Die Skandale um Ex-Präsident Donald Trump reißen nicht ab. Derzeit steht er vor allem im Fokus aufgrund seiner zahlreichen Probleme mit der Justiz. Nun könnte eine Tonaufnahme den angeklagten Republikaner in Bedrängnis bringen.
Es geht um die Aufbewahrung vertraulicher Regierungsdokumente nach seiner Amtszeit in privaten Räumen in Florida – etwa in seinem Badezimmer. Mitte Juni wurde Trump in der Affäre angeklagt und musste persönlich vor einem Bundesgericht in Miami erscheinen.
Trump bekannte sich "nicht schuldig". Doch der Inhalt eines Audioausschnittes schmeichelt seiner Aussage offensichtlich so ganz und gar nicht.
"Als Präsident hätte ich sie freigeben können, jetzt kann ich es nicht", sagt Trump in der vom US-Sender CNN publik gemachten Aufnahme aus dem Jahr 2021 über Papiere, die er offenbar Gesprächspartner:innen zeigt. Konkret geht es dabei offenbar um ein geheimes Pentagon-Dokument zu einem Angriff auf den Iran, das Trump herumzeigt.
"Jetzt haben wir ein Problem", antwortet seine Mitarbeiterin lachend in der Tonaufnahme. Auch Trumps Aussagen zeigen: Er wusste, dass die Papiere topsecret sind. Laut der CNN-Journalistin Kaitlan Collins sei das ein Durchbruch in diesem Fall.
Auf Twitter schreibt sie: "CNN hat die Tonaufnahme von Trump erhalten, in der er einräumt, dass er sechs Monate, nachdem er das Amt verlassen hat, über 'geheime' militärische Informationen verfügt, die nicht freigegeben wurden." Für sie ist das ein wichtiges Beweisstück in der Anklage gegen den ehemaligen Präsidenten – und spielt der Sender CNN nun auf allen Kanälen.
Allerdings war die Existenz der Aufnahme schon bekannt – ihre Abschrift ist zentraler Bestandteil der Anklageschrift.
Andere US-Medien hatten bereits über die Tonaufnahme berichtet, die bislang aber noch nicht veröffentlicht worden war. Trump hatte immer wieder behauptet, Verschlusssachen seien nach der Mitnahme in sein Privatanwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida nicht mehr als geheim eingestuft gewesen. Die Aufnahme könnte Trumps Argumentation untergraben.
Die Bundespolizei FBI hatte im August Trumps Anwesen Mar-a-Lago durchsucht und dort zahlreiche Verschlusssachen aus seiner Amtszeit beschlagnahmt, einige mit höchster Geheimhaltungsstufe. 2016 versprach Trump noch, er würden alle Gesetze zum Schutz von geheimen Dokumenten durchsetzen. "Niemand wird über dem Gesetz stehen", lauteten seine Worte.
Denn: Lange Zeit beschuldigte er seine damalige Herausforderin Hillary Clinton, unvorsichtig mit geheimen Staatsdokumenten zu hantieren. Über sie macht er sich etwa auch in der Tonaufnahme lustig, die ihm nun selbst zum Verhängnis werden könnte.
(Mit Material der dpa)