Zwar gibt es in den USA noch weitere Parteien, allerdings wird das politische Geschehen vor allem von den beiden großen Parteien, den Demokraten und den Republikanern, beherrscht.
Damit das auch so bleibt, stärkt sie das Wahlsystem. Denn bei dem in den USA angewandten Mehrheitswahlrecht verfallen alle Stimmen für wenig aussichtsreiche Kandidierende. Wer sich also etwa bei den Präsidentschaftswahlen in einem Bundesstaat durchsetzt, erhält alle Stimmen der Wahlpersonen des jeweiligen Bundesstaates.
Um es deutlicher zu machen, wie einflussreich die Republikaner und Demokraten sind: In den vergangenen 100 Jahren kamen die beiden Parteien auf durchschnittlich 95,7 Prozent der Stimmen.
Vor ziemlich genau 170 Jahren wurden die Republikaner gegründet. Doch wofür stehen sie eigentlich und was hat es mit der Farbe Rot und Elefanten auf sich? Watson blickt für euch auf die Geschichte der Partei.
Die Republikanische Partei wurde mit dem Ziel gegründet, die Sklaverei abzuschaffen. Ursprünglich war sie damit liberaler ausgerichtet als die Demokraten.
Die Frage nach der Legitimität von Sklaverei spaltete die USA Mitte des 19. Jahrhunderts: Der Süden war dafür, im Norden war sie bereits abgeschafft worden. Der Grund: Der Norden der USA durchlebte eine weitreichende Industrialisierung – der Süden hingegen war geprägt von großflächiger Agrarproduktion, die ohne Sklaven damals vermeintlich nicht zu bewerkstelligen war. Eine wichtige Institution zur Beibehaltung der Sklaverei war (aus heutiger Sicht: Überraschung!) die Demokratische Partei.
1833 wurde die American Anti-Slavery Society gegründet. Am 20. März 1854 entstand durch den späteren ersten republikanischen Präsidenten Abraham Lincoln dann die Republikanische Partei, die er gemeinsam mit weiteren Gegnern der Sklaverei gegründet hatte. Da auch die Demokraten diesbezüglich in Norden und Süden gespaltet waren, gelang es Lincoln 1861, zum ersten republikanischen Präsidenten der USA zu werden.
Bis in die 1920er galt die Republikanische Partei weitgehend als progressiv. Unter dem späteren 37. Präsidenten der Vereinigten Staaten, Richard Nixon, wurde die Agenda der Republikaner allerdings in den 1960er Jahren immer rechtskonservativer. Ronald Reagan setzte Nixons Kurs nach seiner Wahl 1980 und 1984 weiter fort.
Dazu verhalf ihm eine Kombination aus christlich-konservativer Gesellschaftspolitik und einer neoliberalen Wirtschaftspolitik. Der 45. US-Präsident Donald Trump transformierte die Republikaner schließlich zu einer populistischen Partei. "America First" galt fortan und gilt bis heute.
Natürlich gibt es auch innerhalb der Republikaner verschiedene Strömungen. Die meisten eint aber ein traditionelles Familienbild, eine Antihaltung gegen homosexuelle Partnerschaften und generell LGBTQI+ sowie die Unterstützung der Abschaffung des Abtreibungsrechts. Zudem wird das Recht auf Waffenbesitz – trotz täglichen Schießereien mit oft tödlichem Ausgang – vehement verteidigt sowie die Wichtigkeit der christlichen Religion betont. Klimaschutz und Sozialstaat: in ihren Augen eher nicht so wichtig.
Die Mehrheit der Wählerschaft der Republikaner kommt aus kleineren und mittelgroßen Städten sowie der Landbevölkerung.
Nicht selten sind viele von ihnen schlechter gebildet als die Wählerschaft der Demokraten, die sich hauptsächlich aus den Großstädten sowie der Ost- und Westküste speist. Besonders oft werden die Republikaner von weißen, religiösen Männern gewählt.
Der erste republikanische US-Präsident der Geschichte ist Abraham Lincoln. In seiner Amtszeit zwischen 1861 und 1865 schaffte er die Sklaverei ab. Doch das Ergebnis erlebte er nicht mehr: Während seiner zweiten Amtszeit wurde Lincoln bei einem Besuch einer Komödie im Ford's Theatre in Washington D.C. aus nächster Nähe vom Schauspieler John Wilkes Booth, einem fanatischen Anhänger der Südstaaten (und damit Verfechter der Sklaverei) erschossen.
Theodor "Teddy" Roosevelt amtierte von 1901 bis 1909 als US-Präsident. 1906 bekam er den Friedensnobelpreis, weil er im russisch-japanischen Krieg vermittelte. Sein Gesicht ist zusammen mit Abraham Lincoln, Thomas Jefferson und George Washington am Mount Rushmore verewigt.
David D. Eisenhower hat im Zweiten Weltkrieg als General gegen die Deutschen gekämpft. Zwischen 1953 und 1961 war er US-Präsident. In seine Amtszeit fiel die Gründung der Raumfahrtbehörde Nasa.
Außerdem ist der Name Richard Nixon bekannt. Er kam 1969 auf dem Höhepunkt des Vietnamkrieges an die Macht, musste allerdings 1974 nach der Watergate-Affäre zurücktreten, bei der unter anderem politische Gegner ausspioniert wurden.
Ronald Reagan war eigentlich Hollywood-Schauspieler, wurde aber 1980 zum US-Präsidenten gewählt. Unter seiner Regierung hat sich der Kalte Krieg mit der Sowjetunion verschärft.
Gut in Erinnerung sind heute auch noch die beiden Bush-Präsidenten, Vater und Sohn, George H. W. Bush und George W. Bush.
Und zu Donald Trump müssen wir nicht mehr viel sagen oder?