Hadley Duvall erzählt ihre emotionale Geschichte und macht sich für Kamala Harris und Abtreibungsrechte stark.Bild: Monster / Harris-Walz 2024 / Kamala Harris
USA
Als Kind sexuell missbraucht zu werden – und das auch noch innerhalb der eigenen Familie – gehört zu den schlimmsten Dingen, die einem Menschen widerfahren können. Wenn Mädchen in jungen Jahren dadurch schwanger werden, ist der Albtraum perfekt. Was aber, wenn in einem solchen Fall sogar eine Abtreibung verboten wird? Ein Kind gezwungen ist, das Baby ihres Vergewaltigers zu bekommen? Weil das Gesetz es so will?
Für die allermeisten Menschen in Deutschland unvorstellbar. Doch in einigen US-Bundesstaaten ist das die Realität.
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In den vergangenen zwei Jahren hat Kentucky – ebenso wie einige andere US-Bundesstaaten – strenge Abtreibungsbeschränkungen eingeführt. Diese lassen weder Ausnahmen für Vergewaltigung, noch für Inzest, zu.
Ein Thema, das aktuell den US-Wahlkampf bestimmt.
Hadley Duvall wurde im Alter von nur 12 Jahren schwanger. Sexueller Missbrauch. Sie steht jetzt im Zentrum einer neuen Kampagne der Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und dessen Vize Tim Walz. Duvalls Geschichte beleuchtet in dem Video namens "Monster" die brutale Realität hinter strikten Abtreibungsgesetzen in den USA.
Missbrauch in den USA: Sie fühlte sich allein gelassen mit einem "Monster"
"Ich habe nie eine ganze Nacht durchgeschlafen", sagt Hadley Duvall in dem Kampagnen-Video. Und: "Ich war fünf Jahre alt, als mich mein Stiefvater das erste mal missbrauchte." Sie habe sich ganz allein auf diesem Planeten gefühlt, mit einem "Monster". Sie war 12, als er sie schwängerte.
In dem emotionalen Kampagnen-Video erzählt Hadley Duvall ihre Geschichte.Bild: Monster | Harris-Walz 2024 / Kamala Harris
"Ich erinnere mich, wie ich dachte, ich muss raus aus meinem Körper", sagt sie. Sie habe nicht gewusst, was sie tun sollte. Schließlich war Hadley Duvall damals noch ein Kind. Doch sie sagt in dem Video: "Wenigstens hatte ich die Wahl." Was sie damit meint: das Recht auf Abtreibung.
Dieses hätte ein Mädchen in genau derselben Situation heute nicht. Unter dem aktuellen Gesetz hätte Duvall ihre Schwangerschaft austragen müssen – ungeachtet der Umstände, unter denen sie schwanger wurde.
Hadley Duvall stammt aus Kentucky, was zu den Bundesstaaten gehört, die in den vergangenen zwei Jahren Abtreibungsbeschränkungen eingeführt haben. Und zwar ohne Ausnahmen für Vergewaltigung oder Inzest.
Hadley Duvall und Kamala Harris machen Trump dafür verantwortlich
In dem Werbespot, der derzeit große mediale Aufmerksamkeit erhält, wird auch die Rolle von Donald Trump bei der Rücknahme der Abtreibungsrechte angesprochen.
"Weil Donald Trump Roe v. Wade rückgängig gemacht hat, haben Mädchen und Frauen im ganzen Land das Recht verloren, selbst über ihren Körper zu entscheiden, selbst im Falle von Vergewaltigung oder Inzest", sagt Duvall in dem Spot. "Donald Trump hat das getan. Er hat uns unsere Freiheit genommen."
Zum Hintergrund: Trump hatte während seiner Amtszeit mehrere konservative Richter:innen an den Obersten Gerichtshof berufen. Diese trafen schließlich die Entscheidung, Roe v. Wade zu kippen. Dadurch wurde die Regulierung oder das Verbot von Abtreibungen den einzelnen Bundesstaaten überlassen.
US-Wahl: Hadley Duvall will ihre Geschichte im ganzen Land erzählen
Hadley Duvalls Stiefvater, der sich schuldig bekannt hat, sie vergewaltigt zu haben, sitzt derzeit eine 20-jährige Haftstrafe ab. Duvall teilte ihre Geschichte zum ersten Mal in einem Facebook-Post am 25. Juni 2022 – dem Tag, an dem Roe v. Wade offiziell aufgehoben wurde.
Seitdem hat sie sich zu einer prominenten Stimme im Kampf für Abtreibungsrechte entwickelt.
Ihre Mission: Den Rest des Landes bis zur Wahl im November zu bereisen und ihre Geschichte zu erzählen. Mit dieser Kampagne will sie das Bewusstsein für die Auswirkungen der verschärften Abtreibungsgesetze schärfen.
Duvalls Geschichte wurde erstmals Ende 2023 durch einen viralen Werbespot während der Gouverneurswahl in Kentucky bekannt. Viele Demokraten führen ihre Teilnahme an der Kampagne als einen der Gründe für die erfolgreiche Wiederwahl von Gouverneur Andy Beshear an.
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