Der designierte US-Präsident Donald Trump ist kein Fan von Windenergie. Dabei ist sie für den Klimaschutz wichtig. Windräder sind eine emissionsfreie und unerschöpfliche Energiequelle. Dank Windkraftanlagen können Länder ihren Ausstoß von Treibhausgasen reduzieren.
Ein Vorteil, der in Trumps Augen wohl nichts als Hokuspokus ist. Schließlich glaubt er nicht an die Klimakrise und ist ein großer Freund fossiler Energien. Schon während seiner ersten Amtszeit hatte er einen Austritt der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen in die Wege geleitet.
Ein historischer Schritt, denn noch nie zuvor hatte ein Land der 195 Unterzeichner das Abkommen verlassen. Es würde den USA Billionen kosten und wäre eine Abzocke, erklärte Trump in der Fernsehdebatte mit US-Präsident Joe Biden im Juni seine Entscheidung.
Biden machte Trumps Austritt in seiner Amtszeit wieder rückgängig, doch der Republikaner kündigt bereits vor seinem Wahlsieg an, dass er in seiner zweiten Amtszeit erneut aus dem Pariser Klimaschutzabkommen austreten werde.
Mit der Rückkehr Trumps ins Weiße Haus werden die USA also auf die Bremse in der Klimapolitik treten. Der Bau von Windrädern wird keine Priorität spielen – im Gegenteil. Der Republikaner fordert andere Länder dazu auf, sie los zu werden.
"Das Vereinigte Königreich macht einen sehr großen Fehler. Öffnet die Nordsee. Schafft die Windräder ab", postet Trump auf seiner Plattform Truth Social. Was ihm auf den Magen schlägt: der Rückzug des US-amerikanischen Ölkonzerns Apache aus der Nordsee.
Grund: Die "Windfall Tax" habe die Aktivitäten des US-Unternehmens in Großbritannien "unwirtschaftlich" gemacht, wie die schottische Industrie- und Handelskammer "Aberdeen & Grampian Chamber of Commerce" berichtet.
Demnach werde das texanische Unternehmen die gesamte Produktion in seinen britischen Anlagen bis Dezember 2029 einstellen, "weit vor einem ansonsten angemessenen Zeitrahmen", heißt es.
Dabei kritisiert Vorstandsvorsitzende des Apache-Mutterkonzerns APA, John Christmann, die britische Energiegewinnabgabe. Zudem hätten laut ihm die britischen Aufsichtsbehörden neue Vorschriften erlassen, die für Anlagen in der Nordsee über das Jahr 2029 hinaus "erhebliche neue Investitionen in die Emissionskontrolle" erfordern würden.
Christmann führt aus:
Zum Hintergrund: Großbritannien setzt seit Jahren immer mehr auf Offshore-Wind in der Nordsee. Zuvor wurde dort noch verstärkt von Großbritannien und Norwegen in großem Stil Öl und Gas gefördert, wie "Standard" berichtet.
Aber die Zeiten sind vorbei: Öl-Unternehmen ziehen sich zunehmend zurück, denn die Reserven unter der Nordsee schwinden. Der US-Ölmulti Exxon hatte sich 2024 bereits ganz aus der Region zurückgezogen.
Einen Rückzug werden auch die USA unter Trump in der Klimapolitik erfahren, warnen Kritiker:innen des Republikaners. Dabei würden gerade die USA eine wichtige Führungsrolle übernehmen.