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06.09.2019, 03:0706.09.2019, 06:12
Markus Lanz sprach am Donnerstagabend mit dem Segler Boris Herrmann über dessen Fahrt mit der Klima-Aktivistin Greta Thunberg über den Atlantik. Nach Herrmann war der SPD-Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann an der Reihe – und Lanz fand einen kuriosen Übergang: "Apropos, sinnloses Herumirren im Meer: Herr Oppermann, kommen wir zur SPD."
Der ehemalige Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion sah seine Sozialdemokraten bei Lanz nicht in Seenot. In dem derzeitigen Rennen sieht Oppermann eine Chance. Dass der Juso-Chef Kevin Kühnert auf eine Kandidatur verzichtet hatte, wertete Oppermann bei Lanz nicht als Enttäuschung. "Der ist dabei, berufliche Erfahrung zu sammeln, er ist ein großes politisches Talent, der kann auch noch in zehn oder fünfzehn Jahren SPD-Vorsitzender werden."
Bild: Ute Grabowsky/imago
Dieses "vergiftete Lob" (O-Ton Lanz) für den 30-Jährigen sorgte für Lacher in der Runde. Schon im Juni hatte sich Oppermann ähnlich über eine mögliche Kühnert-Kandidatur geäußert – dabei hatte der da noch gar keine Entscheidung getroffen. ("Tagesspiegel")
Die beiden einflussreichen SPD-Politiker sind Zank gewohnt: Juso-Chef Kühnert hatte nach der Bundestagswahl lautstark gegen eine weitere Große Koalition mit der CDU gekämpft. Oppermann war für eine Wiederaufnahme des Regierungsbündnis.
Favoriten auf den SPD-Vorsitz wollte Oppermann bei Lanz nicht nennen – und erwähnte dann jedoch Olaf Scholz und Boris Pistorius. Ohne sie aber als Favoriten explizit zu bezeichnen. Beide seien erfahrene Politiker, sagte Oppermann.
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Oppermann bei Lanz mit kurioser Deutung der SPD-Krise
Oppermann erklärte, die SPD sei in ihrer schwierigsten Phase seit 1949. "Noch länger!", warf da der frühere "Tagesthemen"-Moderator Ulrich Wickert ein, den Lanz ebenfalls eingeladen hatte. Oppermann wehrte sich: "Wir hatten schon schwierigere Zeiten. Als die SPD in der Kaiserzeit verboten war..."
Oppermann zeigte sich bei Lanz über das außergewöhnlich lange fünfmonatige Casting-Verfahren "nicht glücklich". Die Hoffnung auf bessere Zeiten will der Sozialdemokrat aber nicht aufgegeben haben.
(pb)
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