der Tagesspiegel schreibt:
"Der sächsische Verfassungsschutz hatte nach Informationen des Tagesspiegels in einer 'Lagebewertung' gewarnt, aus ganz Sachsen und anderen Bundesländern würden Rechtsextremisten, Hooligans, rechte Kampfsportler und weitere Angehörige der rechten Szene zu der von einem Rechtsextremisten angemeldeten Demonstration "Sicherheit für Chemnitz" kommen."
Innenminister Wöllers: 1500 Demonstranten waren angemeldet, 7000 waren gekommen
Laut Landespolizeipräsident Jürgen Georgie hat sich im Laufe des Tages die Zahl der prognostizierten Demo-Teilnehmer auf 3000 verdoppelt. Nach Angaben Wöllers waren 1500 Demonstranten angemeldet, 7000 seien gekommen, davon 6000 im Lager der Rechtsextremen.
Sächsische Polizei erklärt, warum nichts gegen Hitlergruß-Demonstranten unternommen wurde
Oha. Die Antwort der @PolizeiSachsen, warum ein Demonstrant nach Hitlergruß unbehelligt weiterdemonstrieren darf, hat es auch in sich. #Chemnitz #c2708 https://t.co/g3kN1MSWDM
— Felix Huesmann (@felixhuesmann) August 28, 2018
Polizeisprecher: 20 Verletzte bei beiden Demonstrationen – Weitere möglich
"Verdammt guter Job" – Sächsischer Innenminister lobt Chemnitz-Polizisten
Die am Sonntag und Montag beteiligten Polizisten hätten laut Wöller einen "verdammt guten Job" gemacht. Wöller sprach den beteiligten Einsatzkräften seinen Dank aus.
Sachsen-MP Michael Kretschmer nennt Vorfälle "geschmacklos" und "inakzeptabel"
Seehofer äußert sich zu den Chemnitz-Krawallen (via Twitter)
#Seehofer zu Vorfällen in #Chemnitz: Betroffenheit der Bevölkerung ist verständlich. Aber dies rechtfertigt keine gewalttätigen Ausschreitungen oder den Aufruf dazu. #Rechtsstaat @PolizeiSachsen @SMIsachsen @RegSprecher pic.twitter.com/fedFIvAoIC
— Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (@BMI_Bund) 28. August 2018
Seehofer sprach den Angehörigen des Opfers der Messerattacke von Chemnitz sein Beileid aus.
"Lifeline"-Organisatoren schützen Vereinsräume in Dresden
Nachdem nun klar ist, dass der #Chemnitz-Nazimob nach #Dresden ziehen wird, beginnen wir mit den Vorbereitungen zum Schutz unserer Vereinsräume. Wir danken der @PolizeiSachsen, uns rechtzeitig signalisiert zu haben, dass sie uns nicht schützen kann.
— MISSION LIFELINE (@SEENOTRETTUNG) August 27, 2018
Laut ihnen habe die Polizei dem Verein jedoch mitgeteilt, dass sie nichts zu befürchten hätten. Die Beamten wollen demnach nicht vor dem "Lifeline"-Gebäude in Dresden patrouillieren.
Das sagt die Polizei über die Messerattacke in der Nacht zu Sonntag
Sachsen-CDU wehrt sich gegen Kritik
Polizei leitet 10 Ermittlungsverfahren wegen Zeigen des Hitlergrußes ein
Am gestrigen Tag wurden uns im Zusammenhang mit dem Versammlungsgeschehen in #Chemnitz insgesamt 10 Verstöße § 86a StGB in Form von Hitlergrüßen bekannt und entsprechende Ermittlungsverfahren eingeleitet. Von mehreren Personen wurden die Personalien noch vor Ort erhoben. #c2708
— Polizei Sachsen (@PolizeiSachsen) 28. August 2018
Rechte wollen heute vor sächsischen Landtag in Dresden protestieren
YouTube lässt rechtsextremen Rapper auf Platz 1 der Trends
YouTube will keine Hassrede aber "unpopuläre Standpunkte". Was das bedeutet? Heute gelangt auf Platz 1 der Trending Videos eine Rede des rechtsextremen Identitären Chris Ares – wohl auch dank Hilfe des YouTube-Algorithmus. pic.twitter.com/RrTkAL7gLa
— Nico Schmidt (@nico_schmidt) 28. August 2018
Die Videoplattform YouTube bemüht sich zwar, gegen Hassrede und Falschmeldungen auf seiner Plattformen vorzugehen. Im Zuge der Chemnitz-Krawalle scheint das aber misslungen zu sein. In der Nacht zu Mittwoch gelang es dem rechtsextremen Rapper Chris Ares mit einem Video auf Platz 1 der Youtube Trends zu kommen. In dem Video verbreitet Ares über den Tod des in der Nacht zu Sonntag Falschinformationen und droht Journalisten. Bis zum Vormittag erreichte das Video über 250.000 Aufrufe.
"Schlechtes Zeichen für den Rechtsstaat" – Städtebund kritisiert Polizei
Von Notz erhebt schwere Vorwürfe gegen Seehofer
Eine Stadt wird rechten Horden überlassen. Es wird Jagd auf Menschen gemacht. Journalisten müssen die Arbeit abbrechen, weil sie um ihr Leben fürchten. Die Beschwichtigungspolitik der #CDU Sachsen mündet diese Tage in einem demokratiepolitischen Notstand in #Chemnitz.
— Katja Kipping (@katjakipping) 28. August 2018
Der Grünen-Abgeordnete Konstantin von Notz wies dem CSU-Chef gar eine Mitschuld an den rechten Krawallen zu: "Wer unberechtigterweise von einer Herrschaft des Unrechts spricht, schafft auch die Legitimationsbasis für einen rechten Mob, der meint, er müsse das Recht selbst in die Hand nehmen", sagte der Grünen-Innenpolitiker t-online.de. "Dass Horst Seehofer sich seit Tagen zu den Vorfällen in Chemnitz ausschweigt, ist skandalös. Der Bundesinnenminister muss sich fragen lassen, ob das Amt für ihn noch das richtige ist."
Erstes Unternehmen denkt über Rückzug aus Sachsen nach
Nach den Bildern von #c2708 ziehen wir uns als Agentur aus der Imagekampagne der Investregion Leipzig und deren Mittelzentren Wurzen, Borna etc. zurück. Unserer Meinung nach ist das Image Sachsens weltweit so nicht mehr vermittelbar.
— wurzelschläger (@wurzelschlag) 27. August 2018
Gegenüber watson teilte die Imagekampagne mit, dass es mit der Agentur nie einen Vertrag gegeben habe. Vielmehr habe sich "Wurzelschläger" lediglich um einen Auftrag der Kampagne beworben. Dieser Auftrag sei jedoch schließlich an ein Leipziger Unternehmen vergeben worden.
SPD-Mann Stegner ist als Erster wach – und spricht von "schändlichen Vorgängen" in Chemnitz
Schändliche Vorgänge in Chemnitz zeigen zweierlei:
— Ralf Stegner (@Ralf_Stegner) 28. August 2018
Gewalt - egal von wem und gegen wen - muss geächtet werden!
Opfer und Angehörige verdienen Anteilnahme und nicht widerliche Instrumentalisierung.
Der rechte Mob auf den Straßen darf nicht geduldet werden- niemals und nirgends!
Die Kritik an dem Sicherheitskonzept der Polizei nimmt im Netz zu
Dieser Moment, wenn dir klar wird, dass du in deinem Job total versagt hast...#Chemnitz #c2708 🤦♂️ pic.twitter.com/zsD7b7nSnW
— Nicht Chevy Chase (@DrWaumiau) August 28, 2018
Womöglich war es der Polizei nicht gelungen, die Organisation der Rechtsextremen im Netz richtig einzuschätzen. Robert Lüdecke von der Amadeu Antonio Stiftung: "Sie haben inzwischen leider auch jahrelange Erfahrungen, wie sie schnell mobilisieren können." Soziale Netzwerke spielten dabei eine entscheidende Rolle, "um auch über den eigenen Dunstkreis hinaus Mitstreiter für Demonstrationen und andere Aktionen zu finden."
Polizeigewerkschaft GdP warnt vor Selbstjustiz
So war der Montag in Chemnitz
Vereinzelt kommt es noch zu Übergriffen in Chemnitz – wir schließen die Live-Berichterstattung zur Demo
22:04 überall in der Stadt sind noch Nazis unterwegs. Wer noch in der Stadt ist: passt auf euch auf! || #C2708
— Flo (@Florenturna) August 27, 2018
Unabhängig bestätigen lassen sich die einzelnen Übergriffe allerdings nicht. Wir halten euch natürlich über weitere Zwischenfälle auf dem Laufenden, schließen aber den Ticker an dieser Stelle erst einmal.
Heute Abend liefern wir euch noch einen Kommentar zum Verhalten der Polizei und einen Video-Überblick nach. Unser Reporter Felix bringt dann morgen früh eine Zusammenfassung des Tages für euch.
Vielen Dank für den vielen Input – und ihr, der ihr noch in Chemnitz seid: Passt auf euch auf!
Offenbar Gewalt in den Straßen – ein letzter Report zur Hauptdemo von unserem Reporter
Die Gewalt scheint auf den Straßen allerdings anzuhalten. Das hier twittert ein Kollege vom Störungsblog:
2146 Neonazi-Angriff auf Punk, liegt blutend am Boden. Polizei vor Ort. Hubschrauber über #Chemnitz. Neonazis hatten vermummt in Seitengasse gelauert. Passt auf euch auf! #c2708
— 𝖧𝖾𝗇𝗋𝗂𝗄 𝖬𝖾𝗋𝗄𝖾𝗋 (@J_MkHk) August 27, 2018
Hier noch ein letzter Zwischenstand von unserem Reporter vor Ort, ihn alleine loszuschicken war uns zu gefährlich für ihn:
Vorerst letztes Videoupdate aus #Chemnitz. Die Lage im Stadtgebiet ist unübersichtlich, in weiten Teilen ist kaum Polizei. Frei bewegen kann ich mich deshalb nicht mehr. #C2708 pic.twitter.com/mTKOZsH7za
— Felix Huesmann (@felixhuesmann) 27. August 2018
Nazi-Demo löst sich auf – die Gefahr bleibt groß
Teilnehmer der rechtsextremen Demonstration ziehen teilweise zum Hauptbahnhof - Aggressionspotential ist nach wie vor hoch. #Chemnitz #c2708 pic.twitter.com/091xrFX4tI
— ENDSTATION RECHTS. (@ER_MV) August 27, 2018
Auch unser Reporter bestätigt, die Demo habe sich aufgelöst. Das bedeutet aber auch, dass die Gewalt der einzelnen Demonstranten nicht mehr zentral kontrolliert werden kann. Sie verlegt sich in Seitenstraßen und auf den Weg zum Bahnhof:
Die Demo hat sich aufgelöst, in den Seitenstraßen Gerenne, die Wasserwerfer wurden verlegt. Immer wieder Bedrohungen durch Neonazis. #Chemnitz #c2708 pic.twitter.com/utBByN37NS
— Felix Huesmann (@felixhuesmann) 27. August 2018
Das twittert die Polizei:
Die Versammlung Pro Chemnitz hat den Endpunkt erreicht und wurde soeben beendet. Der überwiegende Teil der Versammlungsteilnehmer entfernt sich zügig in alle Richtungen. Bitte sorgt weiter dafür, dass es friedlich bleibt. #c2708 #chemnitz pic.twitter.com/4wwT0jraAt
— Polizei Sachsen (@PolizeiSachsen) August 27, 2018
Mittlerweile formieren ich auch Gegendemonstranten neu
Mittlerweile sind auch wieder Gegendemonstranten am Rand der Rechtsextremen. #Chemnitz #c2708 pic.twitter.com/p7AS1m09yb
— Felix Huesmann (@felixhuesmann) 27. August 2018
Die rechtsextreme Demo steht wieder am Ausgangspunkt – zerfasert aber in viele kleine Gruppen
Die Demo ist wieder am Ausgangspunkt angekommen. Ein kurzes Update. #Chemnitz #c2708 pic.twitter.com/b5GUUMcFtM
— Felix Huesmann (@felixhuesmann) 27. August 2018
Neuer Zwischenstand unseres Live-Reporters: "Es wird dunkel – und bedrohlicher"
Update aus #Chemnitz. Die Situation wirkt auf mich immer bedrohlicher. #C2708 pic.twitter.com/gdlqM9DJcf
— Felix Huesmann (@felixhuesmann) 27. August 2018
Verletzte und ungeahndete Gewalt bei der Demo in Chemnitz – Hunderte vermummen sich offenbar
Neonazis stehen vor Haus und fordern einen Gegendemonstranten rauszuholen, brüllen "Holt ihn raus!" #Chemnitz #c2708 pic.twitter.com/t9mp2rKQ8i
— Felix Huesmann (@felixhuesmann) 27. August 2018
Die Polizei twittert außerdem:
Wir haben Personen beobachtet, die im Bereich des Stadthallenpark Steine aufnehmen. Mehr als 100 Personen haben sich vermummt. An diese Personen: "Ihre Handlungen werden gefilmt. Legen Sie die Vermummung ab und die Gegenstände nieder." #c2708 #chemnitz
— Polizei Sachsen (@PolizeiSachsen) August 27, 2018
Ob es sich dabei um rechte oder Antifa-Demonstranten handelt, ist bisher unklar
Nazi-Demo hat sich in Bewegung gesetzt
Neonazis marschieren durch #Chemnitz #c2708 pic.twitter.com/vlwNwcx7I8
— KulturbüroSachsen (@KBSachsen) August 27, 2018
Wasserwerfer fahren auf – Die Stimmung ist jetzt mehr als aggressiv
Die Situation eskaliert. #Chemnitz #c2708 pic.twitter.com/Tj7iEeDSeL
— Felix Huesmann (@felixhuesmann) 27. August 2018
Die Polizei spricht derweil von Aggression auf beiden Seiten:
Aus beiden Versammlungslagern gab es Würfe von Feuerwerkskörpern und anderen Gegenständen. Dadurch wurden einige Menschen verletzt und müssen nun behandelt werden. Wir fordern eindringlich auf friedlich zu bleiben. #c2708 #chemnitz
— Polizei Sachsen (@PolizeiSachsen) August 27, 2018
Die Polizei so: "Unter Kontrolle" – Andere so: Eskalation, Böller, Flaschenwerfer – und Wasserwerfer
Das sagt die Polizei:
Die Lage in #Chemnitz ist im Moment noch ruhig und unter Kontrolle. Bis jetzt konnten lediglich vereinzelte Straftaten und Verstöße gegen das Versammlungsgesetz festgestellt werden. #c2708 #chemnitz
— Polizei Sachsen (@PolizeiSachsen) August 27, 2018
Das sagen Demo-Teilnehmer
Böller- und Flascheneürfe. Situation in #Chemnitz eskaliert. #c2708 pic.twitter.com/31d1f6CRF9
— ENDSTATION RECHTS. (@ER_MV) August 27, 2018
Laut Leipziger Volkszeitung werden auch die Wasserwerfer in Stellung gebracht.
Der Wasserwerfer wird in Stellung gebracht +++ Der Live-Ticker https://t.co/iJpay4j05l #c2708 pic.twitter.com/HK5uuhplmX
— LVZ (@LVZ) August 27, 2018
Noch immer mehr Gegendemonstranten als Rechte, egal wie aggressiv diese auftreten
"Nazis raus!" #Chemnitz #c2708 pic.twitter.com/uNkMQitvSw
— Felix Huesmann (@felixhuesmann) 27. August 2018
Hitlergruß direkt vor der Polizei, die macht nichts – Unser Reporter mit einem Zwischenstand aus Chemnitz
Tausende Rechtsextreme, aggressive Stimmung. Ein Update aus #Chemnitz. #c2708 pic.twitter.com/h8JiIrL4v3
— Felix Huesmann (@felixhuesmann) 27. August 2018
Neonazis setzen sich ohne Absprache mit Polizei in Bewegung. Einer macht den Hitlergruß. #Chemnitz #c2708 pic.twitter.com/tto1GroPe3
— Felix Huesmann (@felixhuesmann) 27. August 2018
Das hat die Polizei dazu zu sagen:
Wir haben erste Hinweise auf einzelne Vermummungen und mehrere Hitlergrüße aus der Versammlung Pro Chemnitz erhalten. Diesen Verstößen gehen wir unmittelbar nach. #c2708 #chemnitz
— Polizei Sachsen (@PolizeiSachsen) August 27, 2018
Die Polizei will, dass ihr wisst: Sie ziehen jetzt die Schutzhelme auf!
Die Stimmung in Teilen der Versammlung ist zunehmend aggressiv. Unsere Kollegen mussten daher ihre Schutzhelme aufsetzen. Wir bitten an dieser Stelle nochmals darum friedlich und besonnen zu handeln. #c2708 #chemnitz
— Polizei Sachsen (@PolizeiSachsen) August 27, 2018
Gegendemonstranten werfen Polizei Untätigkeit nach Vermummungen und Hitlergrüßen vor
Weder würden die Beamten vor Ort gezielt gegen Vermummung und Beleidigungen vorgehen, auch das Zeigen des Hitlergrußes durch Rechtsextreme würde nicht geahndet werden.
Hier zwei Beispiele:
Hier der H-Gruß (vor 2 Minuten), falls das wer vor Ort anzeigen möchte. Der Typ fiel vorhin schon auf. #c2708 #chemnitz pic.twitter.com/OuhfikieFu
— Korallenherz (@Korallenherz) August 27, 2018
19:08 Zusätzlich dazu mehrere dokumentierte Hitlergrüße und kein Eingreifen der @PolizeiSachsen! #c2708 https://t.co/bXgq7dD19R
— Leipzig nimmt Platz (@platznehmen) August 27, 2018
Der Druck wächst, vor allem von rechter Seite. "Zeckenschweine"-Gesänge
Neonazis setzen sich ohne Absprache mit Polizei in Bewegung. Einer macht den Hitlergruß. #Chemnitz #c2708 pic.twitter.com/tto1GroPe3
— Felix Huesmann (@felixhuesmann) 27. August 2018
Hier noch ein weiteres Video eines freien Journalisten:
#NaziTrauer #Chemnitz #Neonazis #C2708 https://t.co/TB0wAWHV7i
— Felix M. Steiner (@FelixMSteiner) August 27, 2018
So sieht die rechte Demo gerade aus, auch eine Neonazi-Partei ist dabei
Der Dritte Weg ist eine mehrheitlich von Neonazis dominierte Splitterpartei. Auf der rechten Demo gibt sie sich groß:
Der Verteidiger der #Rechtsterroristen der #GruppeFreital hetzt auf der rassistischen Demonstration in #Chemnitz. Es sei jetzt Zeit für Taten ruft er in die jolende Menge. #c2708 pic.twitter.com/DAo4J448zF
— KulturbüroSachsen (@KBSachsen) August 27, 2018
Die Simmung heizt sich auf, teil wüste Beschimpfungen, bei Vielen ist eindeutig Alkohol im Spiel
Noch ein kurzes Update aus #Chemnitz. Die Stimmung heizt sich auf. Nach Trauerdemo sieht das nicht aus. #c2708 pic.twitter.com/zz8ZsSWp7p
— Felix Huesmann (@felixhuesmann) 27. August 2018
Trauerdemo? #Chemnitz #c2708 pic.twitter.com/IQV9qv1cxa
— Felix Huesmann (@felixhuesmann) 27. August 2018
Ein Live-Zwischenstand direkt aus Chemnitz von unserem Live-Reporter Felix Huesmann
Kurzes Videoupdate aus #Chemnitz. #c2708 pic.twitter.com/iBGRyHP6Q2
— Felix Huesmann (@felixhuesmann) 27. August 2018
Zwei Gegendemonstranten rissen das Banner der Rechten ab. Hier das Video
Sehr geil! #C2708 https://t.co/VdDMRsGKI1
— Sgt Donny Donowitz (@7Rain) August 27, 2018
Auf dem Banner steht übrigens: "Deutsch und frei wolln mer sei", ein Zitat des 1937 gestorbenen Volksdichters Anton Günther aus dem Erzgebirge.
Immer mehr Menschen vor dem Marx Monument
Im Vordergrund: Die Gegendemonstranten. Auf der anderen Straßenseite: Hunderte Rechte rund um das Marx-Monument. #Chemnitz #c2708 @watson_de pic.twitter.com/ABs7iPtmmP
— Felix Huesmann (@felixhuesmann) 27. August 2018
Hier auch das Video eines Twitter-Users von der anderen Straßenseite:
1805
— M.X. (@M000X) August 27, 2018
Kurzer Überblick über die bisherige Nazi Kundgebung. Bisher ca 400-500 Personen. Polizei steht zzt mit lockeren Ketten zwischen den Nazis und dem Gegenprotest. Dieser ist aktuell auf über 2000 Personen angewachsen.#C2708 pic.twitter.com/nxswaJUV6z
Hunderte Demonstranten halten Schweigeminute für das Opfer ab
Etliche Demonstranten gegen Rechts sind da, aber nur wenige Rechte
Im #Stadthallenpark haben sich bereits hunderte Menschen versammelt. #Chemnitz #C2708 pic.twitter.com/eVboPjVWEu
— Radio Chemnitz (@RadioChemnitz) 27. August 2018
Hunderte Gegendemonstranten kommen gerade in Chemnitz an
Mehrere hundert Gegendemonstranten sind gerade mit dem Zug aus Leipzig am Hbf #Chemnitz angekommen. #c2708 @watson_de pic.twitter.com/dDJs8Dy0bf
— Felix Huesmann (@felixhuesmann) August 27, 2018
17.21 Uhr: Warum reden Politiker und Polizei immer von "Chaoten"?
Gleichzeitig betonte sowohl Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer als auch die Polizeipräsidentin von Chemnitz, man werde die Stadt nicht den "Chaoten" überlassen. Genau das ist auch Teil des Problems: Weder Politik noch Polizei wollen öffentlich zugestehen, dass es eben nicht nur um Chaoten geht, sondern um gut organisierte Gruppen. Die Polizeipräsidentin selbst sprach kurz zuvor von 50 Gewaltbereiten, die eine Gruppe von 800 "angeführt" hätten. Mit Chaos hat das nur wenig zu tun.
https://www.watson.de/!204855438?utm_source=twitter&utm_medium=social-user&utm_campaign=watson-site-web
So sieht die Lage gerade am Chemnitzer Hauptbahnhof aus
Dort, am Hbf, wollen sich gleich auch die ersten Rechtsextremen treffen. Dabei soll es sich laut Szenebeobachtern um die Anreise der Identitären Bewegung handeln. Allerdings verläuft auch die Anreise vieler linker Demonstranten, etwa aus Leipzig, über den Hbf. Darum könnte es hier zum ersten Aufeinandertreffen kommen. Bisher ist jedoch weiterhin alles ruhig.
In der Innenstadt hat die Polizei derweil mindestens zwei Wasserwerfer aufgefahren, wie ein Kollege gerade berichtet.
"Mit Steinen und Flaschen gegen die Polizei" – Die Chemnitzer Polizeipräsidentin zeichnet ein düsteres Bild
Anstatt auf die Beamten zu reagieren, hätten diese mit "Steinen und Flaschen" auf die Polizisten geworfen. Danach sei es zu mehreren Übergriffen auf Menschen mit Migrationshintergrund gekommen. Zwei Strafanzeigen seien mittlerweile eingegangen.
Um 15:30 sei eine 15jährige Deutsche und ihr 18-jähriger afghanischer Begleiter angegangen worden. Ihm wurde demnach das Handy aus der Hand geschlagen, und danach schlug der Täter auch die 15-Jährige.
Um 18 Uhr sei dann ein 18-Jähriger Syrer geschlagen worden. Hier setzte die Polizei den Täter fest.
Um 18:30 sei dann schließlich ein Bulgare von Unbekannten festgehalten und bedroht worden.
Über heute Abend sagte Penzel: "Wir sind gut vorbereitet, wir haben ausreichend Kräfte angefordert und werden nicht zulassen, dass Chaoten die Stadt für ihre Zwecke vereinnahmen können"
Auch einem Vorfall, bei dem ein Mann regelrecht über die Straße gejagd wurde sowie anderen Videos in den Sozialen Medien gehe man gerade nach, sagte Penzel.
In der Innenstadt sammelt sich mehr und mehr Polizei
Diese Karte zeigt die Vogelperspektive
1618 Hier ein Überblick zu #c2708 #chemnitznazifrei pic.twitter.com/lsflQM9B9p
— Chemnitz Nazifrei (@_C_Nazifrei) August 27, 2018
Noch ist es ruhig in der Chemnitzer Innenstadt
"Der alte Karl genießt die Ruhe vor dem Sturm ;)", schreibt Felix.
Die Ladenbesitzer von Chemnitz werden laut einem lokalen Radiosender aber dazu aufgefordert, ihre Läden heute früher zu schließen:
(1507) Ladenbesitzer in der Innenstadt von #Chemnitz werden aufgefordert, ihre Geschäfte aufgrund der angekündigten Demos früher zu schließen. Die Polizei kontrolliert die Einfallstraßen. #c2708
— Radio Chemnitz (@RadioChemnitz) 27. August 2018
Die Polizei in Sachsen dementierte indes, dass es zu solchen Aufforderungen kam:
Im Zusammenhang mit dem Versammlungsgeschehen am heutigen Abend in #Chemnitz gibt es bis auf Vekehrseinschränkungen keine Beeinträchtigungen. Es sollen weder Geschäfte zeitiger geschlossen werden, noch gibt es Einschränkungen kultureller Veranstaltungen. #c2708
— Polizei Sachsen (@PolizeiSachsen) 27. August 2018
Gefahr für Menschen mit Migrationshintergrund in Chemnitz
Soweit sind wir schon: Die Opferberatung @RAASachsen empfiehlt "Migrant_innen, die Innenstadt ab Nachmittag großflächig zu meiden." #c2708 #Chemnitz pic.twitter.com/71tB0lJ6n1
— Vanessa Vu (@_vanessavu) 27. August 2018