Kamala Harris setzt im Wahlkampf auf Frauenrechte und prangert Trumps Haltung zu strikten Abtreibungsgesetzen an.Bild: AP / Jacquelyn Martin
USA
Die strikten Abtreibungsgesetze in einigen US-Bundesstaaten sind eines der bestimmenden Themen im Wahlkampf. Der Tod der 28-jährigen schwangeren Amber Nicole Thurman aus Georgia ist einer der Aufsehen erregendsten Fälle. Dieser wird von der US-Demokratin und Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris als ein tragisches Beispiel für die Folgen der strikten Abtreibungsgesetze angeführt.
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Ein staatliches Untersuchungskomitee, bestehend aus zehn Ärzt:innen, kam zum Schluss, dass Thurmans Tod vermeidbar gewesen wäre, wie nun bekannt wurde. Sie hätte also nicht sterben müssen. Harris macht den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump für den tragischen Tod mitverantwortlich.
USA: Junge Mutter starb wegen striktem Abtreibungsgesetz
Thurman starb bereits vor zwei Jahren an einer Infektion, nachdem ihre Behandlung zu spät erfolgt war. Ärzt:innen zögerten, lebensrettende Maßnahmen einzuleiten, wie die investigative Plattform "Propublica" Anfang der Woche berichtete. Sie befürchteten Konsequenzen wegen der strikten Abtreibungsgesetze in Georgia.
Kamala Harris äußerte sich am Dienstag in einer Stellungnahme zu Thurmans Schicksal und thematisierte den Fall auch in einem Interview mit der "National Association of Black Journalists" (NABJ). "Diese junge Mutter sollte heute noch leben, ihren Sohn großziehen und ihre Träume verwirklichen, in die Krankenpflege zu gehen", sagte Harris dort.
In mehr als 20 Bundesstaaten verhinderten die von Donald Trump unterstützten Abtreibungsverbote, dass Ärzt:innen grundlegende medizinische Versorgung leisten könnten. Weiter fügte Harris hinzu:
"Frauen verbluten auf Parkplätzen, weil sie aus Notaufnahmen abgewiesen werden. Zudem verlieren sie die Fähigkeit, jemals wieder Kinder zu bekommen. Vergewaltigungs- und Inzestopfer wird gesagt, dass sie keine Entscheidungen über ihren eigenen Körper treffen dürfen."
Kamala Harris gibt Trump die Schuld am Tod von Amber Nicole Thurman
Harris machte Trump direkt für diese Zustände verantwortlich: Dass diese Frauen sterben, sei die Konsequenz seiner Taten.
Wie? Während seiner Präsidentschaft nominierte Donald Trump drei konservative Richter: Neil Gorsuch, Brett Kavanaugh und Amy Coney Barrett. Das verlieh dem Obersten Gerichtshof eine konservative Mehrheit von 6:3. Diese Konstellation ermöglichte es dem Gericht, das bahnbrechende Urteil Roe v. Wade im Jahr 2022 aufzuheben. Seitdem haben mehrere Bundesstaaten – darunter Georgia – strikte Abtreibungsgesetze verabschiedet.
US-Abtreibungsgesetze: Operation erfolgte viel zu spät
Im Fall von Amber Nicole Thurman verzögerte das Abtreibungsgesetz von Georgia ihre dringend benötigte Behandlung. Thurman, die als medizinische Assistentin arbeitete, wurde 2022 ins Piedmont Henry Krankenhaus in einem Vorort von Atlanta eingeliefert. Sie hatte Blut erbrochen und war bewusstlos zusammengebrochen.
Die Ärzt:innen stellten fest, dass Thurman nach der Einnahme von Abtreibungsmedikamenten eine seltene Komplikation entwickelt hatte. In ihrer Gebärmutter war fötales Gewebe zurückgeblieben. Ein sofortiger medizinischer Eingriff zur Entfernung des Gewebes war notwendig. Doch das kürzlich in Georgia verabschiedete Gesetz stufte diesen Eingriff als Straftat ein – mit nur wenigen Ausnahmen.
Laut "Propublica" zögerten die Ärzt:innen fast 20 Stunden, bevor der Eingriff stattfand. Thurman starb während der Operation.
April 2024, Washington: Aktivist:innen demonstrieren für das Recht auf Abtreibung vor dem Obersten Gerichtshof.Bild: AP / Jose Luis Magana
Das Piedmont Henry Hospital lehnte eine Stellungnahme zu dem Fall ab. Thurmans Familie wusste lange Zeit nur, dass sie an einer Infektion starb, die durch "retinierte Produkte der Empfängnis" verursacht wurde. Erst durch die Recherchen von "Propublica" erfuhr die Familie, dass Thurmans Tod als vermeidbar eingestuft wurde.
Thurmans Familie kümmert sich nun um ihren sechsjährigen Sohn. Ihre Mutter berichtete "Propublica", dass Amber Thurmans letzte Worte lauteten: "Versprich mir, dass du dich um meinen Sohn kümmern wirst."
Nach dem iranischen Raketenangriff auf sein Land hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu Vergeltung angekündigt. "Der Iran hat heute Abend einen großen Fehler gemacht – und er wird dafür bezahlen", sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros. Wann ein Vergeltungsschlag auf den Iran erfolgen könnte, blieb zunächst offen. Bereits in der Nacht zum Mittwoch griff Israel im Kampf gegen die proiranische Hisbollah-Miliz aber erneut die libanesische Hauptstadt Beirut an. Der Iran selbst warnte Israel indes vor einem Vergeltungsschlag und drohte seinerseits eine heftige weitere Reaktion an. Angesichts der eskalierenden Lage in Nahost soll der UN-Sicherheitsrat am Mittwoch zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen.