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Wagner-Chef Prigoschin wütet gegen Kreml – und erhebt schwere Vorwürfe

HANDOUT - 12.05.2023, ---: Dieses vom Prigoschin Pressedienst zur Verfügung gestellte Videostandbild zeigt Jewgeni Prigoschin, Chef der Söldnertruppe Wagner, an einem unbekannten Ort während einer Erk ...
Jewgeni Prigoschin erhebt in einer Audio-Nachricht in seinem Telegram-Channel schwere Vorwürfe gegen die russische Militärführung.Bild: PRIGOZHIN PRESS SERVICE/AP / Uncredited
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Wagner-Chef Prigoschin wütet gegen Kreml: "Werden aufwachen und Krim ist ukrainisch"

22.06.2023, 14:58
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Dass der Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, die Militärführung kritisiert, ist nichts Neues. Seit Wochen, gar Monaten, schießt er auch immer wieder direkt Richtung Putin.

Die Gruppe Wagner ist für die schmutzigeren Geschäfte Russlands zuständig. Zwar bestreitet der Kreml nach wie vor, etwas mit den Machenschaften der Söldner zu tun zu haben, Prigoschin wird allerdings auch als "Putins Koch" bezeichnet.

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So gab es beispielsweise die militärische Operation "Fleischwolf" in der lang umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut. Dort verloren auch zahlreiche russische Soldaten ihr Leben.

Den Namen brachte ihm allerdings eine Firma ein, die auch das Catering im Kreml betreibt: Concord Management and Consulting Group. Über deren Account stellt Prigoschin immer wieder Videos und Audio-Nachrichten auf Telegram online.

Prigoschin machte jüngst den Kreml dafür verantwortlich, dass ihm die Söldner ausgingen und Munition fehle.

In einem Video stand er dabei vor einem Berg an Leichen, auf die er zwischendrin immer wieder zeigte, um zu verdeutlichen, was das Problem sei.

In einer Audio-Nachricht auf Telegram legte Prigoschin nun noch einmal nach und zielte bis nach ganz oben.

Prigoschin warnt vor Verlust der Krim – und attackiert Schoigu

Kaum ein Tag vergeht aktuell, an dem Prigoschin nicht gegen den Kreml wettert – besonders seit der durch ihn erklärten Einnahme von Bachmut Mitte Mai.

Jetzt wirft der Wagner-Chef der Militärführung allerdings vor, die russischen Verluste mit Absicht zu verbergen und warnt eindringlich davor, dass Russland die Krim verlieren könnte.

Die ukrainische Halbinsel Krim wurde 2014 von Russland annektiert und später entgegen international geltender Regeln ins eigene Staatsgebiet eingegliedert.

"Wenn die Dinge so weitergehen, werden die Russen eines Tages aufwachen und die Krim ist ukrainisch", sagte Prigoschin in der Audio-Nachricht. "Wenn das so weitergeht, werden wir ohne das Wichtigste dastehen – ohne Russland."

Die Audio-Nachricht wurde als Reaktion auf eine Anfrage der Redaktion des russischen Portals "Mos.News" auf Telegram veröffentlicht. "Die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Anna Malyar sagte heute, die Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte verlaufe 'nach Plan'. Bitte kommentieren Sie ihre Worte", heißt es darin.

Der Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Gerashchenko, meint, Prigoschin sei wegen der Situation an der Front in Panik.

Prigoschin geht in seiner vierminütigen Audio-Nachricht noch einen Schritt weiter und attackiert die Militärführung direkt. Er wirft dem Kreml vor, das Volk zu belügen, vor allem was den Verlauf der ukrainischen Gegenoffensive angeht.

"Sie belügen das Volk", sagte er erbost. Die Ukraine hatte vor kurzem ihre lang erwartete und viel diskutierte Gegenoffensive im Süden und Osten der Ukraine gestartet. Putin tat diese als Fehlschlag ab und erinnerte wiederholt daran, dass bei seinen eigenen Truppen alles nach Plan verlaufe.

Dem russischen Verteidigungsministerium um Sergej Schoigu wirft Prigoschin indes Untätigkeit vor. Er erinnerte in der Nachricht an die toten Matrosen des Kreuzers Moskwa, den Russland im letzten Frühjahr verloren hat. Diese habe Schoigu im Stich gelassen. Das Schiff war eines von Putins Flaggschiffen – ihr Untergang ein schwerer Rückschlag.

Sichtbare Sanktionen wegen Prigoschins Hasstiraden auf den Kreml blieben bisher offenbar aus. Doch laut Gerashchenko habe es in den vergangenen Tagen ein Treffen zwischen Putin und Prigoschin gegeben. Darin soll der russische Machthaber dem Söldner-Chef verdeutlicht haben, dass er sich Schoigu unterordnen solle. Allerdings lassen sich diese Informationen nicht unabhängig überprüfen.

Russland verliert täglich mehr Soldaten als es rekrutieren kann

Im August hat der russische Präsident Wladimir Putin die Prämien für neue Soldat:innen deutlich erhöht. Ziel war es, mehr Rekrut:innen für den Krieg zu gewinnen. Mittlerweile bekommen die Anfänger:innen eine Pauschalzahlung von 400.000 Rubel (etwa 3700 Euro).

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