Die Pariser Konzerthalle "Bataclan", die vor fast drei Jahren Ziel eines islamistischen Anschlags war, hat zwei umstrittene und komplett ausverkaufte Rap-Konzerte abgesagt.
"Aus Respekt für die Opfer der Anschläge vom 13. November 2015 und ihre Familien" hätten der Rapper Médine und das "Bataclan" entschieden, seine beiden Auftritte in einen anderen Veranstaltungsort der französischen Hauptstadt zu verlegen, teilte der Musikclub am Freitag mit.
Médine begründete die Entscheidung auf Twitter auch damit, dass rechtsextreme Gruppen Demonstrationen geplant hätten, "deren Ziel es ist, zu spalten". Politiker aus dem konservativen und rechten Spektrum hatten die für Oktober geplanten Médine-Konzerte scharf kritisiert.
Hintergrund sind Texte früherer Lieder des Rappers, eins davon trägt den Titel "Jihad", ein anderes heißt "Bataclan". Innenminister Gérard Collomb hatte im Juni sogar ein Konzertverbot nicht ausgeschlossen, falls eine Störung der öffentlichen Ordnung drohe.
Bei den besagten Terroranschlägen hatten Islamisten insgesamt 130 Menschen ermordet. Allein bei der Attacke auf das "Bataclan" gab es 90 Todesopfer.
(jd/dpa)